Man kann die wissenschaftliche Tätigkeit abgrenzen vom Nachdenken über die Voraussetzungen, Methoden und Zielen von Wissenschaft. Diese und andere Aspekte der Wissenschaft sind Gegenstand der philosophischen Disziplin der Wissenschaftstheorie. Im Allgemeinen werden viele Menschen erkenntnistheoretisch das der Alltagserfahrung entsprechende „So-Sein“ der Dinge und die im Laufe der Sozialisation erworbenen Auffassungen darüber was Wissenschaftlichkeit ausmacht nicht hinterfragen. Dabei können Wissenschaftler und Wissenschaftsinteressierte davon profitieren, wenn sie sich über die eigene wissenschaftstheoretische Positionen Klarheit verschaffen. Die Bestimmung der eigenen Position kann zu einem besseren Verständnis der wissenschaftlichen Tätigkeit bzw. der eigenen wissenschaftlichen Präferenzen beitragen.
Darüber hinaus kann die Auseinandersetzung mit verschiedenen Wissenschaftsauffassungen helfen die Hintergründe verschiedener Argumente in Debatten zu konkreten Forschungsthemen zu verstehen. Die verschiedenen Positionen die im Wissenschaftsbetrieb nebeneinander existieren sind miteinander nicht kompatibel, daher kommt es immer wieder zu Debatten über das Wesen guter Wissenschaft. So kam es in den 90er Jahren in den USA zu den sogenannten „Science Wars“. In der Debatte stritten sich Postmodernisten und Realisten darüber welche Bedeutung Konzepte wie Logik, Wissenschaftliche Methode und die Existenz von wissenschaftlichem Wissen in der Forschung zukommt.
Derzeit gibt es auch wieder eine Kontroverse bei der es um verschiedene Wissenschatsauffassungen geht, so fordert der Sozialpsychologe Jonathan Haidt Universitäten dazu auf sich entweder für Wahrheitssuche oder Soziale Gerechtigkeit als Ziel zu entscheiden, beide Ziele verfolgen zu wollen führe unweigerlich zu Konflikten zwischen diesen.Vor diesem Hintergrund soll diese Arbeit die dahinter stehenden Wissenschaftsauffassungen der empirische-analytischer Theorieansätze und der Kritischen Theorie gegenüber der Wissenschaft beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Empirisch-analytische Theorieansätze
- Klassischer Empirismus und Positivismus
- Kritischer Rationalismus
- Merkmale des empirisch-analytischen Theorieansatzes
- Kritik an empirisch-analytischen Theorieansätzen
- Kritische Theorie
- Ursprünge der Kritischen Theorie
- Das Paradigma der Kritischen Theorie
- Wissenschaft aus Sicht der Kritischen Theorie
- Kritik der Kritischen Theorie
- Forschung unter dem Paradigma der Kritischen Theorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Wissenschaftsauffassungen der empirisch-analytischen Theorieansätze und der Kritischen Theorie. Sie analysiert die zentralen Prinzipien und Methoden beider Ansätze im Hinblick auf ihre Interpretation von Wissenschaftlichkeit.
- Der Dualismus zwischen Fakten und Werten in der Wissenschaft
- Die Rolle von Empirie und Theorie in der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung
- Die Bedeutung der Objektivität und der wissenschaftlichen Methode
- Der Einfluss der Kritischen Theorie auf die wissenschaftliche Praxis
- Die Frage nach der Gültigkeit und Relevanz wissenschaftlichen Wissens
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Relevanz der wissenschaftstheoretischen Auseinandersetzung heraus. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, die eigenen wissenschaftstheoretischen Positionen zu reflektieren und die unterschiedlichen Ansätze im Wissenschaftsbetrieb zu verstehen.
- Empirisch-analytische Theorieansätze: Dieses Kapitel untersucht die Geschichte und die zentralen Merkmale des empirisch-analytischen Theorieansatzes. Dabei werden der klassische Empirismus und der Positivismus sowie der kritische Rationalismus vorgestellt. Zudem werden Kritikpunkte an diesem Ansatz beleuchtet.
- Kritische Theorie: Dieses Kapitel fokussiert auf die Kritische Theorie als Gegenentwurf zum empirisch-analytischen Ansatz. Es behandelt die Ursprünge der Kritischen Theorie, ihr Paradigma und ihre Sichtweise auf Wissenschaft. Des Weiteren werden Kritikpunkte an der Kritischen Theorie und ihre Auswirkungen auf die wissenschaftliche Praxis diskutiert.
Schlüsselwörter
Empirisch-analytischer Theorieansatz, Kritische Theorie, Wissenschaftstheorie, Objektivität, Empirie, wissenschaftliche Methode, Fakten, Werte, Erkenntnisgewinnung, Gültigkeit, Relevanz, Forschungspraxis, Science Wars, Soziale Gerechtigkeit.
- Citar trabajo
- Maximilian Villert (Autor), 2017, Der Dualismus zwischen Fakten und Werten. Die Wissenschaftbilder des analytischen Empirismus und der Kritischen Theorie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416021