Die Fiskalkrise Griechenlands, welche ihren Anfang im Jahr 2009 nahm, wird bis zum heutigen Tag in der politikwissenschaftlichen Forschung untersucht. Als Ursache werden mehrheitlich klientelistische Strukturen identifiziert, die sich sowohl durch den Staat als auch durch die griechische Wirtschaft und Gesellschaft gezogen haben. Allerdings war Griechenland nicht der einzige europäische Staat, dessen Wirtschaft aufgrund einer Finanzkrise zusammenzubrechen drohte. Über Griechenland hinaus zählen Portugal, Italien, Irland und schlussendlich Spanien zu der Gruppe der sogenannten PIIGS-Staaten. Fast alle ebengenannten Länder mussten in den vergangenen Jahren Hilfskredite bei der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds beantragen. Die Vermutung liegt nahe, dass auch in diesen Ländern die Ursachen für die Fiskalkrisen auf klientelistische Strukturen zurückgeführt werden könnten.
Diese Arbeit ist Teil eines Forschungsprojektes, vor dessen Hintergrund die erkenntnisleitende Frage der Arbeit wie folgt lautet: Werden die Erwartungs- und Verhaltensmuster der Bürger in Spanien von klientelistischen bzw. partikularistischen Vorstellungen dominiert? Und darauf aufbauend: Gibt es in Spanien einen Zusammenhang zwischen Klientelismus und Staatsverschuldung?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Klientelismus und Parteipatronage in Spanien
- 2.1 „Clientelism in the Building of State and Civil Society in Spain“
- 2.2 „From Patronage to Clientelism: Comparing the Italian and Spanish Experiences“
- 3. Schlussfolgerungen und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Präsenz von klientelistischen und partikularistischen Verhaltensmustern in Spanien und deren potenziellen Zusammenhang mit der Staatsverschuldung. Die Arbeit basiert auf einem Forschungsprojekt, das die Frage nach dem Einfluss klientelistischer Vorstellungen auf die Erwartungen und das Verhalten spanischer Bürger stellt.
- Definition und Abgrenzung von Klientelismus und Patronage
- Analyse des spanischen Klientelismus im historischen Kontext
- Vergleichende Betrachtung des spanischen Klientelismus mit anderen europäischen Ländern
- Der Einfluss staatlicher Ressourcen und gesellschaftlicher Strukturen auf die Ausprägung von Klientelismus
- Potenzieller Zusammenhang zwischen Klientelismus und Staatsverschuldung in Spanien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss klientelistischer Strukturen auf das Verhalten spanischer Bürger und den Zusammenhang mit der Staatsverschuldung. Sie begründet die Relevanz der Fragestellung im Kontext der europäischen Staatsschuldenkrise und definiert Klientelismus als eine freiwillige, informelle und asymmetrische Austauschbeziehung zwischen Patron und Klient, geprägt von partikularistischen Orientierungen. Die Arbeit kündigt eine Analyse verschiedener Forschungsbeiträge zur spanischen Patronage und zum Klientelismus an.
2. Klientelismus und Parteipatronage in Spanien: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Forschungsbeiträge zum Thema Klientelismus und Patronage in Spanien. Es werden unterschiedliche Definitionen und Schwerpunkte der Beiträge vorgestellt und kritisch reflektiert. Der Fokus liegt auf der Darstellung des spanischen Klientelismus und dessen Besonderheiten im internationalen Vergleich. Die Kapitelstruktur bereitet die detaillierte Betrachtung der ausgewählten Forschungsbeiträge vor.
2.1 „Clientelism in the Building of State and Civil Society in Spain“: Diese Zusammenfassung befasst sich mit dem Beitrag von Georgina Blakeley. Der Beitrag untersucht den Übergang von Patronage zu Klientelismus in Spanien über vier historische Perioden (Turno Pacifico, Zweite Republik, Franco-Diktatur und die Post-Franco-Demokratie). Blakeley analysiert den Einfluss staatlicher Ressourcen und der Zivilgesellschaft auf die Ausprägung klientelistischer Strukturen. Sie argumentiert gegen eine starre Dichotomie zwischen klientelistischen und zivilen Systemen und betont die Bedeutung der Interaktion zwischen Staat und Gesellschaft für die Entwicklung von Klientelismus. Der Beitrag unterstreicht die Bedeutung von "Angebotsseite" (staatliche Ressourcen und Autorität) und "Nachfrageseite" (Fähigkeit der Zivilgesellschaft, Gegengewicht zu bilden).
