Kooperatives Zusammenarbeiten ist unweigerlich bedeutsam für die menschliche Gesellschaft, damit nicht nur das Wohl und die Eintracht eines jeden Einzelnen, sondern der gesamten Gruppe gefördert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, erfordert es selbst in den einfachsten sozialen Situationen die Kooperation der Interaktionspartner. So gilt beispielsweise, dass man sich in einer Warteschlange nicht vordrängelt, da ein nicht-kooperatives Verhalten zu einem Chaos führen würde und zur Folge hätte, dass niemand bedient würde. Allerdings zeigt sich immer wieder, dass in einigen Situationen die Menschen sich unkooperativ zeigen und ihren individualistischen Nutzen über das Gemeinwohl stellen, um sich so für sich einen Vorteil zu verschaffen. Dieser auftretende Konflikt zwischen Streben nach egoistischer Nutzenmaximierung einerseits und dem Erzielen eines kollektiv optimalen Ergebnisses andererseits wird in der Wissenschaft durch das sogenannte Gefangenendilemma veranschaulicht. Alle Interaktionsmuster lassen sich im Grunde auf dieses Schema abstrahieren, in dem zwei Personen unabhängig voneinander handeln, wobei das Ergebnis kollektiv betrachtet suboptimal ist. Das bedeutet, dass jeder der Spieler für sich selbst ein besseres Ergebnis erzielt, wenn er sich nicht-kooperativ verhält. Somit zeigt sich, dass es bei einer einmaligen Durchführung des Spiels nicht zum Entstehen von Kooperation kommt. Jedoch wurde bereits erwähnt, dass in Situationen durchaus kooperatives Verhalten zu beobachten ist. Doch wie beziehungsweise unter welchen Voraussetzungen kann sich Kooperation entwickeln? In der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, eine Antwort auf diese Frage zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Spieltheoretische Grundlagen
- Das Gefangenendilemma
- Die Situation
- Das Spiel
- Das Dilemma
- Kooperationsmöglichkeiten
- Das infinite Gefangenendilemma
- Deutschs College-Experiment
- Situationsfaktoren
- Personenparameter
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Entwicklung von Kooperation im Kontext des Gefangenendilemmas. Ziel ist es, zu verstehen, unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen sich kooperatives Verhalten in strategischen Entscheidungssituationen entwickelt. Dazu werden die spieltheoretischen Grundlagen erläutert und das klassische Gefangenendilemma vorgestellt, um das Dilemma zwischen individualistischem und gemeinschaftlichem Handeln zu verdeutlichen.
- Spieltheoretische Grundlagen
- Das Gefangenendilemma
- Kooperationsmöglichkeiten
- Situationsfaktoren und Personenparameter
- Das Infinite Gefangenendilemma und das College-Experiment
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von Kooperation für die menschliche Gesellschaft dar und führt das Gefangenendilemma als ein Modell für den Konflikt zwischen individuellem Nutzen und kollektivem Optimum ein. Das zweite Kapitel behandelt die spieltheoretischen Grundlagen und erklärt die Rational-Choice-Theorie sowie die Unterscheidung zwischen kooperativen und nicht-kooperativen Spielen. Das dritte Kapitel fokussiert auf das klassische Gefangenendilemma, wobei die Situation, das Spiel und das Dilemma zwischen individuellem und gemeinschaftlichem Handeln im Detail dargestellt werden. Das vierte Kapitel untersucht Möglichkeiten, wie sich Kooperation entwickeln kann, indem das infinite Gefangenendilemma und das College-Experiment von Deutsch vorgestellt werden.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Kooperation, Gefangenendilemma, Spieltheorie, Rational-Choice-Theorie, individuelles Handeln, kollektives Optimum, Situationsfaktoren, Personenparameter, infinite Spiele, College-Experiment.
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- Tina Kerz (Autor), 2005, Entwicklung von Kooperation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41617