Konfliktpotential weiblicher Frömmigkeit an den Beispielen der Adelheit von Freiburg und der "Seligen Schererin"

Vom umstrittenen Stand der Begine bis hin zur Stimme Gottes


Trabajo, 2017

23 Páginas, Calificación: 1,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

I. Gleichberechtigung als geflügeltes Wort moderner Geschichtsbetrachtung

II. Möglichkeiten eines geistlichen Lebensweges für Frauen im Mittelalter

III. Das Leben und Wirken der Adelheit von Freiburg

IV. Die Seligen Schererin als etwas anderes Beispiel einer Begine

V. Die Funktion weiblicher Vorbilder innerhalb des kirchlichen Kosmos

VI. Schlusswort mit Ausblick

VII. Literaturverzeichnis

I. Gleichberechtigung als geflügeltes Wort moderner Geschichtsbetrachtung

Die Frage nach der geschlechterspezifischen Gleichberechtigung ist wohl eine der zentralen Streitpunkte der modernen Gesellschaft. Diese Diskussion zeigt sich hierzulande vor allem in der sogenannten »Gender Pay Gap«[1], welche alljährlich neu berechnet wird und somit stetig neuen Gesprächsstoff liefert.

Wohingegen die eine Seite in dieser Diskussion strikt von sexistischer Männerwirtschaft spricht, handelt es sich bei diesem Phänomen in den Augen der anderen Partei lediglich um eine normale Risikominimierung, welche der Möglichkeit einer Schwangerschaft Sorge trägt und somit kapitalistisch vertretbar ist. Diese ungleiche Ausgangslage beider Geschlechter lässt sich nicht nur im modernen Lohnsegment feststellen, sondern ist in mehreren tragenden Säulen der westlichen Kultur auszumachen. So bleibt im christlichen Glauben dem weiblichen Geschlecht seit jeher die Priesterweihe und somit eine tragende klerikale Rolle verwehrt[2], da es durch die ihm inne liegende Weiblichkeit – theologisch-anthropologisch gesehen[3] – von vornherein davon ausgeschlossen wird. In der modernen Diskussion fällt in diesem Zusammenhang sogar der Begriff »Dekoration«[4], der als handlungsunfähig umschrieben ist und somit Machtlosigkeit symbolisiert.

Doch ist dieser fremdbestimmte Zustand schon immer zwingend erforderlich gewesen oder gab es im kirchlichen Kontext historisch betrachtet andere Mittel und Wege seinen Glauben selbstbestimmt auszuleben?

Für die Untersuchung einer solchen Fragestellung bietet sich der rheinische Raum, rund um Freiburg, – gleichzeitig Entstehungsort dieser Hausarbeit – nahezu an, da er immer noch eng mit christlichen Sehenswürdigkeiten[5] und somit seiner Historie verbunden ist. Jedoch bedarf es zur Maximierung des wissenschaftlichen Outputs noch einer deutlichen Präzisierung der Leitfrage, welche im Folgenden vorgenommen werden soll.

Diese Hausarbeit wird das – bis in die Moderne reichende – Konfliktpotential weiblicher Frömmigkeit im kirchlichen Kosmos untersuchen, wobei sie sich auf das Beginentum als solches konzentriert. Um hierbei nicht über die enorme Größe des Begriffs[6] zu stürzen und dem Leser einen bestmöglichen Informationsgehalt aufzubereiten, empfehlen sich klar definierte Fallbeispiele von Frauen, welche den Stand der Begine bekleidet haben und gleichzeitig den Untersuchungszeitraum gezielt begrenzen. Unter diesem Gesichtspunkt wird der Fokus des Textes auf die Vitae der Adelheit von Freiburg und der Seligen Schererin gelegt.

Ziel des geführten Diskurses soll das ausfindig machen und analysieren einzelner Streitpunkte sein, welchen die betrachteten Frauen in ihrer Zeit als Begine beinahe zwangsläufig ausgesetzt waren. Dabei sollen sowohl die Regelmäßigkeiten, als auch Unterschiede zwischen den gewählten Beispielen hervorgehoben und untersucht werden.

Um nun in dieser aufgeladenen Geschlechterfrage größtmögliche Objektivität zu gewährleisten, wird in dieser Arbeit das Geschlecht konsequent – im Sinne von Monika Mommertz[7] – als »tracer« behandelt. Bei dieser Herangehensweise wird das jeweilige Geschlecht einer Person als eine mögliche Markierung verstanden, welche es je nach Situation immer wieder neu zu definieren gilt.[8] Somit wird die Chance auf eine differenzierte Betrachtung bewahrt und eine mögliche voreingenommene Haltung von vornherein minimiert.

