Wir haben uns daran gewöhnt, dass an Straßenecken Überwachungskameras montiert sind, dass unsere Handydaten gespeichert werden und dass die Polizei in unsere Computer eindringen kann. Diese Eingriffe in unsere Privatsphäre sollen der Sicherheit dienen. Wo aber verläuft die Grenze zur Verletzung der Menschenwürde, wenn Angestellte eines Supermarktes mit versteckten Kameras bis auf die Toiletten überwacht werden, wenn sie unter dem Generalverdacht des Diebstahls stehen und wenn sie nicht als Mitarbeiter, sondern als poten-tielle Schädlinge ihres Betriebs betrachtet werden. Ist dann die Schmerzgrenze erreicht?
Ganz im Sinne dieser appellierenden Eingangsworte widmet sich diese Ausarbeitung der Frage der rechtlichen Zulässigkeit von Mitarbeiterkontrollen bzw. Überwachungsformen am Arbeitsplatz.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Klärung verwendeter Begrifflichkeiten
- Gang der Untersuchung
- Beweggründe des Arbeitgebers
- Rechtsgrundlagen
- Geschützte Interessen beider Seiten
- Rechte des Arbeitnehmers
- Rechte des Arbeitgebers
- Beteiligung des Betriebsrats
- Formen der Überwachung & ihre Anwendbarkeit
- Ohne technische Hilfsmittel
- Tor- und Taschenkontrollen
- Privatdetektive
- Mit technischen Hilfsmitteln
- Computerüberwachung (Internet, E-Mail)
- Telefonüberwachung
- Elektronische Zeiterfassung und Zugangskontrollsysteme
- Videoüberwachung
- Gesonderte Betrachtung: Videoüberwachung
- Zulässigkeiten
- Offene Videoüberwachung
- Verdeckte Videoüberwachung
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit der rechtlichen Zulässigkeit von Mitarbeiterkontrollen bzw. Überwachungsformen am Arbeitsplatz. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen und die verschiedenen Formen der Überwachung zu geben. Dabei werden insbesondere die Interessen des Arbeitnehmers und des Arbeitgebers sowie die Grenzen der Überwachung im Hinblick auf die Wahrung der Menschenwürde betrachtet.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Mitarbeiterüberwachung
- Formen der Mitarbeiterüberwachung
- Interessenabwägung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
- Grenzen der Überwachung im Hinblick auf die Menschenwürde
- Besondere Betrachtung der Videoüberwachung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Thematik heraus und beleuchtet die steigende Bedeutung der Überwachung in der heutigen Gesellschaft. Sie führt den Leser in die Thematik ein und erläutert die Bedeutung der Unterscheidung zwischen offenen und verdeckten Überwachungsformen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Beweggründen des Arbeitgebers für die Durchführung von Mitarbeiterkontrollen. Es werden die verschiedenen Interessen des Arbeitgebers, wie z.B. die Prävention von Diebstahl und Sabotage, die Wahrung der betrieblichen Sicherheit und die Kontrolle der Arbeitszeit, dargelegt.
Kapitel 3 beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen für Mitarbeiterkontrollen. Es werden die relevanten Gesetze und Rechtsnormen, wie z.B. das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) und das Grundgesetz (GG), vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Interessenabwägung zwischen dem Recht des Arbeitnehmers auf Schutz seiner Privatsphäre und dem Recht des Arbeitgebers auf die Wahrung seiner betrieblichen Interessen.
In Kapitel 4 werden verschiedene Formen der Mitarbeiterüberwachung und ihre Anwendbarkeit erläutert. Dabei wird zwischen Überwachungsformen mit und ohne technische Hilfsmittel unterschieden. Die Kapitel beschreibt verschiedene Formen der Überwachung, wie z.B. Tor- und Taschenkontrollen, die Überwachung von Computern und Telefonen, die elektronische Zeiterfassung und die Videoüberwachung.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Videoüberwachung als einer besonderen Form der Mitarbeiterüberwachung. Es werden die rechtlichen Zulässigkeiten der offenen und verdeckten Videoüberwachung sowie die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Mitarbeiterkontrolle, Überwachung, Arbeitsplatz, Datenschutz, Recht, Interessenabwägung, Videoüberwachung, Betriebsrat, Grundgesetz, Bundesdatenschutzgesetz, Telekommunikationsgesetz, Telemediengesetz, Menschenwürde.
- Quote paper
- Hannah Voß (Author), 2018, Mitarbeiterkontrollen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/417345