Schlüsselwörter
Klientelismus, Patronage, Spanien, Staatsverschuldung, Partizipation, Zivilgesellschaft, Staatskrisen, historische Entwicklung, Vergleichende Politikwissenschaft, Ressourcenverteilung, Partizipation, Demokratie.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des spanischen Klientelismus und seiner Beziehung zur Staatsverschuldung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Auftreten klientelistischer und partikularischer Verhaltensmuster in Spanien und deren möglichen Zusammenhang mit der Staatsverschuldung. Sie basiert auf einem Forschungsprojekt, das den Einfluss klientelistischer Vorstellungen auf das Verhalten spanischer Bürger beleuchtet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Abgrenzung von Klientelismus und Patronage, analysiert den spanischen Klientelismus im historischen Kontext, vergleicht ihn mit anderen europäischen Ländern und untersucht den Einfluss staatlicher Ressourcen und gesellschaftlicher Strukturen auf seine Ausprägung. Ein zentraler Punkt ist der potenzielle Zusammenhang zwischen Klientelismus und Staatsverschuldung in Spanien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel zum Klientelismus und Parteipatronage in Spanien (inkl. einer detaillierten Analyse des Beitrags "Clientelism in the Building of State and Civil Society in Spain" von Georgina Blakeley) und abschließende Schlussfolgerungen.
Wie wird Klientelismus in der Arbeit definiert?
Klientelismus wird als eine freiwillige, informelle und asymmetrische Austauschbeziehung zwischen Patron und Klient definiert, die von partikularistischen Orientierungen geprägt ist.
Welche Rolle spielt der Beitrag von Georgina Blakeley?
Der Beitrag von Georgina Blakeley analysiert den Übergang von Patronage zu Klientelismus in Spanien über vier historische Perioden (Turno Pacifico, Zweite Republik, Franco-Diktatur und Post-Franco-Demokratie). Sie untersucht den Einfluss staatlicher Ressourcen und der Zivilgesellschaft und betont die Interaktion zwischen Staat und Gesellschaft für die Entwicklung von Klientelismus. Der Beitrag hebt die Bedeutung von "Angebotsseite" (staatliche Ressourcen) und "Nachfrageseite" (Fähigkeit der Zivilgesellschaft, Gegengewicht zu bilden) hervor.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Klientelismus, Patronage, Spanien, Staatsverschuldung, Partizipation, Zivilgesellschaft, Staatskrisen, historische Entwicklung, Vergleichende Politikwissenschaft, Ressourcenverteilung, Partizipation, Demokratie.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie beeinflussen klientelistische Strukturen das Verhalten spanischer Bürger und stehen sie in Zusammenhang mit der Staatsverschuldung?
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit analysiert bestehende Forschungsbeiträge zum Thema Klientelismus und Patronage in Spanien und vergleicht diese kritisch. Es findet eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Beitrag von Georgina Blakeley statt.
Welchen historischen Kontext berücksichtigt die Arbeit?
Die Arbeit berücksichtigt den historischen Kontext Spaniens, beginnend mit dem Turno Pacifico, über die Zweite Republik und die Franco-Diktatur bis zur Post-Franco-Demokratie, um die Entwicklung des Klientelismus zu verstehen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Die konkreten Schlussfolgerungen sind nicht explizit im gegebenen Text genannt, da nur ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung und Zusammenfassungen der Kapitel bereitgestellt wurden.) Die Schlussfolgerungen werden im Kapitel "Schlussfolgerungen und Fazit" dargelegt.
- Arbeit zitieren
- Lydia Pfenzig (Autor:in), 2018, Korruption in Spanien. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Klientelismus und Staatsverschuldung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418733