Die vorliegende Arbeit stellt dar, auf welche Weise filmische Zeitzeugeninterviews in den Geschichtsunterricht eingebunden und im Sinne der Holocaust Education genutzt werden können.
„Ich finde es eine wunderbare Sache mit dieser, dieser Zeugensache, damit die Leute dies nicht vergessen. Und ich finde, ein jeder sollte dem hier Aufmerksamkeit schenken und es ernst nehmen, weil es eine furchtbare Sache wäre, wenn die Menschheit dies erneut zuließe.“ So äußert sich Julia Lentini, eine Überlebende des Holocaust, in einem Interview für die von Steven Spielberg initiierte Shoah Foundation. Dabei handelt es sich um ein Projekt zur Dokumentation von Zeitzeugenberichten des Holocaust.
In Lentinis Aussage werden mehrere Aspekte offenbar, die für die moderne Geschichtsdidaktik und das Themenfeld des Holocausts relevant sind. Sie spricht den Aspekt des Gedenkens an den Holocaust, ihre Aufgabe als Zeugin, die filmische Konservierung Ihrer Aussage und die zukünftige Aufgabe der Rezipienten an. Letzteres zieht eine direkte Verbindung zu der Forderung Adornos Text „Erziehung nach Auschwitz“.
Der viel zitierte und diskutierte Text des Philosophen stellt unter anderem auch die Grundlage für die zentralen Gedanken der Holocaust Education dar, die versucht diesem Postulat gerecht zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begründung der Verwendung von Dokumentationen im Geschichtsunterricht
- Potentiale und Grenzen im Sinne der Holocaust Education
- Allgemeine Anforderungen an Dokumentationen im Geschichtsunterricht
- Filmisch konservierte Zeitzeugeninterviews
- Verknüpfung der Interviews mit Arbeitsmaterial zur Holocaust Education
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Möglichkeiten und Grenzen der Einbindung filmischer Zeitzeugeninterviews in den Geschichtsunterricht, insbesondere im Kontext der Holocaust Education. Dabei wird untersucht, wie diese Interviews im Sinne der Holocaust Education genutzt werden können, um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema zu fördern.
- Die Relevanz filmischer Zeitzeugeninterviews für die Geschichtsdidaktik
- Das Potenzial von Dokumentationen im Sinne der Holocaust Education
- Kritische Betrachtung der Grenzen und Herausforderungen beim Einsatz von Dokumentationen
- Die Bedeutung von Medienkompetenz im Umgang mit historischen Quellen
- Die Rolle des Films als Quelle und Produkt von Geschichtsbewusstsein
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Relevanz von Zeitzeugenberichten im Kontext der Holocaust Education dar. Sie verweist auf die Aussage von Julia Lentini, die verschiedene Aspekte des Gedenkens und der Rezeption des Holocaust beleuchtet.
- Begründung der Verwendung von Dokumentationen im Geschichtsunterricht: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Dokumentationen im Geschichtsunterricht und argumentiert, dass sie ein wertvolles Instrument zur Veranschaulichung, Festigung und Erweiterung historischen Wissens darstellen. Dabei werden verschiedene Aspekte wie die Anschaulichkeit, die emotionalen Aspekte, die Abwechslung und die Förderung von Medienkompetenz diskutiert.
- Potentiale und Grenzen im Sinne der Holocaust Education: Dieser Abschnitt beleuchtet die Prinzipien der Holocaust Education, wie die Entanonymisierung von Tätern und Opfern sowie die Einbettung des Themas in den Bereich der Menschenrechte. Es werden die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Verwendung von Zeitzeugenberichten im Sinne der Holocaust Education betrachtet.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Geschichtsdidaktik, Holocaust Education, filmische Zeitzeugeninterviews, Dokumentationen, Medienkompetenz, historische Quellen, Menschenrechte und dem Einsatz von Dokumentationen im Geschichtsunterricht.
- Quote paper
- Christian Demter (Author), 2016, Holocaust Education im Geschichtsunterricht. Potentiale und Grenzen von filmischen Zeitzeugenberichten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/417968