Der Begriff der Selbstwirksamkeitserwartung gehört zu den Grundsätzen kognitiver Theorien, die menschliches Handeln erforschen. Die Selbstwirksamkeitserwartung beinhaltet die Kenntnis und Wahrnehmung der eigenen Kompetenz, eine Aufgabe zielgerichtet und aussichtsreich erfüllen zu können. Des Weiteren hat sie Einfluss auf die Anstrengungsbereitschaft und Ausdauer bei Anforderungsbewältigungen.
Je stärker die Selbstwirksamkeitserwartung ausgeprägt ist, desto intensiver und überdauernder strengt sich eine Person an. Bandura stellt heraus, dass Selbstwirksamkeitserwartungen auf direkten, stellvertretenden, symbolischen (Feedback über eigene Kompetenzen durch Dritte) oder physiologischen Erfahrungen (eigene Gefühlsregung als Hinweis individueller Kompetenzen) basieren. Bei den direkten Erfahrungen besteht eine Kausalität zwischen individuellem Bemühen und dem daraus resultierendem Feedback der Umwelt. Stellvertretende Erfahrungen basieren auf dem Konzept des Modelllernens. Aus dem Modelllernen leiten sich soziale Vergleichsprozesse ab, die Hinweise auf eigene Kompetenzen liefern.
Direkte und stellvertretende Erfahrungen beeinflussen menschliches Verhalten sehr intensiv. Sie besitzen große Relevanz für die Selbstwirksamkeitserwartung. Die Selbstwirksamkeitserwartung kann zusätzlich durch Erfolgsvorstellungen und dem emotionalen Zustand einer Person verstärkt beeinflusst werden. Um den Begriff detaillierter zu definieren kategorisiert Bandura in die drei Aspekte „Niveau“, „Allgemeinheitsgrad“ und „Gewissheit“. Unter „Niveau“ wird die wahrgenommene Komplexität der Anforderung gefasst. Der „Allgemeinheitsgrad“ stellt die Situationsanzahl dar, in denen Zuversicht der eigenen Kompetenz vorhanden ist. Die „Gewissheit“ ist die Kenntnis und Sicherheit über eigene Kompetenzen.
Inhaltsverzeichnis
- Selbstwirksamkeitserwartung
- Erläuterung des Begriffs Selbstwirksamkeitserwartung
- Fragebogen zur Feststellung der spezifischen Selbstwirksamkeitserwartung
- Auswertung
- Übersicht der Studienlage zur Selbstwirksamkeitserwartung
- Gesundheitspsychologisches Handlungsfeld - Chronische Erkrankung: Osteoporose
- Chronische Erkrankung
- Theoretische Grundlagen - Osteoporose
- Überblick aktueller Zahlen
- Körperliche Aktivität und Prävention der Osteoporose
- Konsequenzen für gesundheitsorientierte Beratung
- Praxisleitfaden
- Beratungsgespräch
- Kundenprofil
- Aspekte eines Beratungsgesprächs
- Einordnung der Kundin in das Transtheoretische Modell
- Beratung
- Reflektion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Selbstwirksamkeitserwartung im Zusammenhang mit gesundem Essverhalten und beleuchtet den Einfluss auf die Prävention von Osteoporose. Sie befasst sich mit der theoretischen Grundlage der Selbstwirksamkeitserwartung, deren Messung und Anwendung in der Praxis.
- Definition und Bedeutung der Selbstwirksamkeitserwartung
- Entwicklung und Einsatz von Fragebögen zur Messung der Selbstwirksamkeitserwartung
- Osteoporose als chronische Erkrankung und deren Präventionsmöglichkeiten
- Gesundheitsorientierte Beratung im Kontext von Osteoporose und Selbstwirksamkeitserwartung
- Praxisbezogene Anwendung der Erkenntnisse in einem konkreten Beratungsgespräch
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird der Begriff der Selbstwirksamkeitserwartung definiert und anhand der theoretischen Grundlagen von Bandura (1997) und Zimmer (2012) erläutert. Der Fokus liegt auf der Messung der Selbstwirksamkeitserwartung mithilfe von Fragebögen, die im Detail vorgestellt werden. Das zweite Kapitel beleuchtet die chronische Erkrankung Osteoporose. Es werden die theoretischen Grundlagen, aktuelle Zahlen und die Rolle von körperlicher Aktivität bei der Prävention erörtert. Des Weiteren werden die Konsequenzen für die gesundheitsorientierte Beratung und ein Praxisleitfaden für ein Beratungsgespräch präsentiert.
Schlüsselwörter
Selbstwirksamkeitserwartung, Osteoporose, Gesundheitsverhalten, Prävention, Beratung, Fragebogen, chronische Erkrankung, Körperliche Aktivität, Transtheoretisches Modell, Gesundheitsmanagement
- Citar trabajo
- Andre Kleine (Autor), 2015, Psycholgie des Gesundheitsverhaltens. Selbstwirksamkeitserwartung und Gesundheitspsychologisches Handlungsfeld chronischer Erkrankungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418559