Um dabei allen Faktoren gerecht zu werden, legt das Folgekapitel der Hausarbeit den Fokus zuerst auf die allgemeine Situation der mittelalterlichen Frau, welche einen geistlichen Lebensweg einzuschlagen versucht. Die gegebenen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf sie und ihr Umfeld, stehen hierbei im Mittelpunkt und sollen später den Grundstein für die gewählten Fallbeispiele bilden.

Danach wird sich anhand des »Ötenbacher Schwesternbuches« Adelheit von Freiburg gewidmet. Auch wenn hier ihr Leben und Wirken im Vordergrund steht, gilt es – aufgrund der erörterten Leitfrage – eine besondere Fokussierung auf ihre Zeit als Begine und jenes darin angelegte Konfliktpotential weiblicher Frömmigkeit zu legen. Als zweites Fallbeispiel kommt anschließend die Seligen Schererin zum Tragen. Dieser Schritt ist zwingend erforderlich um zuvor gesammelte Daten zu verifizieren oder hinterfragen zu können, ist dabei aber aufgrund ihrer einzigartigen Beschaffenheit[9] auch in der Lage gänzlich neue Eindrücke zu liefern.

Im Anschluss an besagte Beispiele wird der Rahmen der Leitfrage erweitert und nach der Funktion solcher Vorbilder im kirchlichen Kosmos gefragt. Hierbei gilt es sowohl die Konflikte mit der institutionellen Seite der Kirche, als auch die Vorbildfunktion für andere Frauen zu beachten. Das Schlusswort wird die Kernaussagen dieses Diskurses zusammenfassen und den Leser mit einem Ausblick auf weitere aufgekommene Bezugspunkte der Aufgabenstellung entlassen.

Vor dem eigentlichen Einstieg bleibt anzumerken, dass sich der Autor – meine Wenigkeit – zu jedem Zeitpunkt des Schreibprozesses der Größe und Vielschichtigkeit der Thematik bewusst ist. In diesem Text soll nicht nur versucht werden sich möglichst genau am roten Faden zu orientieren, damit nach Möglichkeit der Spielraum für Fehler kleingehalten wird, sondern auch gelegentliche Exkursionen zum jeweiligen Themengebiet gegeben werden, um dem Leser selbst, einen möglichst genauen Eindruck von der gesamten Materie zu ermöglichen.

II. Möglichkeiten eines geistlichen Lebensweges für Frauen im Mittelalter

Im vorherigen Kapitel wird erläutert, dass mittelalterliche Frauen ihres Geschlechts wegen, theologische Einbußen hinnehmen müssen und somit von der Priesterweihe – gleichbedeutend mit einer tragenden klerikalen Laufbahn – ausgeschlossen bleiben. Der folgende Abschnitt versucht dabei Gründe für diese Tatsachenlage darzulegen und erläutert des Weiteren andere Möglichkeiten für diese Frauen, ein gottgefälliges Leben zu führen.

Gründe für das Einschlagen einer solchen Lebensausrichtung werden hier, der vorgegebenen Seitenzahl wegen, nicht ausführlich behandelt, allerdings als mannigfaltig angelegt[10], nicht von eindimensionaler Natur, verstanden.

Wenn man sich zuerst auf den »anscheinend angeborenen« Nachteil der Frau konzentriert, gilt es festzuhalten, dass dieser keines natürlichen Ursprunges ist, sondern ein wichtiges biblisches Ereignis als Grundlage hat.

Erst durch die Sünde – genauer gesagt den Sündenfall[11] – wurde die Frau zur Untergebenen des Mannes. Somit ist die moralische Schwachstelle[12] der Frau weder in der Natur, noch direkt in Gott selbst begründet, sondern wurde von ihrem Geschlecht selbst heraufbeschworen.

Was man jedoch aus dieser Sachlage ableitet, war damals schon stark vom eigenen Standpunkt – und der damit verbundenen Intonation – abhängig. Sehen die Scholastiker des 13. Jahrhunderts den Körper der Frau als Schuldigen an deren schlechten geistigen Entwicklung[13] und spricht Thomas von Aquin ihr nur die Funktion der Zeugung zu[14], so versteht Hildegard von Bingen gerade diese »Schwäche der Frau« als deren eigentliche Stärke.[15]

Diese, wie auch immer ausgelegte, moralische Brandmarkung der damaligen Zeit hatte natürlich auch Auswirkungen auf das Umfeld einer Frau, welches diese – aus Schutzinstinkt oder Misstrauen – stets beobachtete[16] und somit auch ihr Verhalten beinahe durchgehend bewertete.

