Mit den kurzen Worten in den Versen 259 - 263 stellt der Artusritter Kâlogrenant im ‚Iwein‘ den Wald selbst als Abenteuerraum vor. Und in diesen Wald, dem Wald von Breziljân, wird auch Iwein hineinreiten, um sich auf die Suche nach âventiure zu begeben. Der Wald stellt in dem Artusroman ‚Iwein‘ Hartmanns von Aue ein zentrales Motiv dar. Dabei fungiert er aber nicht nur als Abenteuerraum, sondern vereint durchaus differente Raummotive, die mit dem jeweiligen inneren Zustand des Helden korrelieren.
Demzufolge sollen im Folgenden die jeweils unterschiedlichen Waldmotive im ‚Iwein‘ und ihre Funktion auf die Entwicklung des Helden untersucht werden.
Dies geschieht zunächst auf theoretischer Basis, indem eine nähere Betrachtung auf die Arbeit von Schnyder geworfen werden soll, die sich mit der Waldmetaphorik in der höfischen Literatur des Mittelalters auseinandergesetzt hat. Anschließend soll Schnyders Theorie auf den Artusroman ‚Iwein‘ angewendet werden. Dabei fokussiert sich die Arbeit zunächst auf den ersten Handlungszyklus, allen voran der Lichtung des Waldmannes und der Brunnenszene. Anschließend wird die Episode des Wahnsinnes von Iwein und sein Aufenthalt in der Wildnis einer näheren Betrachtung unterzogen, um schließlich den Fokus auf den zweiten Handlungszyklus zu wenden, der sich als Iweins Rückweg in die höfische Gesellschaft vollziehen wird. Als hilfreich für die Auseinandersetzung mit dieser Thematik haben sich insbesondere weitere Arbeiten Schnyders sowie von Sosna und Schuler-Lang herausgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Wald als Raum in der höfischen Literatur
- Der Wald als Raum in Hartmanns Iwein
- Der erste Handlungszyklus – Die Lichtung des Waldmannes und die Brunnenszene
- Wildnis und Iweins Wahnsinn
- Der zweite Handlungszyklus - Iweins Weg zurück in die höfische Gesellschaft...
- Fazit..
- Quellen- und Literaturverzeichnis.....
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Waldmotive im Artusroman,Iwein' von Hartmann von Aue und deren Einfluss auf die Entwicklung des Helden Iwein.
- Die verschiedenen Bedeutungen des Waldes in der höfischen Literatur
- Der Wald als Raum der Herausforderung und des Wandels in Iweins Geschichte
- Die Rolle des Waldes bei Iweins innerer Entwicklung
- Die Verbindung von Raummotiven und dem inneren Zustand des Helden
- Die Relevanz des Waldes für die Erzählstruktur des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Waldes im Artusroman,Iwein', und stellt die Forschungsfrage nach der Funktion der Waldmotive für die Entwicklung des Helden. Kapitel 2 analysiert den Wald als Raum in der höfischen Literatur, indem es die unterschiedlichen Bedeutungen und Metaphern des Waldes untersucht und die Arbeiten von Schnyder und anderen Forschern heranzieht. Kapitel 3 widmet sich den Waldmotiven in Hartmanns Iwein. Der erste Handlungszyklus wird im Fokus auf die Lichtung des Waldmannes und die Brunnenszene beleuchtet. Die Episode des Wahnsinnes von Iwein und sein Aufenthalt in der Wildnis werden anschließend analysiert. Der zweite Handlungszyklus, der Iweins Rückkehr in die höfische Gesellschaft darstellt, wird ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Artusroman, Iwein, Hartmann von Aue, Waldmotiv, höfische Literatur, Heldenentwicklung, Raummetaphorik, Chaosraum, Silva, Wildnis, Abenteuerraum, Handlungszyklus, gesellschaftliche Integration.
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- Dominik Höhl (Autor), 2017, Waldmotive im Artusroman "Iwein" von Hartmann von Aue und ihre Funktion auf die Entwicklung des Helden, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416325