Diese Arbeit wird sich mit der Ausbreitung des Christentums und der Christenverfolgung im und vor dem dritten Jahrhundert befassen. Es wird zuerst die geographische Ausbreitung angesprochen, worauf anschließend die Mission und auch die damit zusammenhängende Probleme etwas näher erläutert werden. Danach wird die Christenverfolgung an sich erklärt und auch verschiedene Kaiser vorgestellt, welche Verfolgungspolitik betrieben haben. Zuletzt werden das Ende der Christenverfolgung und das Toleranzedikt beschrieben.
Bis zum dritten Jahrhundert war das Christentum noch eine junge Religion und begann sich gerade erst zu entwickeln und auszubreiten. Das Judentum war, im Gegensatz zum Christentum, bereits eine religio licita, also eine erlaubte Religion. Da das Judentum eine alte Religion war, hatte es einen höheren Status und mehr Rechte als das noch junge Christentum. Auch waren die Römer sehr tolerant anderen Religionen gegenüber, allerdings nur so lange die Öffentlichkeit dadurch nicht gefährdet oder gestört wurde. Die Christen hatten bis dahin also nichts zu befürchten. Eine Ausnahme ist die Verfolgung unter Kaiser Nero im Jahre 64 nach Christus. Hier wurden Christen für den Brand Roms schuldig gemacht, um zu vertuschen, dass Kaiser Nero selbst den Brand legte.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung.
2. Ausbreitung
2.1. Geographische Ausbreitung
2.2. Mission
2.3. Probleme
3. Christenverfolgung
4. Toleranzedikt
5. Schluss
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Diese Arbeit wird sich mit der Ausbreitung des Christentums und der Christenverfolgung im und vor dem 3. Jh. befassen. Es wird zuerst die geographische Ausbreitung angesprochen, worauf anschließend die Mission und auch die damit zusammenhängende Probleme etwas näher erläutert werden. Danach wird die Christenverfolgung an sich erklärt und auch verschiedene Kaiser vorgestellt, welche Verfolgungspolitik betrieben haben. Zuletzt werden das Ende der Christenverfolgung und das Toleranzedikt beschrieben.
Bis zum 3. Jh. war das Christentum noch eine junge Religion und begann sich gerade erst zu entwickeln und auszubreiten. Das Judentum war, im Gegensatz zum Christentum, bereits eine religio licita, also eine erlaubte Religion1. Da das Judentum eine alte Religion war, hatte es einen höheren Status und mehr Rechte als das noch junge Christentum2. Auch waren die Römer sehr tolerant anderen Religionen gegenüber, allerdings nur so lange die Öffentlichkeit dadurch nicht gefährdet oder gestört wurde3. Die Christen hatten bis dahin also nichts zu befürchten4. Eine Ausnahme ist die Verfolgung unter Kaiser Nero im Jahre 64 n. Chr.5. Hier wurden Christen für den Brand Roms schuldig gemacht, um zu vertuschen, dass Kaiser Nero selbst den Brand legte6.
2. Ausbreitung
Zu Beginn war es dem Christentum möglich, sich schnell und effizient auszubreiten. Bis zur Mitte des 3. Jh. wurde das Christentum zu einer Massenbewegung, es war allerdings immer noch eine religiöse Minderheit7. Daraufhin wurde der Staat und das Volk auf die Christen aufmerksam, was später dann auch zur Christenverfolgung führte8. Das Christentum breitete sich größtenteils durch die Mission aus. Allerdings verbreitete es sich auch von ganz alleine, da viele neue Christen ihren Bekannten und Freunden vom Christentum erzählten und sie oft davon überzeugen konnten9. Händler und Seeleute konnten auf ihren Reisen Fremde mit dem Christentum vertraut machen und so das Christentum in andere Länder bringen10.
2.1. Geographische Ausbreitung
Auffällig ist, wenn man sich mit der geographischen Ausbreitung des Christentums befasst, dass es zu Beginn im Osten weiter verbreitet war als in westlichen Ländern und sich auch früher im Osten ansiedelte und von dort in den Westen wanderte11. Ende des 1. Jh. gab es bereits Gemeinden in Palästina und Syrien12. Zu dieser Zeit begann das Christentum sich in Rom auszubreiten13. In Rom war eine der größten christlichen Gemeinden mit geschätzten 10 000 Mitgliedern zu finden14. Gegen Ende des 2. Jh. bildeten sich Gemeinden in Germanien, Spanien und Ägypten. Abgesehen von Rom gab es auch in Syrien und Ägypten große Gemeinden15.
