"Break gender stereotypes, give talent a chance." Dies ist der Slogan einer Kampagne, welche die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen in Europa jenseits von Geschlechtsstereotypen unterstützt. Die Vielfalt und Diversität wird in der heutigen Gesellschaft reichlich thematisiert, trotzdem fallen Personen oder Gruppen, welche die typischen Geschlechtervorstellungen nicht erfüllen, auf.
Geschlechtsstereotype sind Teil eines Kategorisierungsprozesses, welcher die Interaktion und Handlungsfähigkeit der Individuen in der Gesellschaft unterstützt. Das Individuum ordnet seine Mitmenschen und sich selbst sozialen Gruppen zu. Die Selbstkategorisierung beispielsweise bildet die Basis der sozialen Identität, einen Teil des Selbstbildes, eines jeden Menschen. Die Genderthematik greift diese Stereotypisierung auf und möchte Chancengleichheit für alle Geschlechter in der Gesellschaft erwirken. Sie ist in der heutigen Gesellschaft breit aufgestellt und viel diskutiert.
Bereits Simone de Beauvoir thematisiert Gender in ihrem Buch "Das andere Geschlecht" aus dem Jahr 19494 und weiterhin ist Gender auch heute noch äußerst relevant in der Gesellschaft. Kindertagestätten sind meist die ersten außerfamilialen Sozialisationsinstanzen und haben ebenfalls Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der Individuen und somit der Gesellschaft. Kinder befinden sich in einer sensiblen Phase der Sozialisation und das unmittelbare Lebensumfeld stellt einen wichtigen Einflussfaktor auf die Entwicklung ihrer Persönlichkeit, sowie die spätere Integration in die Gesellschaft dar. Die starke weibliche Ausprägung in Kindertagestätten hemmt ein alternatives Erfahrungsfeld für die Kinder und fördert stereotype Rollenbilder, wie die Zuständigkeit der Frau und der mütterlichen Fürsorge.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Genderpädagogik – Ein Forschungsüberblick
- Genderpädagogik und Gender-Mainstreaming
- Die Kindertagesstätte als Sozialisationsinstanz
- Soziale Kategorien, Rollenbilder und menschliche Wahrnehmung
- Doing und undoing Gender
- Genderpädagogik und ihre Umsetzung
- Gender zwischen Raum und Zeit
- Anti-Gender-Bewegung
- Methodische Vorgehensweise
- Auswertung der Fragebögen
- Verständnisüberblick
- Genderpädagogische Arbeit
- Positionierung und Meinungsbild
- Interpretation der Ergebnisse
- Resümee
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit setzt sich zum Ziel, die Genderkompetenz des pädagogischen Fachpersonals in einer Kindertagesstätte zu verbessern und die Mitarbeiter hinsichtlich Gender im Elementarbereich zu sensibilisieren. Die Arbeit möchte als Wegweiser für die zukünftige pädagogische Ausrichtung der Einrichtung dienen.
- Genderpädagogik im Elementarbereich
- Gender-Mainstreaming in der Praxis
- Stereotypen und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern
- Die Rolle der Kindertagesstätte als Sozialisationsinstanz
- Chancengleichheit und individuelle Identitätsentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Problematik von Geschlechtsstereotypen und die Bedeutung von Genderpädagogik im Elementarbereich vor. Sie führt ein Beispiel aus dem Praxisalltag einer Kinderkrippe an, welches den Anreiz für die Untersuchung lieferte.
- Genderpädagogik – Ein Forschungsüberblick: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über relevante Publikationen und die theoretische Fundierung der Genderthematik im Elementarbereich. Es werden wichtige Erkenntnisse aus der Fachliteratur dargestellt, die die Für- und Gegenargumente zum Thema beleuchten.
- Genderpädagogik und Gender-Mainstreaming: Dieses Kapitel analysiert die Kindertagesstätte als Sozialisationsinstanz und die Rolle von Gender-Mainstreaming bei der Gestaltung einer geschlechtergerechten Umgebung. Es werden verschiedene Aspekte wie soziale Kategorien, Rollenbilder und die Auswirkungen von Doing und undoing Gender betrachtet.
- Methodische Vorgehensweise: Das Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Untersuchung, die sich auf eine schriftliche Befragung des pädagogischen Fachpersonals der Kindertagesstätte konzentriert.
- Auswertung der Fragebögen: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Befragung und analysiert die Antworten des pädagogischen Fachpersonals im Hinblick auf ihr Verständnis von Gender, ihre Umsetzung von Genderpädagogik und ihre Haltung zum Gender-Mainstreaming.
Schlüsselwörter
Genderpädagogik, Gender-Mainstreaming, Elementarbereich, Kindertagesstätte, Sozialisation, Geschlechterrollen, Stereotypen, Chancengleichheit, Identitätsentwicklung, Fachpersonal, Befragung, Auswertung.
- Citation du texte
- Lena Hübler (Auteur), 2017, Regenbogentutu und Werkzeuggürtel. Genderpädagogik im Elementarbereich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416216