Die Geschichte jüdischer Existenz in Frankfurt spiegelt sich in der Zacharias Wertheimber'schen Stiftung und der von ihr unterhaltenen Klaus-Synagoge wider, welche Gegenstände der vorliegenden Arbeit sind. Eine ins 19. Jahrhundert zurückreichende Stiftungstradition, die auf einem kulturell-religiösen Erbe der frühen Neuzeit beruhte, fand unter der Herrschaft des Nationalsozialismus ihr jähes Ende. Besonders schmerzhaft ist die Auslöschung jüdischer Kultur in einer Stadt, die für deutsche Verhältnisse in besonderem Maße jüdisch geprägt war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgehensweise, Methode, Definitionen
- Portrait einer Stiftung
- Die Stiftung während der NS-Zeit
- Das Stiftungswesen bis zu den Novemberpogromen 1938
- Die Schlüsseljahre 1938 und 1939
- Die Zwangsenteignung
- Zwangsauflösung der Stiftung
- Die Flucht der Mitglieder
- Theoretische Reflexion: Enteignung als zentrales Element des Antisemitismus
- Konsequenzen für den Stolperstein-Diskurs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Geschichte der Zacharias Wertheimber'schen Stiftung in Frankfurt am Main während der NS-Zeit. Sie analysiert die Auflösung der Stiftung im Kontext der antisemitischen Politik des Nationalsozialismus und setzt diese in Bezug zu der Antisemitismustheorie von Moishe Postone.
- Jüdisches Stiftungswesen in Frankfurt am Main
- Die Auswirkungen der NS-Politik auf jüdische Stiftungen
- Enteignung und Zwangsauflösung der Zacharias Wertheimber'schen Stiftung
- Die Flucht der Stiftungsvorsteher
- Antisemitismus als zentrales Element der NS-Ideologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zacharias Wertheimber'sche Stiftung und deren Bedeutung für das jüdische Leben in Frankfurt am Main vor. Sie beleuchtet die Geschichte der Stiftung im Kontext der antisemitischen Entwicklungen im frühen 20. Jahrhundert.
Kapitel 2 erläutert die Vorgehensweise und die Methode der Arbeit, definiert wichtige Begriffe und stellt die Quellenbasis vor. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Enteignung der Stiftung und deren zwangsweisen Auflösung.
Kapitel 3 zeichnet ein Portrait der Stiftung und beschreibt ihre Gründung, ihre Ziele und ihre Aktivitäten. Es wird auf die Bedeutung der Stiftung für die jüdische Gemeinde Frankfurts eingegangen und auf die Rolle der Stiftungsvorsteher.
Kapitel 4 befasst sich mit der Situation der Stiftung während der NS-Zeit. Es wird die Entwicklung des Stiftungswesens bis zu den Novemberpogromen 1938 beleuchtet und anschließend die Zwangsenteignung und Auflösung der Stiftung im Detail analysiert.
Schlüsselwörter
Jüdische Stiftung, Zacharias Wertheimber'sche Stiftung, Frankfurt am Main, NS-Zeit, Antisemitismus, Enteignung, Zwangsauflösung, Emigration, Moishe Postone, Kapitalismus
- Quote paper
- Fedor Besseler (Author), 2015, Die Zacharias Wertheimber'sche Stiftung in Frankfurt am Main (1933-1939), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418186