Identitätsverlust der Frau? Die Frau im Wandel der Zeit

Ein Vergleich der "modernen" deutschen Frau zum Frauenbild in der Zeit des Nationalsozialismus


Hausarbeit, 2017

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Frauenbild in er NS-Ideologie
2.1 Aussehen der Idealen Frau
2.2 Getrennte Sphären: Die Geschlechterordnung.
2.3 Quell einer neuen germanischen Überrasse
2.4 Die Rolle der Frau

3. Anfang der Gleichberechtigung im Nachkriegsdeutschland

4. Das Frauenbild 2016. Medien als Ideologiestandart
4.1 Das Schönheitsideal der Frau 2016
4.2 Frauen und Politik
4.3 Frauen und Arbeit
4.4 Frauen und Familie

5 Vergleich und Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Erst Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden Frauenbewegungen. “Louise Otto-Peters“ gilt als Initiatorin der ersten deutschen Frauenbewegung […]“ (Vahsen 2009 in: Der Spiegel). Sie war die erste deutsche Frau, die gesellschaftspolitische Forderung für Frauen stellte und sie mit den zahlreichen Frauenbewegungen auch durchsetzte (vgl. Vahsen 2009 in: Der Spiegel). Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde ein neues Frauenbild propagiert. Die Problematik, der Stellung der Frauen im Nationalsozialismus, hat auch heutzutage Relevanz, weshalb diesem Thema in der Forschung große Aufmerksamkeit gewidmet wird. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht der Wandel des Frauenbildes seit dem dritten Reich bis 2016 und den dadurch entstandenen Identitätsverlust der Frau.

Die Arbeit gliedert sich in vier Teile. Das zweite Kapitel und die darauffolgenden drei Abschnitte befassen sich mit dem Frauenideal der NS-Ideologie. Das Aussehen und ihre Eigenschaften, ihre Rollen und Aufgaben sollen hier verdeutlicht werden. Auch auf die proagierte Geschlechterordnung soll kurz eingegangen werden.

Das dritte Kapitel konzentriert sich auf den Anfang der Gleichberechtigung im Nachkriegsdeutschland. Es soll nur kurz darauf eingegangen werden.

Im vierten Kapitel wird auf das Frauenbild im Jahr 2016 eingegangen. Wie sieht die ideale Frau aus? Welche Rolle spielt sie in der Politik, in der Familie und im Berufsleben?

Auf Grund der gewonnenen Erkenntnis wird, im dritten und vierten Abschnitt, kurz ein Vergleich der Frauenbilder in der Zeit der NS-Herrschaft und in 2016 durchgeführt.

Es werden die dabei entstandenen Konflikte offengelegt und auf den dadurch erfolgten “Identitätsverlust“ der Frau eingegangen.

Ferner wird auf die Frage geantwortet, wie jetzt die “moderne“ deutsche Frau, mit der Vergangenheitsgeschichte des Frauenbildes, zu sein hat.

2. Das Frauenbild in er NS-Ideologie

Nachdem die Nationalsozialisten 1933 die Führung übernahmen, richtete sich alles nach der NS-Ideologie, sie griffen in allen Sphären des menschlichen Lebens ein und somit veränderte sich auch die Rolle und das Bild der Frau. Darauf wird im Folgenden eingegangen.

Die Nationalsozialisten forderten besonders drei Eigenschaften, die die Frau besitzen sollte; „physische Ausdauer, politische[n] Glaube[n] und Opfergeist“ (Thalman 1984 S. 191). „Nach der Nazi Ideologie sollten die Frauen den Herd hüten und viele Kinder bekommen“ (Meyer/Wiegrefe 2000 in: Der Spiegel Online).

„Bevor Adolf Hitler und seine nationalsozialistische Partei 1933 an die Macht kamen, beschrieb er die Weltordnung als von den Männern dominiert. Sein Weltbild beinhaltete die Entmündigung der Frau […] dass der Begriff der Emanzipation von den Juden erfunden worden sei, um die vorbestimmte Geschlechterordnung zu zerstören ‚das Wort von der Frauenemanzipation ist ein nur vom jüdischen Intellekt erfundenes Wort. Wir empfinden es nicht als richtig, wenn das Weib in die Welt des Mannes eindringt, sondern wir empfinden es als natürlich, wenn diese beiden Welten geschieden bleiben‘“ (Bendel 2007 in: Zukunft braucht Erinnerung).

2.1 Aussehen der Idealen Frau

„[Eine ideale nationalsozialistische Frau war] hochgewachsen, blond, blauäugig, nordisch und stolz“ (Kasberger 1995 S.14). Es wurde die “bescheidene“ Frau propagiert, sie sollte auf Schminke verzichten, weil geschminkte Lippen und Augenbrauen zu modern und emanzipiert waren. Sie sollte auf einen Haarschnitt verzichten und eine traditionelle Schneckenfriseur tragen. Ihre Kleidung sollte nicht zu männlich wirken, wie etwa eine Hose, aber sie sollte auch nicht verführerisch wie bei einer Jüdin wirken. Empfohlen wurde ihr ein dreiviertel Rock und eine Flanellbluse zu tragen oder ein ganz einfach gehaltenes Kleid (vgl. Kasberger 1995 S.14). „[Das Trachtenkleid] drückte Verbundenheit mit [dem] deutschen Volk und deutschen Boden aus“ (Kasberger 1995 S. 15).

