Diese Seminararbeit befasst sich mit der zeitgenössischen Legitimation der Vernichtung der Herero in der deutschen Presse und der deutschen Kolonialliteratur. Ziel ist die Beantwortung der Frage, wie die deutsche Kolonisation und die Gewalt gegenüber der indigenen Bevölkerung in diesen Medien legitimiert wurden. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Berichte in der konservativen deutschen Presse und eines bekannten Werkes der deutschen Kolonialliteratur. Dadurch soll verdeutlicht werden, mit welchen Mitteln die eigene Kolonialpolitik vor dem deutschen Volk begründet wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Methodischer Aufbau und Fragestellung
- Entwicklung des Aufstandes
- Ausbruch
- Verlauf
- Zeitgenössische Legitimation der Kolonisation und der Gewalt
- Darstellung in der Presse
- Kritik an der Kolonialpolitik
- Legitimation der Ereignissen in der Kolonialliteratur am Beispiel von Gustav Frenssens „Peter Moors Fahrt nach Südwest“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der zeitgenössischen Legitimation der Vernichtung der Herero in der deutschen Presse und der deutschen Kolonialliteratur. Sie analysiert, wie die deutsche Kolonisation und die Gewalt gegenüber der indigenen Bevölkerung in diesen Medien legitimiert wurden. Die Arbeit untersucht hierzu Berichte in der konservativen deutschen Presse und ein bekanntes Werk der deutschen Kolonialliteratur, um aufzuzeigen, mit welchen Mitteln die eigene Kolonialpolitik vor dem deutschen Volk begründet wurde.
- Die zeitgenössische Legitimation der Vernichtung der Herero in der deutschen Presse und Literatur.
- Die Darstellung der deutschen Kolonisation und Gewalt gegen die indigene Bevölkerung in der Presse.
- Die Legitimationsmuster in der deutschen Kolonialliteratur, am Beispiel von Gustav Frenssens "Peter Moors Fahrt nach Südwest".
- Die Rolle von sozialdarwinistischen und kulturmissionarischen Rassismus in der Legitimation der Kolonialpolitik.
- Die sprachlichen und semantischen Eigenheiten in den verschiedenen Medien.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Forschungsstand zur Thematik des Herero-Aufstandes dar und führt die Forschungsfrage ein, wie die deutsche Kolonisation und die Gewalt gegenüber der indigenen Bevölkerung in der Presse und Kolonialliteratur legitimiert wurden. Kapitel 2 bietet einen knappen Überblick über die Entwicklung des Herero-Aufstandes, von seinem Ausbruch bis zu seinem Verlauf, und beleuchtet die Spannungen zwischen der deutschen Kolonialherrschaft und der indigenen Bevölkerung. Kapitel 3 untersucht die Darstellung des Aufstandes in der deutschen Presse und Kolonialliteratur. Es analysiert die verwendeten sprachlichen und semantischen Muster, um aufzuzeigen, wie die deutsche Seite die Kolonisation und die Gewaltanwendung rechtfertigte oder ablehnte. Es werden exemplarisch Artikel aus der konservativen deutschen Presse sowie Gustav Frenssens Roman "Peter Moors Fahrt nach Südwest" analysiert. Dabei wird deutlich, dass die deutsche Presse ein stark negatives Bild der Herero zeichnete und die Herero als „biologische Minderwertigkeit" darstellte, während in der Literatur die Vernichtung der Herero in einen universalhistorischen Prozess eingeordnet und als Naturgegeben dargestellt wurde.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen deutsche Kolonialpolitik, Vernichtung der Herero, Zeitgenössische Legitimation, Presse, Kolonialliteratur, Sprachliche Muster, Sozialdarwinismus, Kulturmissionarischer Rassismus, "Peter Moors Fahrt nach Südwest", Gustav Frenssen.
- Quote paper
- Pierre Shirvan (Author), 2015, Die Vernichtung der Herero. Wie wird die deutsche Kolonisation und die Gewalt gegenüber der indigenen Bevölkerung legitimiert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/419275