2.2. Mission
Der Grund für die erfolgreiche Ausbreitung ist hauptsächlich die Mission. Besonders nach dem Ende der Christenverfolgung gewann das Christentum dadurch viele neue Anhänger, da Missionare in weiter entfernte Länder kamen und es außerdem beliebter wurde zum Christentum zu konvertieren16. Juden missionierten schon vor den Christen und stellten ihren Glauben eher als eine Philosophie und nicht unbedingt als eine Religion dar17. Diese Strategie wurde von den Christen kopiert18. Außerdem fand das Christentum durch das Judentum einfachen Anschluss, da viele Inhalte, wie zum Beispiel der Monotheismus, beider Religionen sehr ähnlich sind19. Es sind viele Juden und besonders Proselyten, also Juden, die einmal Heiden waren, zum Christentum konvertiert20. Das lag daran, dass Christen häufig in der Nähe von Synagogen gepredigt haben, wodurch viele Juden auf das Christentum aufmerksam wurden21.
Ein weiterer Vorteil war die Einheitlichkeit des Römischen Reiches22. In den verschiedenen Ländern gab es nicht viele Unterschiede in Kultur oder Mentalität23. Missionare konnten also auf Altgriechisch predigen und immer von den gleichen Themen sprechen und mussten sich nicht extra an ein Land anpassen24. Sie konnten in anderen Ländern missionieren, ohne sich dabei Sorgen über fremde Sprachen oder Denkweisen zu machen, wodurch sich das Christentum rasant in vielen Ländern ausbreiten konnte25. Christen profitierten besonders von dem fortschrittlichen Straßensystem der Römer26. Dadurch war es möglich, dass das Christentum in viele Länder kam und sich besonders an den Hauptstraßen gut ausbreiteten konnte27. Das Römische Reich befand sich zu der Zeit in einer Friedensphase28. Auch das erleichterte die Mission deutlich, da es so viel sicherer war in andere Länder zu reisen und dort zu predigen29.
Ein weiterer Faktor, warum das Christentum so gut bei den Menschen ankam ist, dass Christen Menschen aus allen sozialen Schichten aufnahmen30. Am ehesten konvertierten Angehörige der Mittel- und Unterschicht, also Bedienstete, Handwerker oder Kaufleute31. Sie „gewannen“ dadurch am ehesten an Status. Aber auch Leute mit einem höheren Stand in der Gesellschaft, wie zum Beispiel Gelehrte, schlossen sich den Christen an32. Durch diese Verwerfung der sozialen Abgrenzung gewann das Christentum schnell an Beliebtheit, da sich alle Menschen, egal aus welcher Schicht, integrieren konnten und gleichgestellt waren33.
Die patriarchische Familienstruktur der damaligen Gesellschaft kam dem Christentum gelegentlich zu Hilfe34. Der Familienvater bestimmte über den Glauben des gesamten Haushalts; wurde er konvertiert, so musste die komplette Familie, inklusive Bediensteten, ebenfalls konvertieren35. Somit gewann das Christentum durch die Christianisierung einer Person gleich mehrere dazu.
2.3. Probleme
Diese Familienmission konnte aber auch zu Problemen führen. Natürlich kann das Familienoberhaupt den ganzen Haushalt zum Christentum bringen. Dies war aber das optimale Szenario und ist oft nicht so abgelaufen. Es konnte passieren, dass zum Beispiel nur die Mutter konvertieren wollte, was aber nicht möglich war, da sie eine niedrigere Stellung in der Familienhierarchie als der Vater besaß36. Das hatte zur Folge, dass sich die Mutter von ihrer Familie trennen musste um zum Christentum überzugehen, oder dass sie als Nichtchristin bei der Familie bleibt, was für die damalige Zeit wahrscheinlicher war37. Dadurch machte sich das Christentum aber auch unbeliebter, weil es der Grund war, dass sich Familien trennten.
