Das Zusammentreffen verschiedener Kulturen wird als Thema für die Literatur wichtiger. Noch nie zuvor sind so viele Menschen freiwillig gereist wie heute. Kaum ein Fleck der Erde ist vor unserer postmodernen Mobilität sicher. Die Welt ist klein geworden, und bevor wir aufbrechen, wissen wir schon, wie die Fremde heißt, wo sie sich erhebt und wie man sie am besten bereist. „Da kann die Literatur nur gegenhalten,“ so der Autor Ilija Trojanow, „indem sie ein anderes Tempo vorgibt, Sperrigkeiten aufzeigt, das wahre Reisen hochhält.“
In den vergangenen Jahren haben deutschsprachige Autorinnen und Autoren in bemerkenswerter Formenvielfalt versucht sich der Thematik des Fremden anzunehmen und das Zeitalter der großen Entdeckungsreisen literarisch nachgestellt. Man sollte nicht die Mobilität der Suchenden, der Fragenden und Forschenden in früheren Epochen unterschätzen. Die exotische Andersartigkeit entfernter Winkel der Welt zog seit jeher Fantasie und Neugier auf sich. Einer der erfolgreichsten unter diesen literarischen „Spurensuchern“ ist Ilija Trojanow mit seinem 2006 erschienenen Roman Der Weltensammler.
Da im Moment, wie bereits angedeutet, der Umgang mit anderen Kulturen ein zentrales Problem nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Literatur ist, möchte sich die vorliegende Untersuchung auf ein Thema konzentrieren, das direkt damit zu tun hat, auf das Bild, das der Text von einer fremden Kultur transportiert: das Indien-Bild.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort in eigener Sache
- Einleitung: Warum eine Betrachtung des Indien-Bilds lohnt
- Theoretische Grundlagen
- Das Indien-Bild in der deutschen Literatur
- Das Konzept des Postkolonialismus
- Der Umgang mit dem Fremden in der Literatur
- Kampfabsage: Ilija Trojanows Kulturbegriff
- Analyse Der Weltensammler
- Fragestellungen und Vorgehensweise der Analyse
- Indien aus der Sicht der Kolonialherren
- Richard Burtons Perspektive auf Indien
- Der erste Kontakt mit dem Fremden
- Burtons Annäherung an das Fremde
- Der Guru: Erlernen einer neuen Welt
- Burton und die indischen Frauen
- Die Stimme der Einheimischen
- Burton aus der Sicht der Inder
- Die Diversität der indischen Perspektive
- Zusammenfassung und Ergebnisse der Analyse
- Trojanows persönlicher Blick auf Indien
- Reiseliteratur und Essays
- Analyse Gebrauchsanweisung für Indien
- Resümee: Trojanows Einladung zur Auseinandersetzung mit Indien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht das Indien-Bild im Werk von Ilija Trojanow, insbesondere im Roman "Der Weltensammler" und in seiner Reiseliteratur. Ziel ist es, die Darstellung Indiens in Trojanows Werken zu analysieren und diese mit bestehenden Bildern Indiens in der deutschen Literatur und dem Konzept des Postkolonialismus zu vergleichen. Die Arbeit beleuchtet die Perspektive der Kolonialherren und der Einheimischen, um ein differenziertes Bild zu schaffen.
- Das Indien-Bild in der deutschen Literatur
- Der Postkolonialismus und seine Relevanz für die Darstellung Indiens
- Der Vergleich von fiktionaler und nicht-fiktionaler Darstellung Indiens bei Trojanow
- Die Perspektive der Kolonialherren im Werk Trojanows
- Die indische Perspektive und ihre Vielfältigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort in eigener Sache: Das Vorwort beschreibt die persönliche Motivation der Autorin für die Arbeit, die aus ihrem Praktikum in Mumbai und der Begegnung mit der indischen Kultur resultiert. Es wird die Begegnung mit dem Werk Ilija Trojanows und dessen Relevanz für die Arbeit hervorgehoben.
