Im Rahmen dieser Arbeit soll zunächst Begriffliches geklärt werden. Dazu werden die Rassismusbegriffe unterschiedlicher Autorinnen und Autoren auf ihre Teilaspekte hin untersucht und verglichen. In einem nächsten Schritt geht es um die möglichen Ursachen und Funktionen von Rassismus. In diesem Zusammenhang interessiert auch seine historische Entwicklung. Am Ende dieses ersten Kapitels wird schließlich der Versuch unternommen, das Konzept der Rassismuskritik näher zu bestimmen.
Das zweite Kapitel handelt schließlich von Rassismus und Rassismuskritik im Zusammenhang mit Kinderliteratur. Hierbei wird unter anderem die Frage beantwortet, weshalb es wichtig ist, sich mit in Kinderliteratur vorkommendem Rassismus kritisch auseinanderzusetzen. Schließlich werden Kriterien für rassismuskritische Kinderliteratur aus den vorhergegangenen Teilen der Arbeit und weiterer Sekundärliteratur abgeleitet.
Auf Grundlage der ersten beiden Kapitel werden schließlich die zwei Kinderbücher Der überaus starke Willibald und Das Wilde Land analysiert. Die Frage „Was genau kann unter rassismuskritischer Kinderliteratur verstanden werden und inwiefern lassen sich die gewählten Beispiele in diese einordnen?“ stellt die zentrale Fragestellung dieser Arbeit dar.
Rassismus ist kein einfaches Thema. Nicht selten ist unklar, wo Rassismus anfängt und wo er aufhört. Infolge der ungenauen begrifflichen Grenzen und des häufigen gemeinsamen Auftretens mit rechtsextremistischer Gewalt ist auch die Thematisierung von Rassismus in Literatur kein leichtes Unterfangen. Und wenn dann dabei auch noch die Angemessenheit der Texte für junge und jüngste Leserinnen und Leser in den Blick genommen werden soll, zeigt sich, dass die kritische Auseinandersetzung mit dem Rassismusthema eine richtige Herausforderung sein kann.
Wie kann und müsste rassismuskritische Kinderliteratur aussehen? Welche Kriterien sollte sie erfüllen? Gibt es bereits Beispiele für gelungene Rassismuskritik im Rahmen von Kinderliteratur? Die vorliegende Arbeit stellt einen Versuch dar, auf diese und weitere Fragen eine Antwort zu geben. In ihrem Zentrum steht die rassismuskritische Kinderliteratur.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Rassismus und Rassismuskritik
- 1.1 Rassismus – ein schwieriger Begriff
- 1.2 Historische Entwicklung, typische Ursachen und Funktionen von Rassismus
- 1.3 Rassismuskritik
- 2. Rassismus und Rassismuskritik in Kinderliteratur
- 2.1 Rassismus in Kinderliteratur
- 2.2 Anforderungen an Kinderliteratur mit rassismuskritischem Anspruch
- 3. Analyse zu Der überaus starke Willibald
- 3.1 Daten zum Buch
- 3.2 Handlung
- 3.3 Einordnung des Werkes
- 3.4 Analyse des vorliegenden Rassismus und seiner Ursachen
- 3.5 Untersuchung der Handlung auf rassismuskritische Momente
- 3.6 Analyse gestalterischer Elemente
- 3.6.1 Analyse erzähltheoretischer Aspekte
- 3.6.2 Analyse der Illustrierung
- 3.6.3 Interpretation ausgewählter Textmotive
- 4. Analyse zu Das Wilde Land
- 4.1 Daten zum Buch und Einordnung des Werkes
- 4.2 Handlung
- 4.3 Analyse des vorliegenden Rassismus und seiner Ursachen
- 4.4 Untersuchung der Handlung auf rassismuskritische Momente
- 4.5 Analyse gestalterischer Elemente
- 4.5.1 Analyse erzähltheoretischer Aspekte
- 4.5.2 Analyse der Illustrierung
- 4.5.3 Interpretation ausgewählter Textmotive
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Primärquellen
- Sekundärquellen
- Internetquellen
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die rassismuskritische Kinderliteratur anhand zweier literarischer Beispiele zu untersuchen. Sie analysiert die Darstellung von Rassismus in den beiden Büchern und bewertet diese im Hinblick auf ihre rassismuskritische Aussagekraft.
- Begriffliche Klärung des Rassismusbegriffs und der Rassismuskritik
- Analyse von Rassismus in Kinderliteratur
- Kriterien für rassismuskritische Kinderliteratur
- Analyse von „Der überaus starke Willibald“ und „Das Wilde Land“
- Bewertung der analysierten Kinderbücher im Hinblick auf ihre rassismuskritische Aussagekraft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer umfassenden Erörterung des Rassismusbegriffs, indem sie verschiedene Definitionen von renommierten Autor*innen vorstellt und ihre jeweiligen Aspekte herausarbeitet. Anschließend befasst sie sich mit der historischen Entwicklung, den typischen Ursachen und Funktionen von Rassismus und erläutert das Konzept der Rassismuskritik.
Im zweiten Kapitel wird der Fokus auf Rassismus und Rassismuskritik in Kinderliteratur gelegt. Es werden aktuelle Debatten um rassistische Inhalte in Kinderbuchklassikern beleuchtet und Anforderungen an Kinderliteratur mit rassismuskritischem Anspruch vorgestellt.
Kapitel 3 analysiert das Kinderbuch „Der überaus starke Willibald“ im Hinblick auf die darin enthaltenen Rassismusaspekte und rassismuskritischen Momente. Die Handlung wird auf ihre wichtigsten Elemente hin untersucht, um die Darstellung von Rassismus und die Rolle der Figuren im Kontext der Geschichte zu beleuchten.
Kapitel 4 widmet sich dem Kinderbuch „Das Wilde Land“ und untersucht dessen rassistische Inhalte und Elemente der Rassismuskritik. Die Analyse konzentriert sich vor allem auf die erste Hälfte des Romans, da diese den thematischen Schwerpunkt auf Rassismus bildet. Die Arbeit betrachtet die Motiv- und Handlungsebenen des Romans, um die rassistische Darstellung und die Kritik daran zu erfassen.
Schlüsselwörter
Rassismus, Rassismuskritik, Kinderliteratur, Analyse, „Der überaus starke Willibald“, „Das Wilde Land“, Faschismuskritik, Albino, Albinismus, Hautfarbe, Stereotypisierung, Kulturrassismus, biologischer Rassismus, Identifikationsfigur, Vorbild, Erzählperspektive, Illustration, Textmotive.
- Quote paper
- Judith Staude (Author), 2017, Rassismuskritische Kinderliteratur. Untersuchung zweier literarischer Beispiele, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/417043