Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der Parteienkritik, das sich sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart großer politikwissenschaftlicher Aufmerksamkeit rühmen kann.
Um die Stoßrichtung dieser wissenschaftlichen Betätigung nachvollziehen zu können, muss man bestimmte Faktoren berücksichtigen, die maßgeblich Einfluss auf die Art und Weise politischer Agitation der Parteien haben. Hinzu kommen gesamtgesellschaftliche Veränderungsprozesse, die das mangelnde Vertrauen der Bürger in die Problemlösungskompetenz der Parteien erklären, welche es den Parteien aber zugleich erschweren, sich programmatischen oder gar ideologischen Zielsetzungen zu verschreiben.
In diesem Zusammenhang werde ich eingangs das Gewicht unserer weitgehend unentbehrlicher Massenmedien gegenüber dem Bürger, bzw. die Wirkung deren oftmals plakativer personalisierter Berichterstattung beleuchten, ohne auszublenden, warum sie seitens der Parteien als effektives Instrumentarium zur Verbreitung politischer Botschaften unerlässlich sind.
Des weiteren werde ich den Versuch unternehmen, die innerparteilichen Strukturen zu untersuchen und unter dem Aspekt der demokratischen Systemfunktionsfähigkeit
(Art. 6 des Grundgesetzes: „Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.“) analysieren, ob sich aus dem organisatorischen Aufbau der Parteien und der habitualisierten Praxis, das politische Führungspersonal zu rekrutieren, Schwächen ergeben, die sich für das demokratische System in seiner Gesamtheit als schädlich erweisen und folglich der Politikverdrossenheit Vorschub leisten.
Der Souverän ist in unserer repräsentativen Demokratie laut GG. zweifellos das Volk, welches seinen politischen Willen auf kommunaler, Landes - und Bundesebene in Form von Wahlen bekundet und somit in der Ära einer, von Massenmedien dominierten Kommunikationsgesellschaft mit der schweren Aufgabe betraut wird, ein politisches Bewusstsein auszuprägen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesamtgesellschaftliche Wandlungstendenzen als Tiefenkraft und Hintergründe der Politikverdrossenheit
- Politischer Umbruch
- Wertewandel
- Kommunikationsstrukturen in einer Mediendemokratie und die darausfolgenden Konsequenzen für die Politik
- Das Phänomen der Volkspartei und der innerparteiliche organisatorische Aufbau
- Die Volkspartei
- Innerparteilicher, organisatorischer Aufbau - Innerparteiliche Demokratie?
- Modelltheoretischer Reformansatz zur Stärkung der politischen Partizipation der Zivilgesellschaft
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Kritik an Parteien in der Bundesrepublik Deutschland. Dabei wird die Bedeutung gesellschaftlicher Veränderungen, die sich auf das Vertrauen in die Politik auswirken, beleuchtet. Die Arbeit analysiert die Rolle der Medien in der politischen Kommunikation und die Auswirkungen auf die Parteien. Ferner werden die Strukturen von Volksparteien und deren Auswirkungen auf die politische Willensbildung betrachtet.
- Gesellschaftliche Veränderungen und Politikverdrossenheit
- Medien und politische Kommunikation
- Strukturen von Volksparteien
- Partizipation der Zivilgesellschaft
- Demokratie und politische Willensbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Hausarbeit führt in das Thema der Parteienkritik ein und erläutert die Relevanz des Themas. Kapitel 2 befasst sich mit den Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen auf das Vertrauen in die Politik. Dabei werden der politische Umbruch nach dem Ende des Kalten Krieges und der Wertewandel in westlichen Gesellschaften beleuchtet. Kapitel 3 untersucht die Kommunikationsstrukturen in einer Mediendemokratie und deren Einfluss auf die Politik. Kapitel 4 betrachtet das Phänomen der Volkspartei und deren innerparteiliche Organisation. Die Arbeit diskutiert dabei die Frage, ob der organisatorische Aufbau von Parteien der demokratischen Willensbildung förderlich ist.
Schlüsselwörter
Parteienkritik, Politikverdrossenheit, Mediendemokratie, Volkspartei, innerparteiliche Demokratie, Zivilgesellschaft, politische Willensbildung, Wertewandel, Gesellschaftstheorie, politische Kommunikation, Medien, repräsentative Demokratie.
- Citation du texte
- Christian Bernecker (Auteur), 2005, Parteienkritik - Entstehung und Faktoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41714