Einleitung: Warum eine Betrachtung des Indien-Bilds lohnt: Die Einleitung betont die zunehmende Bedeutung des Themas kultureller Begegnung in der Literatur und hebt Ilija Trojanows Werk "Der Weltensammler" als Beispiel für die literarische Auseinandersetzung mit dem Fremden hervor. Der Roman wird als komplexes Werk mit kulturellen Anspielungen und intertextuellen Bezügen beschrieben.
Analyse Der Weltensammler: Dieses Kapitel analysiert den Roman "Der Weltensammler" im Detail, wobei die verschiedenen Perspektiven auf Indien (Kolonialherren und Einheimische) untersucht werden. Es wird die komplexe Darstellung der indischen Kultur und Gesellschaft im Kontext der historischen Figur Richard Francis Burton beleuchtet und deren Bedeutung für die heutige Wahrnehmung Indiens diskutiert.
Trojanows persönlicher Blick auf Indien: Dieses Kapitel untersucht Trojanows Reiseliteratur, insbesondere "Gebrauchsanweisung für Indien", und vergleicht seine persönliche Erfahrung mit Indien mit der Darstellung Indiens in seinem Roman. Es wird analysiert wie seine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen seine literarische Arbeit beeinflussen.
Schlüsselwörter
Ilija Trojanow, Der Weltensammler, Indien-Bild, Postkolonialismus, Reiseliteratur, Richard Francis Burton, Kolonialismus, Kulturvergleich, indische Kultur, Diversität, Fremdheit.
Häufig gestellte Fragen zu der Magisterarbeit: Das Indien-Bild bei Ilija Trojanow
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit analysiert das Indien-Bild in den Werken von Ilija Trojanow, insbesondere in seinem Roman "Der Weltensammler" und seiner Reiseliteratur. Sie untersucht die Darstellung Indiens aus verschiedenen Perspektiven und setzt sie in den Kontext des Postkolonialismus und der deutschen Literatur.
Welche Werke von Ilija Trojanow werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf den Roman "Der Weltensammler" und Trojanows Reiseliteratur, insbesondere "Gebrauchsanweisung für Indien".
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Theorien des Postkolonialismus und analysiert den Umgang mit dem Fremden in der Literatur. Der Kulturbegriff von Ilija Trojanow selbst spielt ebenfalls eine Rolle.
Wie wird das Indien-Bild in "Der Weltensammler" analysiert?
Die Analyse von "Der Weltensammler" untersucht die Perspektiven der Kolonialherren und der Einheimischen auf Indien. Besondere Aufmerksamkeit wird der Figur Richard Francis Burton und seiner Begegnung mit Indien gewidmet. Die Arbeit beleuchtet die Diversität der indischen Perspektive und deren Darstellung im Roman.
Wie wird Trojanows persönlicher Blick auf Indien berücksichtigt?
Die Arbeit vergleicht Trojanows persönliche Erfahrungen in Indien, wie sie in seiner Reiseliteratur zum Ausdruck kommen, mit seiner fiktionalen Darstellung Indiens in "Der Weltensammler". Der Einfluss persönlicher Eindrücke auf seine literarische Arbeit wird analysiert.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Zentrale Themen sind das Indien-Bild in der deutschen Literatur, der Postkolonialismus, der Vergleich fiktionaler und nicht-fiktionaler Darstellungen Indiens, die Perspektive der Kolonialherren und die vielschichtige indische Perspektive.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ilija Trojanow, Der Weltensammler, Indien-Bild, Postkolonialismus, Reiseliteratur, Richard Francis Burton, Kolonialismus, Kulturvergleich, indische Kultur, Diversität, Fremdheit.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein differenziertes Bild des Indien-Bildes bei Ilija Trojanow zu erstellen und dieses mit bestehenden Bildern Indiens in der deutschen Literatur und dem Konzept des Postkolonialismus zu vergleichen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in ein Vorwort, eine Einleitung, Kapitel zur theoretischen Grundlage, zur Analyse von "Der Weltensammler", zu Trojanows persönlichem Blick auf Indien und ein Resümee. Ein Inhaltsverzeichnis gibt einen detaillierten Überblick über die einzelnen Kapitel und Unterkapitel.
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- Patrizia Loacker (Autor), 2010, Das Indien-Bild im Werk von Ilija Trojanow, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/417256