Theaterpädagogik mit Menschen mit geistiger Behinderung


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2002

12 Pages, Note: 2


Extrait


Gliederung

1. Einleitung

2. Motivation

3. Zielvorstellungen
3.1. Innen – die Spieler
3.2. Außen – das Publikum

4. Besonderheiten

5. Die Qualitäten des/der SpielleiterIn

6. Schlussgedanke

7. Literatur

1. Einleitung

Die Sichtweise und dementsprechend die Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung hat in den letzten 30 Jahren eine große Änderung erfahren. Sowohl in wissenschaftlichen Betrachtungen als auch in der Praxis wird versucht, den Menschen mit geistiger Behinderung nicht unter der defizitären Perspektive zu betrachten und seine durch die Gesellschaft normierten Schwächen zu beheben. Sondern es wird versucht seine individuellen Stärken zu finden, um bei diesen die Förderung anzusetzen.

Es ist also nur konsequent, dass in diesem Zusammenhang der Bereich der Kunst „entdeckt“ wurde. Während künstlerische Tätigkeiten anfangs nur unter dem therapeutischen Aspekt mit Menschen mit geistiger Behinderung praktiziert wurde rückten sie im Laufe der Zeit immer stärker als zweckfreie Ausdrucksform in den Vordergrund.

Begonnen hat diese Entwicklung mit den bildenden Künsten, seit dem Ende der 80er Jahre entwickelt sich auch die Theaterarbeit zu einem wichtigen Ausdrucksmedium für mit Menschen mit geistiger Behinderung.

Ich möchte nun im folgenden auf die Fragen eingehen, warum hier Theater gespielt wird. Also aus welcher Motivation heraus und mit welcher Zielsetzung.

Im Anschluss daran möchte ich umreißen, wodurch sich Theater mit Menschen mit geistiger Behinderung auszeichnet.

Abschließend soll aufgezeigt werden, durch welche Qualitäten sich ein Spielleiter, der in diesem Bereich arbeitet auszeichnet.

2. Motivation

Prinzipiell ist hier die jedem Menschen eigene Lust am Spiel zu nennen. So wie sich das Kind seine Umwelt spielend aneignet, der Erwachsene auch immer wieder zu seiner Lust zum Spiel zurückfindet (z.B. Flitner 1998), so gilt ebenso für einen Menschen mit geistiger Behinderung im Spiel Erfüllung und Sinn zu finden. Und das Theater-Spielen bietet hier durch seine Ganzheitlichkeit einen besonderen Reiz: Körper, Geist und Emotionen finden ihren Weg ins Geschehen. Theater ist ein Sozialspiel; es wird nicht allein, sondern in der Gruppe gespielt, also auch unter diesem Aspekt wird ein menschliches Grundbedürfnis befriedigt.

3. Zielvorstellungen

Was kann ich als Spielleiter mit dem Theater bewirken? Hier müssen zwei Ebenen unterschieden werden, die nach innen – für die Gruppe selbst, und die nach außen – für das Publikum bzw. die Öffentlichkeit.

3.1. Innen – die Spieler

Bevor ich auf diese Frage eingehen kann, muss ich auf den Unterschied zwischen produkt- und prozessorientierter Theaterarbeit eingehen.

So erscheint es teilweise fast so, als ob hier ein ideologischer Grabenkampf geführt wird – die einen messen der Aufführung nur den Wert eines Nebeneffekts bei, die anderen postulieren, dass der Prozess nur in Abhängigkeit von der Aufführung gesehen werden kann. Andererseits gehen viele LeiterInnen durchaus pragmatisch an die Frage heran und differenzieren anhand von Sinn, Zeit, Mittel, ... welcher Schwerpunkt gewählt wird/werden kann (Schoeppe und Schellpeper, 1997).

LeiterInnen, die entweder auf beide Aspekte gleichviel, oder auf den Prozess ein größeres Augenmerk legen, betonen die Wichtigkeit des Lerneffekts, der mit dem Theaterspielen einhergeht bzw. legen es auf diesen an. Für sie ist Theaterspielen Mittel zum Zweck (z.B. Aissen-Crewett spricht zumindest im Zusammenhang mit Kindern im Alter von 6-10 Jahren der Aufführung die Notwendigkeit ab, da sie v.a. Überforderung fürchtet). Es sollen soziale, musische und auch intellektuelle Fähigkeiten gelernt und gestärkt werden. Dass Selbstbewusstsein und (damit einhergehend) Entscheidungs- und Handlungskompetenz gestärkt werden, geht nach dieser Ansicht auch damit einher, wenn innerhalb der Gruppe gespielt wird.

[...]

Fin de l'extrait de 12 pages

Résumé des informations

Titre
Theaterpädagogik mit Menschen mit geistiger Behinderung
Université
LMU Munich
Note
2
Auteur
Année
2002
Pages
12
N° de catalogue
V41970
ISBN (ebook)
9783638401173
ISBN (Livre)
9783656760528
Taille d'un fichier
556 KB
Langue
allemand
Mots clés
Theaterpädagogik, Menschen, Behinderung
Citation du texte
Jörn Killinger (Auteur), 2002, Theaterpädagogik mit Menschen mit geistiger Behinderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41970

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