In dieser Arbeit habe ich mithilfe vieler verschiedener Quellen die emotionale Aufarbeitung des 4. Kreuzzugs dargestellt.
Der vierte Kreuzzug wird bis heute stark in der Forschung diskutiert. Aber warum ist genau dieser so interessant, was unterscheidet ihn von anderen? Um diesen Fragen nachzugehen wäre es sinnvoll, den Kreuzzug als solches zu definieren, um so Besonderheiten und Unterschiede herausarbeiten zu können. Dies ist aber durchaus schwierig und die Bedeutung des Wortes zu komplex. Sicher ist aber, dass kaum jemand den Ausgang des Vorhabens erahnt hat, als Papst Innozenz III. 1198 in seiner päpstlichen Bulle zum Kreuzzug gegen Jerusalem aufruft. Das Besondere am vierten Kreuzzug ist, dass das eigentliche Ziel Jerusalem bald eine nebensächliche Rolle spielte und die christlichen Städte Zara und Konstantinopel von den Kreuzrittern und venezianischen Verbündeten eingenommen und geplündert wurden. Es liegt eine Interessenverschiebung von dem vermeintlich göttlichen Auftrag hin zu wirtschaftlichen und politischen Vorteilen vor. Die Problematik daran ist, dass Christen im Auftrag der Kirche eine andere christliche Stadt überfallen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorstellung der Autoren und Werke
- Niketas Choniates - Chronike diegesis
- Gunther von Pairis - Historia Constantinopolitana
- Gegensätzliche Positionen - Wille Gottes oder weltliche Gier?
- Motive für den Überfall
- Augenzeugenberichte des Überfalls
- Reliquienraub - Umgang mit den Objekten
- Die Sichtweise über Venezianer
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Perspektiven auf die Eroberung Konstantinopels im Jahre 1204 durch die Kreuzritter, indem sie die Aufzeichnungen des byzantinischen Chronisten Niketas Choniates und des Zisterziensermönchs Gunther von Pairis miteinander vergleicht. Die Analyse zielt darauf ab, die jeweiligen Motive und Interpretationen der Ereignisse aufzuzeigen, die sich aus den unterschiedlichen Positionen der Autoren ergeben.
- Das Motiv des Kreuzzugs und seine Transformation
- Die Rolle der Religion und die Interpretation des göttlichen Willens
- Die Frage nach der Verantwortung für die Plünderung Konstantinopels
- Die Darstellung der Kreuzritter und der Venezianer
- Die Auseinandersetzung mit der historischen Trauma und Kontamination
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des vierten Kreuzzugs ein und beleuchtet die Ambivalenz des Begriffs "Kreuzzug" in Bezug auf seine Zielsetzung und Umsetzung. Im zweiten Kapitel werden die Autoren und ihre Werke vorgestellt, wobei Niketas Choniates als byzantinischer Chronist und Augenzeuge der Ereignisse und Gunther von Pairis als Zisterziensermönch, der die Historia Constantinopolitana im Auftrag des Abtes Martin von Pairis verfasste, präsentiert werden.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den gegensätzlichen Positionen der Autoren bezüglich der Motive für den Überfall auf Konstantinopel, den Augenzeugenberichten des Überfalls, dem Umgang mit Reliquien und der Sichtweise auf die Venezianer.
Schlüsselwörter
Der vierte Kreuzzug, Konstantinopel, Niketas Choniates, Gunther von Pairis, Historia Constantinopolitana, Chronike diegesis, Trauma, Kontamination, Wille Gottes, weltliche Gier, Reliquienraub, venezianische Interessen.
- Quote paper
- Constanze Noack (Author), 2017, Trauma und Kontamination. Varianten des Gedächtnisses an die Eroberung Konstantinopels 1204 im Mittelalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/419440