Konzeptionelle, gesellschaftlich anerkannte christliche Regeln – wie zum Beispiel das klösterliche Leben – waren somit für Frauen der damaligen Zeit, schon des Selbstschutzes wegen, elementar. Dahingegen war einen eigenständigen geistlichen Weg, abseits der kirchlichen Schutzmechanismen einzuschlagen als gefährlich bis hin zu tödlich einzustufen.[17]

Des Weiteren bleibt hierbei anzumerken, dass Frauen und Männer im mittelalterlichen Verständnis, zumindest asketisch-spirituell, das gleiche Niveau besitzen, die Frau sich jedoch zuerst überwinden und dem Mann angleichen musste, um den Zenit dieser Skala erreichen zu können.[18] Es gilt also festzuhalten, dass die Markierung »weibliches Geschlecht« durchaus mit einigen Hindernissen behaftet war, es aber im christlichen Kosmos – wie in vielen anderen Bereichen des Mittelalters[19] – deutlich wichtigere Kriterien für die Bewertung einer gegebenen Sachlage gab.[20]

So sind »Taten«, wie Wunderheilungen oder die strikte Auslegung der Klausur, »Umfeld«, welches möglichst fern von weltlichen Sünden sein sollte und nicht zuletzt die »Frömmigkeit« selbst, in welcher zum Beispiel die Pflege der Kranken hoch angesehen war,[21] bedeutendere Faktoren für einen gelungenen geistlichen Lebensweg im Sinne der christlichen Kirche.

Gerade im letzten Punkt attestierten die Kirchenmänner der damaligen Zeit den Frauen sogar eine größere Hingabe[22] als ihren männlichen Glaubensgenossen. Das »weibliche Geschlecht« nun grundsätzlich als unumstößlich negativ behaftet anzusehen, würde also im Sinne der Leitfrage nicht der Wahrheit entsprechen und wäre deutlich zu kurz gedacht. Vielmehr gilt es bei den nachfolgenden Beispielen alle Markierungen zu berücksichtigen, um dann abzuschätzen, inwieweit das Geschlecht der jeweiligen Person wirklich entscheidend für aufkommende Konflikte war.

Ganz praktisch gesehen standen den Frauen im Mittelalter Klöster offen, welche geschlechterspezifisch entweder als Doppelkonvent gemischter[23] oder als Einzelkonvent reiner Natur sein konnten.

Hier konnten Frauen, wie Männer, ein gottgefälliges Leben innerhalb des kirchlichen Paradigmas verbringen, was für die weibliche Bevölkerung allgemein – betrachtet man die schiere Anzahl der religiösen Frauengemeinschaften in der damaligen Zeit[24] – eine durchaus gewünschte Option gewesen zu sein schien.

Doch gerade diese Beliebtheit sorgte für einen Umstand, welcher elementar für die Ausgangslage der Leitfrage ist. Denn dadurch entstand beinahe folgerichtig eine nicht zu stillende Nachfrage an für Frauen reservierte Klosterplätzen, weswegen solche Möglichkeiten schon bald restlos überlaufen waren und nur noch wenige neue, freie Plätze für Nonnen zur Verfügung gestellt werden konnten.[25]

Aus dieser Gemengelage kann nun die Entstehung des Beginentums herausgelesen werden, welche bis heute allerdings noch zu mythenbehaftet[26] anmutet, um sie seriös beglaubigen zu können. Fernab von jeglicher Verifikation solch einer These ist im Zusammenhang mit der Leitfrage lediglich die Tatsache, dass das Beginentum eine nicht zu unterschätzende Alternative[27] zu den gegebenen kirchlichen Optionen darstellte, von Bedeutung.

Das nun untersuchte Beginentum wird als eine Form »der gemeinschaftlichen oder individuellen Askese ohne Ordensanschluss«[28] verstanden. Ein solcher Lebensweg darf dabei als geistig und körperlich sehr fordernd angenommen werden.[29] Da die jeweilige Person keinerlei Schutz oder Sicherheit hatte, war sie sowohl Anfeindungen, als auch dem täglichen Überlebenskampf ausgesetzt und befand sich zusätzlich noch unter schon angesprochener permanenter, gesellschaftlicher Kontrolle.

