In dieser Arbeit werden klassische Vorurteile gegen Lehrer aufgegriffen und diese den wirklichen Erwartungen bzw. Anforderungen einer Lehrkraft gegenübergestellt. Dabei wird durch Rückgriff auf die ständige Kultusministerkonferenz der Länder auf Aufgaben von Lehrkräften hingewiesen, die von vielen Lehrerkritikern außer Acht gelassen werden. Ferner wird auf die Rollenerwartung von Eltern, Schülern, Kollegen, Vorgesetzten und der Gesellschaft an sich eingegangen sowie auf deren unrealistischen Maßstab verwiesen.
Weiterhin erfolgt die Überleitung zur aktuellen Lehrerbelastungsforschung. Dass aus hohen täglichen Belastungen psychische Beschwerden entstehen können, mussten viele Lehrer selbst erfahren. Daher wird in dieser Arbeit auf die tägliche Belastung von Lehrkräften hingewiesen und stetig aufgezeigt, dass viele Belastungsfaktoren für Außenstehende nicht direkt erfassbar scheinen. Anschließend wird auf die Lehrerberufskrankheit „Burnout“ eingegangen und diese einem kritischen Blick unterworfen.
Die Prävalenz von psychischen Beschwerden ist weitaus höher als in anderen Berufsgruppen. Daher drängt sich die Frage auf, ob psychische Beschwerden nicht zwangsläufig „Teil des Jobs“ sind. Diese Fragestellung wird unter Rückgriff auf die Potsdamer Studie eingegangen. Besonders wird auf die Situation von Lehramtsanwärtern eingegangen und sich mit der Frage beschäftigt, ob schon falsche Personen das Lehramtsstudium wählen, ob angehende Lehrkräfte nicht geeignet genug sind und ob psychische Beschwerden im späteren Beruf die Folge falscher Berufswahl ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zwischen gesellschaftlichen Vorurteilen und wirklichen Erwartungen an Lehrerkräfte
- Psychische Beschwerden von Lehrkräften
- Belastungsfaktoren im Lehrerberuf
- Eine kritische Reflexion des Burnoutbegriffs
- Sind psychische Beschwerden „vorprogrammiert“? Die Ergebnisse der Potsdamer Studie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die gängigen Vorurteile gegenüber Lehrerinnen und Lehrern mit den tatsächlichen Anforderungen und Erwartungen des Berufsfelds zu konfrontieren. Sie untersucht die Belastungsfaktoren im Lehrerberuf und die daraus resultierenden psychischen Beschwerden, insbesondere im Kontext des Burnout-Syndroms.
- Kritisches Hinterfragen von Vorurteilen gegenüber Lehrkräften
- Analyse der realen Arbeitsbedingungen und Erwartungen an Lehrer
- Bedeutung der psychischen Belastung von Lehrkräften
- Untersuchung des Burnout-Syndroms im Lehrerberuf
- Einbezug der Potsdamer Studie zur Untersuchung der Prävalenz psychischer Beschwerden im Lehrerberuf
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Themenkontext und die Zielsetzung der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Vorurteilen und der komplexen Realität des Lehrerberufs.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Vergleich von Vorurteilen und realen Erwartungen an Lehrerinnen und Lehrer. Es wird auf die öffentliche Wahrnehmung des Berufsfelds und die aus der eigenen Schulzeit entstandenen Lehrerbilder eingegangen.
Das dritte Kapitel analysiert die psychischen Belastungen von Lehrkräften und untersucht die Faktoren, die zu diesen Belastungen führen. Zudem wird der Begriff „Burnout“ kritisch betrachtet und seine Bedeutung für den Lehrerberuf beleuchtet.
Das vierte Kapitel widmet sich den Ergebnissen der Potsdamer Studie zur Prävalenz von psychischen Beschwerden im Lehrerberuf. Die Frage, ob psychische Beschwerden im Lehrerberuf „vorprogrammiert“ sind, wird unter Berücksichtigung der Situation von Lehramtsanwärtern diskutiert.
Schlüsselwörter
Lehrerberuf, Vorurteile, Erwartungen, Belastungsfaktoren, psychische Beschwerden, Burnout, Potsdamer Studie, Lehramtsanwärter, Bildungspolitik.
- Arbeit zitieren
- Christian Roth (Autor:in), 2018, Viel frei und trotzdem Burnout? Zwischen gesellschaftlichen Vorurteilen und psychischen Beschwerden im Berufsfeld Lehrer/in, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/417944