2.2 Getrennte Sphären: Die Geschlechterordnung.

Ein klares Geschlechterkonzept war in der nationalsozialistischen Ideologie von großer Bedeutung, sie gründete den Unterschied zwischen Mann und Frau. Jeder hatte seinen festgelegten Platz, es sollte eine Gesellschaft geschafft werden in der die Männer die führenden Positionen belegen (vgl. Thalman 1984 S. 74).

„Die Nazis, die etwas zu sagen hatten, waren ausnahmslos Männer. Unter den Reichs-, Kreis- und Ortsgruppenleitern der NSDAP fand sich kein weiblicher "Goldfasan", erst recht nicht bei der Gestapo und den mordenden Einsatzgruppen oder den KZ-Kommandanten. Nur auf der untersten Stufe der Terror-Hierarchie durften knüppelbewehrte Lager-Aufseherinnen inhaftierte Frauen schinden“ (Meyer/Wiegrefe 2000 in: Der Spiegel Online).

Hitler sprach von einer “Naturgemäßen Linie“ zwischen Mann und Frau. Die Natur der Frau sei zwangsläufig ein Gut zur Verwaltung und Bewahrung. Die männliche Welt beschrieb er wie den Staat ‚die Einsatzbereitschaft für die Gemeinschaft‘ und die Welt der Frau sei ‚ihre Familie, ihre Kinder und ihr Haus‘ (vgl. o.V. O.J. In: Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung).

„Es gibt zwei Welten im Leben eines Volkes: Die Welt der Frau und die Welt des Mannes. Die Natur hat es richtig eingeteilt, dass sie den Mann noch vor die Familie stellt und ihm noch eine weitere Verpflichtung aufbürdet, den Schutz des Volkes, der Gesamtheit. Die Welt der Frau ist, wenn sie glücklich ist, die Familie, ihr Mann, ihre Kinder, ihr Heim. Von hier aus öffnet sich dann ihr Bild für das große Gesamte. Beide Welten zusammen ergeben eine Gemeinsamkeit, in der ein Volk zu leben und zu bestehen vermag. Wir wollen diese gemeinsame Welt der Geschlechter aufbauen, bei der jedes die Arbeit erkennt, die es nur allein tun kann und daher auch nur allein tun darf und muß(!)“ (NS-Frauen-Warte 1936 S. 265).

„So war die Frau in allen Zeiten die Gehilfin des Mannes und damit seine treueste Freundin, und auch der Mann war zu allen Zeiten der Hüter seines Weibes und damit ihr bester Freund“ (Hitler 1945 O.S: zit. Leonberg 1988 S.451).

2.3 Quell einer neuen germanischen Überrasse

Die Mutterschaft war die meist propagierte Rolle und stand für die Frau an erster Stelle, ihre “natürliche“ Aufgabe bestand darin so viele Kinder wie nur möglich zu gebären. „Den ersten, besten und ihr gemäßesten Platz hat die Frau in der Familie, und die wunderbarste Aufgabe, die sie erfüllen kann, ist, ihrem Land und Volk Kinder zu schenken“ (Goebbels 1933 O.S: zit. Schneider S.34). Es lag im Interesse der Nationalsozialisten die Geburtenrate “Arischer Kinder“ zu steigern um die “Rasse“ aufzuwerten (vgl. Kompisch 2008 S. 19) und „[…] besonders die Geburt von Söhnen, die als Soldaten fürs Vaterland “Lebensraum“ erobern sollten […]“ (Kompisch 2008 S.19) galten als erwünscht. Die Deutsche Frau diente so der Volksgemeinschaft denn ihre Kinder trugen zur Ausbreitung einer “neuen Arischen Überrasse“ bei (vgl. Schneider 2003 S.15).

Als Lohn für die Pflichterfüllung gegenüber der „Volksgemeinschaft“ wurde das „Mutterkreuz“ in drei Stufen (ab 4 Kindern aufwärts) am 1943 eingeführten „Muttertag“ verliehen, nach Prüfung durch Partei und Gesundheitsamt auf „Deutschblütigkeit“(!) und „Würdigkeit“ der Mutter - als Pendant zum „Ehrenkreuz“ für Frontkämpfer im Ersten Weltkrieg (Hufnagel 2015 S.1).

2.4 Die Rolle der Frau

Erst nachdem Paul von Hindenburg 1932 zum Staatsoberhaupt und nicht Hitler gewählt worden war, änderte Adolf Hitler und seine nationalsozialistische Partei ihre Ansichten der Frau gegenüber. Denn eine große Anzahl von Frauen stimmten für Hindenburg, erst ab da begann Hitler sich mit Frauen zu beschä-ftigen um mehr weibliche Wähler zu gewinnen. Er beschrieb die Rolle der Frauen seither als Geschlechts- und Arbeitsgenossin, sie sollte dem Mann helfend zur Hand gehen (vgl. Meyer/Wiegrefe 2000 in: Der Spiegel Online).

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Identitätsverlust der Frau? Die Frau im Wandel der Zeit
Untertitel
Ein Vergleich der "modernen" deutschen Frau zum Frauenbild in der Zeit des Nationalsozialismus
Hochschule
Fachhochschule des Mittelstands
Note
1,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
15
Katalognummer
V419905
ISBN (eBook)
9783668684430
ISBN (Buch)
9783668684447
Dateigröße
549 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
identitätsverlust, frau, wandel, zeit, vergleich, frauenbild, nationalsozialismus
Arbeit zitieren
Maria Asmanova (Autor:in), 2017, Identitätsverlust der Frau? Die Frau im Wandel der Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/419905

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