Dass diese soziale Umgebung dann auch immer zum Großteil das Leben einer Begine mitdefinierte,[30] darf angenommen werden. Gleichzeitig erscheint es auch logisch, dass die meisten Beginen stadtnah angesiedelt waren, da hier der eigene Unterhalt leichter zu verdienen, aber auch der karitative Dienst – wichtiger Bestandteil der Markierung »Frömmigkeit« – in höherem Maße gefordert war.[31]

Beginenvitae sind nun im Allgemeinen ein rares Gut, da die damalige Literaturlandschaft von Klöstern geprägt war, welche den Beginen logischerweise – da nicht direkt im kirchlichen Rahmen – weniger Gewichtung zusprachen.[32] Die hier nun im folgenden untersuchten Fallbeispiele können allerdings anhand ihrer eigenen Vita analysiert werden, was jedoch nicht zwangsläufig bedeutet, dass besagter Text auch von der jeweiligen Person verfasst worden sein muss.[33]

Bei der Untersuchung eines solchen Werkes ist, im Hinblick auf die gestellte Leitfrage, dessen Intention im gleichen Maße von Interesse, wie die Rezipientenorientierung, oder der eigentliche Inhalt und die – implizit oder explizit behandelten – Konflikte weiblicher Frömmigkeit innerhalb des Textes.

[...]


[1] http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-03/gender-pay-gap-lohnunterschied-frauen-maenner-deutschland-bezahlung-statistisches-bundesamt. In der diesjährigen Untersuchung wird ein Lohngefälle von 21 Prozent erörtert, welches die Männer im Durchschnitt mehr verdienen.

[2] Cordula Nolte, Frauen und Männer in der Gesellschaft des Mittelalters, Darmstadt: WBG (Wiss. Buchges.) 2011, S. 97. »Die Priesterweihe und die klerikale Laufbahn – sozusagen vom Vikar bis zum Papst – waren bekanntlich Männern vorbehalten.«

[3] Nolte (2011), S. 40. » […] die Einschränkung von Seelsorge, Lehre und Predigt vor allem auf theologisch-anthropologischen Argumenten, dass das weibliche Geschlecht ein Hindernis […] für amtskirchliche Funktionen darstelle.«

[4] http://www.zeit.de/2016/24/frauen-katholische-kirche-priesteramt. »Wir sind nicht Priester, Bischof oder Kardinal, wir sind nicht Teil der Elite, wir entscheiden nichts, wir wählen niemanden, wir predigen nicht, wir haben keine Macht, denn Macht hängt in der katholischen Kirche an der Weihe – und von der sind wir kategorisch ausgeschlossen.«

[5] Annemarie Ohler, Das Christentum im Breisgau: Wanderungen durch das Mittelalter, Freiburg im Breisgau; Basel; Wien: Herder 2015, S. 5. » […] erlebte ich […] bei Streifzügen durch den Breisgau mit Staunen, wie oft Leute, die ich nach dem Weg fragte, mich sogleich auf [christliche] Kostbarkeiten ihrer Heimat aufmerksam machten.«

[6] Amalie Fößel und Anette Hettinger, Klosterfrauen, Beginen, Ketzerinnen: religiöse Lebensformen von Frauen im Mittelalter, hg. von Prof. Dr. Armin Reese/Prof. Dr. Uwe Uffelmann, Neue Folge, Band 12, Idstein: Schulz-Kirchner 2000, S. 50. Hier werden allein fünf Kategorien möglicher Beginen genannt.

[7] Monika Mommertz, Geschlecht als »tracer«: Das Konzept der Funktionenteilung als Perspektive für die Arbeit mit Geschlecht als analytischer Kategorie in der frühneuzeitlichen Wissenschaftsgeschichte, in: Nonne, Königin und Kurtisane. Wissen, Bildung und Gelehrsamkeit von Frauen in der Frühen Neuzeit, hg. von Michaela Hohkamp, Königstein/Ts.: Helmer 2004, S. 17-38. Hier wird die Vorgehensweise dieses Verfahrens genauer erläutert.