Ein weiteres Problem war, dass die Christen nicht an städtischen Festen teilnahmen38. Sie gingen auch nicht ins Theater und isolierten sich somit von der Gesellschaft39. Da Feste und Theaterbesuche der Mittelpunkt und Hauptaktivität der römischen Gesellschaft waren, fanden es viele Bürger verdächtig, dass die Christen nicht daran teilnahmen40. Christen versammelten sich zum Gottesdienst, welcher aber nicht öffentlich, sondern privat in den Häusern von Christen stattfand41. Sie isolierten sich aber nicht nur von der Gesellschaft, sondern distanzierten sich auch noch vom Staat, da sie den Kriegsdienst aus moralischen und religiösen Gründen verweigerten42.
Auch die Mission wurde zum Problem, weil christliche Missionare oft Heiden und ihren Glauben schlecht machten und das Christentum als die bessere, richtige Religion darstellten43. Es wurden außerdem viele Heiden von christlichen Themen abgeschreckt. Besonders der Monotheismus war besonders unverständlich, da es so viele verschiedene römische Götter gab44. Der Polytheismus war ein wichtiger Bestandteil der römischen Gesellschaft45. Jede Gottheit hatte eine andere soziale oder politische Funktion46. Die Christen akzeptierten diese Götter aber nicht, da sie ja nur einen Gott haben. Dadurch erkannten sie auch die sozialen und politischen Funktionen dieser Götter nicht an und wurden somit zu einer Gefahr für die Ordnung im Römischen Reich47. Daher fiel es auch vielen Heiden schwer das Christentum zu akzeptieren oder ernst zu nehmen.
[...]
1 Cf. Piepenbrink, Karen, Konstantin der Große und seine Zeit (Geschichte Kompakt), Darmstadt 2007, S. 21 [Im Folgenden: Piepenbrink (2007)]
2 Cf. Lepelley, Claude, Die Christen und das Römische Reich, in: Pietri, Luce (Hrsg.),
Die Geschichte des Christentums. Religion – Politik – Kultur, Bd. 1: Die Zeit des Anfangs (bis 250), Freiburg/ Basel/ Wien 2003, S. 239 [Im Folgenden: Lepelley (2003)]
3 Cf. Piepenbrink (2007), S. 21
4 Cf. Piepenbrink (2007), S. 21
5 Lepelley (2003), S. 232
6 Lepelley (2003), S. 232
7 Cf. Brox, Norbert, Kirchengeschichte des Altertums, Düsseldorf 1983, S. 28 [Im Folgenden: Brox (1983)]
8 Cf. Brox (1983), S. 28
9 Cf. Brox (1983), S. 36
10 Cf. Brox (1983), S. 36
11 Cf. Brox (1983), S. 29
12 Cf. Brox (1983), S. 28
13 Cf. Brox (1983), S. 28
14 Cf. Brox (1983), S. 29
15 Cf. Brox (1983), S. 29
16 Cf. Brox (1983), S. 30
17 Cf. Brox (1983), S. 34
18 Cf. Brox (1983), S. 34
19 Cf. Brox (1983), S. 34
20 Cf. Brox (1983), S. 31
21 Cf. Brox (1983), S. 34
22 Cf. Brox (1983), S. 33
23 Cf. Brox (1983), S. 33
24 Cf. Brox (1983), S. 33
25 Cf. Brox (1983), S. 33
26 Cf. Brox (1983), S. 33
27 Cf. Brox (1983), S. 33
28 Cf. Brox (1983), S. 33
29 Cf. Brox (1983), S. 33
30 Cf. Brox (1983), S. 32
31 Cf. Brox (1983), S. 32
32 Cf. Brox (1983), S. 32
33 Cf. Brox (1983), S. 32
34 Cf. Brox (1983), S. 31
35 Cf. Brox (1983), S. 31
36 Cf. Brox (1983), S. 31
37 Cf. Brox (1983), S. 31
38 Cf. Piepenbrink (2007), S. 21
39 Cf. Piepenbrink (2007), S. 21
40 Cf. Piepenbrink (2007), S. 21
41 Cf. Piepenbrink (2007), S. 34
42 Cf. Brox (1983), S. 47
43 Cf. Brox (1983), S. 46
44 Cf. Brox (1983), S. 44
45 Cf. Brox (1983), S. 44
46 Cf. Brox (1983), S. 44
47 Cf. Brox (1983), S. 44
- Quote paper
- Anne Sander (Author), 2015, Ausbreitung und Verfolgung des Christentums bis zum 3. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416277
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