Hassrede, Hetze und Diskriminierung von Minderheiten – auch in Japan bilden diese Phänomene ein zunehmendes gesellschaftliches Problem. Nicht nur im Internet, sondern auch bei Demonstrationen attackieren rechtsorientierte Gruppierungen wie "Zaitokukai" in Japan ansässige Koreaner. Diese als "Zainichi" bezeichnete Minderheit wird oft das Opfer von Übergriffen.
Lange blieben diese Hassreden frei von einer rechtlichen Beurteilung und wurden kaum geahndet, was einen weiteren Nährboden schuf. Nach anhaltendem Drängen internationaler Verbände sowie von Stimmen aus dem eigenen Volk hat Japan nun das Gesetz zur Bekämpfung von Rassendiskriminierung und Hassrede beschlossen.
Nini Lovevalley gibt in ihrer Publikation einen Einblick in die diskriminierenden Handlungen gegenüber der koreanischen Minderheit in Japan. Vor diesem Hintergrund untersucht sie die Effektivität des neuen Gesetzes. Lovevalley beleuchtet damit ein Thema, das im Westen bisher kaum Beachtung fand, in Zeiten eines umgreifenden Rechtsrucks jedoch umso wichtiger ist.
Aus dem Inhalt:
- Zainichi;
- Japan;
- koreanische Minderheit;
- Diskriminierung;
- Hassrede
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Rassismus in Japan
- 2.1 Der Homogenitätsgedanke
- 2.2 „Embedded Racism“
- 2.3 Direkter Rassismus
- 3 Rechtliche Rahmenbedingungen bis 2016
- 3.1 Nationale Gesetzgebung
- 3.2 Internationale Konventionen
- 3.3 Rechtsanwendung zwischen Verfassung und Konventionen
- 4 Hassrede als gesellschaftliches und rechtliches Problem unter internationaler Beobachtung
- 5 Die Anti-Hate Speech Kampagne
- 5.1 Das japanische Antidiskriminierungsgesetz von 2016
- 5.2 Problematik, Kritik, Potential
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Problematik von Hassrede in Japan, die in den letzten Jahren zunehmend an Brisanz gewonnen hat. Sie analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen und das gesellschaftliche Umfeld, in dem diese Form der Diskriminierung von ethnischen Minderheiten, insbesondere koreanischen Staatsangehörigen, stattfindet.
- Der Homogenitätsgedanke in Japan und sein Einfluss auf die Wahrnehmung ethnischer Minderheiten
- Die Rolle des „Embedded Racism“ im japanischen Kontext
- Die rechtliche Handhabung von Hassrede in Japan und die Grenzen nationaler Gesetzgebung
- Die Bedeutung internationaler Konventionen im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung
- Die Auswirkungen der Anti-Hate Speech Kampagne und das japanische Antidiskriminierungsgesetz von 2016
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Hassrede in Japan ein und beleuchtet die historische Entwicklung und die aktuellen Herausforderungen. Kapitel 2 analysiert den Rassismus in Japan, wobei die zentralen Konzepte des Homogenitätsgedankens, „Embedded Racism“ und direkter rassistischer Diskriminierung untersucht werden. Kapitel 3 beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen bis 2016 und die Wechselwirkungen zwischen nationaler Gesetzgebung und internationalen Konventionen.
Kapitel 4 geht auf die Problematik von Hassrede als gesellschaftliches und rechtliches Problem unter internationaler Beobachtung ein. Kapitel 5 befasst sich mit der Anti-Hate Speech Kampagne und analysiert das japanische Antidiskriminierungsgesetz von 2016 in seinen Auswirkungen, seinen Schwächen und seinem Potential.
Schlüsselwörter
Hassrede, Rassismus, Japan, ethnische Minderheiten, Zainichi Koreaner, Homogenität, „Embedded Racism“, Antidiskriminierung, Rechtliche Rahmenbedingungen, internationale Konventionen, Anti-Hate Speech Kampagne, Antidiskriminierungsgesetz, Problematik, Kritik, Potential.
- Arbeit zitieren
- Nini Lovevalley (Autor:in), 2018, Hassrede in Japan. Der rechtliche Umgang mit der Diskriminierung von koreanischen Minderheiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415895