[8] Mommertz (2004), S. 21. » […] Geschlecht als ‚Markierung‘ zu fassen, deren historische Bedeutung es jeweils zu eruieren gilt […].«

[9] Hans-Jochen Schiewer, Auditionen und Visionen einer Begine. Die Selige Schererin, Johannes Mulberg und der Basler Beginenstreit. Mit einem Textabdruck, in: Die Vermittlung geistlicher Inhalte im deutschen Mittelalter: Internationales Symposium, hg. von Timothy R. Jackson, Roscrea 1994, Tübingen: Niemeyer 1996, S. 289-317. Hierbei [mittelalterlicher Text] handelt es sich um die einzige erhaltene Beginenvita außerhalb des klösterlichen Raumes.

[10] Christina Luttner, Mulieres fortes, Sünderinnen und Bräute Christi. Geschlecht als Markierung in religiösen Symbolen und kulturellen Mustern des 12. Jahrhunderts, in: Das Geschlecht des Glaubens: religiöse Kulturen Europas zwischen Mittelalter und Moderne, hg. von Monika Mommertz, Frankfurt am Main [u.a.]: Campus-Verl. 2008, S. 49-70. Auf Seite 58 werden nur einige der möglichen Gründe genannt.

[11] Nolte (2011), S. 38. » […] der Sündenfall zur Erklärung der Geschlechterverhältnisse […].«

[12] Nolte (2011), S. 38. »Mit Evas Verführbarkeit und Verführung verband sich die Annahme einer spezifisch weiblichen Schwäche.«

[13] Nolte (2011), S. 39. »Im schwachen weiblichen Körper herrsche eher Gefühl […] als Ratio vor […].«

[14] Nolte (2011), S. 38. »Thomas von Aquin propagierte ebenso, dass die Frau […] einzig als Gehilfin beim Zeugungswerk geschaffen worden sei.«

[15] Nolte (2011), S. 39. »Zum Glück, meinte Hildegard von Bingen, beging die weichere, schwächere Eva vor dem starken Adam den Sündenfall.«

[16] Achim Aurnhammer, Hans-Jochen Schiewer und Lea Marquart: Dichter und Denker in Freiburg: Porträts vom Mittelalter bis zur Moderne; Ausstellung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zur Ringvorlesung „Dichter und Denker in Freiburg“ im Wintersemester 2006/07; 27. Oktober 2006 bis 8. Februar 2007; [550 Jahre Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 1457 - 2007], Heidelberg: Manutius-Verl. 2006, S. 18. Der Autor spricht hier von »permanenter sozialer Kontrolle« der mittelalterlichen Frau.

[17] Fößel und Hettinger (2000), S. 52. »Die außerhalb der kirchlichen Ordnung stehenden Beginen […] waren […] Verleumdungen und übler Nachrede ausgesetzt […].«

[18] Nolte (2011), S. 40. »Auf dem Gebiet der asketisch-spirituellen Vervollkommnung wurden Frauen und Männer hinsichtlich ihrer seelisch-geistigen Qualitäten als gleich konzipiert, doch mussten Frauen gleichzeitig ihre weibliche ‚Natur‘ überwinden […].«

[19] Claudia Opitz-Belakhal und Monika Mommertz, »Religiöse Kulturen« und »Geschlecht«. Einige konzeptionelle Überlegungen, in: Das Geschlecht des Glaubens: religiöse Kulturen Europas zwischen Mittelalter und Moderne, hg. von Monika Mommertz, Frankfurt am Main [u.a.]: Campus-Verl. 2008, S. 7-48. Auf Seite 18 werden hier unter anderem Ehe, Familie, Erziehung, Haushalt und Bildung als neu zu bewertende – nicht nur auf das Geschlecht reduzierte – Kategorien betrachtet.

[20] Nolte (2011), S. 41. »Ihr amts- und standesgemäßes Verhalten […] war daher von entschieden größerem Interesse als ihr Geschlecht.«

[21] Hans-Jochen Schiewer, Adelheit von Freiburg, Anna von Munzingen und die heiligen Frauen von Adelhausen, in: Poeten und Professoren. Eine Literaturgeschichte Freiburgs in Porträts, hg. von Achim Aurnhammer und Hans-Jochen Schiewer, Freiburg i. Br.; Berlin; Wien: Rombach 2009, S. 43-60. Auf Seite 44 wird der hohe Stellenwert der Krankenpflege in Vitae begnadeter (extrem frommer) Frauen vermerkt.

[22] Nolte (2011), S. 95. » […] attestierten Berthold und andere Kirchenmänner den Frauen unter den Zuhörern größere Frömmigkeit als den Männern […].«

[23] Nolte (2011), S. 100. Hier wird eine passende Definition des Wortes »Doppelkonvent« gegeben.

