“Fortress Bush“ ist der Titel eines im Magazin New Yorker erschienenen Artikels, der die Beziehung zwischen der Regierung George W. Bush und der Presse thematisiert. Die Überschrift spiegelt dabei das Empfinden vieler Journalisten wider, dass der Präsident und seine engsten Mitarbeiter sich stärker abschotten als jede vorangegangene Regierung. So befand zum Beispiel Elisabeth Bumiller, Korrespondentin der New York Times: “In comparison, the Reagan Administration coddled us. This crowd has a wall up.“ Bushs Stabschef Andrew Card erklärte hierzu in einem Interview: “It´s not our job to be sources. (...) The taxpayers don´t pay us to leak!“, und charakterisierte damit die Geisteshaltung der Administration in Bezug auf die Medien.
Schon in Friedenszeiten ist die Beziehung zwischen Regierung und Presse von Span¬nungen gekennzeichnet. In Kriegs- und Krisenzeiten spitzt sich der Konflikt zwischen den gegensätzlichen Interessen erfahrungsgemäß zu. Während die Journalisten im All¬gemeinen das Bedürfnis haben, Nachrichten in Erfahrung zu bringen und diese auch zu veröffentlichen, liegt der Regierung besonders in Kriegszeiten viel daran, den Informationsfluss zu kontrollieren. So ist die amerikanische Geschichte gespickt mit offiziellen und inoffiziellen Zensurversuchen und Bemühungen, die öffentliche Meinung zu steuern. Den Kommunikationswissenschaftler Jeffery A. Smith veranlasste dies zu der Einschätzung: “Truth has been said to be the first casualty in war, but perhaps it is more precise to say that the First Amendment has been the first casualty (...).“
Die Terroranschläge des 11. September 2001 hinterließen die amerikanische Nation in einem Zustand des Schocks. Auch wenn die darauf folgende Phase nicht direkt mit einer der vorangegangenen Kriege und Krisen vergleichbar ist, hat dieses Ereignis doch ganz ähnliche Reaktionen hervorgerufen. Unter Verweis auf die nationale Sicherheit ergriff die Regierung Bush eine Reihe von verschiedenen Maßnahmen, um die Berichterstattung und die öffentliche Meinung zu beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
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- EINLEITUNG
- GRUNDLAGEN DER MEDIENPOLITIK DER REGIERUNG BUSH
- DIE POLITIK DER GEHEIMHALTUNG
- DER SCHWINDENDE WERT DER INFORMATIONSFREIHEIT
- POLITISCHE UND STRAFRECHTLICHE VERFOLGUNG „UNDICHTER STELLEN“
- AUSGEWEITETE ÜBERWACHUNGSBEFUGNISSE
- HERAUSGABE UND GEZIELTE VERBREITUNG VON NACHRICHTEN DURCH DIE REGIERUNG BUSH
- VORGABE VON INTERPRETATIONSRAHMEN
- DIE NACHRICHT DES TAGES
- IMAGE UND INSZENIERUNG
- PROPAGANDA-MABNAHMEN
- ZURÜCKHALTUNG UND ZENSUR VON NACHRICHTEN DURCH DIE REGIERUNG BUSH
- INFORMATIONSVERWEIGERUNG
- BENACHTEILIGUNG KRITISCHER JOURNALISTEN
- ZENSURMABNAHMEN
- INFORMATIONSKONTROLLE IM AFGHANISTAN-KRIEG
- BESCHRÄNKTER ZUGANG ZUM PENTAGON
- INFORMATIONSKONTROLLE IM IRAK-KRIEG
- SELBSTZENSUR: DIE REAKTION DER MEDIEN
- MEDIENPOLITIK IN KRISENZEITEN
- HISTORISCHER KONTEXT
- KONKLUSION
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit analysiert die Medienpolitik der Regierung George W. Bush nach den Terroranschlägen des 11. September 2001. Sie untersucht die verschiedenen Maßnahmen, die die Regierung ergriffen hat, um die Berichterstattung und die öffentliche Meinung zu beeinflussen, und setzt diese in einen historischen Kontext.
- Die Einschränkung der Pressefreiheit unter der Bush-Administration
- Die Strategien der Regierung zur Steuerung des Informationsflusses
- Die Rolle der Medien im Kontext der Kriegsberichterstattung
- Die Herausforderungen der Medienfreiheit in Zeiten von Krieg und Terrorismus
- Die Auswirkungen der Medienpolitik auf die öffentliche Meinung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas vor und erläutert die Forschungslücke, die die Arbeit schließen soll.
- Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen der Medienpolitik der Regierung Bush, darunter die Politik der Geheimhaltung, die ausgeweiteten Überwachungsbefugnisse und die gezielte Verbreitung von Nachrichten durch die Regierung.
- Kapitel 3 befasst sich mit den Strategien der Regierung Bush zur Hervorhebung von bestimmten Nachrichten und zur Steuerung der Interpretation durch die Medien.
- Kapitel 4 analysiert die Maßnahmen der Regierung zur Zurückhaltung und Zensur von Nachrichten, insbesondere im Kontext der Kriege in Afghanistan und im Irak.
- Kapitel 5 untersucht die Reaktionen der Medien auf die Medienpolitik der Regierung Bush, darunter die Selbstzensur und die Herausforderungen für die journalistische Unabhängigkeit.
- Kapitel 6 setzt die Medienpolitik der Bush-Administration in einen historischen Kontext und betrachtet die Herausforderungen der Medienfreiheit in Kriegs- und Krisenzeiten.
Schlüsselwörter
Medienpolitik, Pressefreiheit, Regierung George W. Bush, Terrorismus, 11. September 2001, Informationskontrolle, Kriegsberichterstattung, Propaganda, Zensur, Selbstzensur, öffentliche Meinung.
- Quote paper
- Andrea Ipsen (Author), 2004, Die Medienpolitik der Regierung George W. Bush nach dem 11. September 2001, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41654