[24] Nolte (2011), S. 101. »zahlreich wie die Sterne des Himmels [in Bezug auf Frauengemeinschaften]«

[25] Kathrin Utz Tremp, Zwischen Ketzerei und Krankenpflege: die Beginen in der spätmittelalterlichen Stadt Bern, in: Fromme Frauen oder Ketzerinnen? Leben und Verfolgung der Beginen im Mittelalter, hg. von Martina Wehrli-Johns, Originalausg, Freiburg; Basel; Wien: Herder 1998, S. 169-194. Frau Tremp spricht in diesem Zusammenhang auf Seite 170 von einem großen, für die Orden nicht zu bewältigenden Ansturm von Frauen.

[26] Martina Wehrli-Johns, Das mittelalterliche Beginentum: religiöse Frauenbewegung oder Sozialidee der Scholastik?, in: Fromme Frauen oder Ketzerinnen? Leben und Verfolgung der Beginen im Mittelalter, hg. von Martina Wehrli-Johns, Originalausg, Freiburg; Basel; Wien: Herder 1998, S. 25-51. Auf Seite 28/29 dieses Aufsatzes wird der hartnäckige Mythos des Priesters Lambert als Gründer des Beginentums – lediglich eine von vielen Annahmen – widerlegt.

[27] Fößel und Hettinger (2000), S. 47. Hier wird von 3% der weiblichen Gesamtbevölkerung ausgegangen.

[28] Nolte (2011), S. 102.

[29] Aurnhammer, Schiewer und Marquart (2006), S. 18. Besagte Stelle verdeutlicht sehr eindrücklich den Drahtseilakt, der bei einem solchen Lebensweg vollführt werden musste.

[30] Alexander Patschovsky, Beginen, Begarden und Terziaren im 14. Und 15. Jahrhundert: das Beispiel des Basler Beginenstreits (1400/04-1411), in: Fromme Frauen oder Ketzerinnen? Leben und Verfolgung der Beginen im Mittelalter, hg. von Martina Wehrli-Johns, Originalausg, Freiburg; Basel; Wien: Herder 1998, S. 195-209. Auf Seite 209 wird genauer auf diesen Umstand [der Umgebung] eingegangen.

[31] Nolte (2011), S. 103. » […] karitatives Engagement und ihre Gebetsdienste […] sorgten dafür, dass die Beginen in ihr städtisches Umfeld eingebunden lebten.«

[32] Schiewer (2009), S. 53. Auch hier wird von der Seltenheit solch einer Vite berichtet.

[33] Nolte (2011), S. 112. »Zu bedenken ist im Übrigen, dass die meisten überlieferten Frauen- und Männerviten von Männern verfasst wurden.«

Final del extracto de 23 páginas

Detalles

Título
Konfliktpotential weiblicher Frömmigkeit an den Beispielen der Adelheit von Freiburg und der "Seligen Schererin"
Subtítulo
Vom umstrittenen Stand der Begine bis hin zur Stimme Gottes
Universidad
University of Freiburg  (Universität)
Curso
Literarische Kulturen in Freiburg im Mittelalter
Calificación
1,0
Autor
Año
2017
Páginas
23
No. de catálogo
V418761
ISBN (Ebook)
9783668676503
ISBN (Libro)
9783668676510
Tamaño de fichero
576 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Literatur, Mediävistik, Freiburg, Adelheit von Freiburg, Beginen, Gott, Kirche, Konflikt, Selige Schererin, weiblich, Weiblichkeit, Frauen, Frauen in der Kirche, Unterdrückung, Konflikte, Literatur von Frauen, Gender, Gendering, Genderproblematik, Geschlechterfrage, Geschlechterungleichheit, Gendergap, Mittelalter, Kirchenfehler, Fehler der Kirche, Papst, Papst in der Frauenfrage, Mittelhochdeutsch, Forschung
Citar trabajo
Sascha Himmelsbach (Autor), 2017, Konfliktpotential weiblicher Frömmigkeit an den Beispielen der Adelheit von Freiburg und der "Seligen Schererin", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418761

Comentarios

  • No hay comentarios todavía.
Leer eBook
Título: Konfliktpotential weiblicher Frömmigkeit an den Beispielen der Adelheit von Freiburg und der "Seligen Schererin"



Cargar textos

Sus trabajos académicos / tesis:

- Publicación como eBook y libro impreso
- Honorarios altos para las ventas
- Totalmente gratuito y con ISBN
- Le llevará solo 5 minutos
- Cada trabajo encuentra lectores

Así es como funciona