Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit induzierter negativer Emotionen auf das Nachhaltigkeitsverhalten von Grundschulkindern in einem ökologisch-sozialen Dilemma. Hierzu spielten 62 Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren eine kindgerechte Abwandlung des Fischereikonfliktspiels und hörten zwischen zwei Durchgängen des Spiels entweder einen Sachtext oder einen emotionalen Text, beide zu dem Thema Überfischung. Es wurde angenommen, dass der emotionale Text eine stärkere Verbesserung des nachhaltigen Fangverhaltens bewirkt als der Sachtext. Tatsächlich führte jedoch der Sachtext zu einer Verbesserung, wohingegen der emotionale Text keine signifikante Veränderung im Fangverhalten bewirkte. Verschiedene Gründe dafür werden diskutiert.
Es ist einerseits möglich, dass die Grundschulkinder tatsächlich emotional stärker auf den Sachtext reagierten, aber auch, dass der Unterschied im Verbesserungsverhalten auf unterschiedliche Niveaus der Nachhaltigkeit in dem ersten Durchgang zurückzuführen ist. Weiterhin wurde gefunden, dass das Alter der Kinder positiv mit einer nachhaltigeren Bearbeitung korreliert. Es ist unklar, ob ältere Kinder bessere strategische Fähigkeiten oder einen stärker ausgeprägten Gerechtigkeitssinn haben.
Zu Anfang der Arbeit werden ökologisch-soziale Dilemmata als eine Spezialform sozialer Dilemmata definiert. In dem Zuge werden sie den komplexen Systemen (Dörner, 1989) zugeordnet und die grundlegenden Schwierigkeiten dargelegt, die bei der Bearbeitung ökologisch-sozialer Dilemmata auftreten. Anschließend wird erläutert, welche Einflussfaktoren es auf menschliches Handeln in ökologisch-sozialen Dilemmata in bisheriger Forschung thematisiert wurden. Abgeschlossen wird der Theorieteil mit einer Übersicht über die Bedeutung emotionaler Prozesse für menschliches Handeln und darauf aufbauenden Herleitung der Hypothesen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. THEORETISCHER HINTERGRUND
- 2.1 Hardins Hirten als Parabel für ökologisch-soziale Dilemmata
- 2.2 Soziale Dilemmata
- 2.3 Ökologisch-soziale Dilemmata
- 2.4 Komplexe Systeme
- 2.5 Denkfehler im Umgang mit komplexen Systemen
- 2.6 Experimentelles Vorgehen bei ökologisch-sozialen Dilemmata
- 2.7 Einflussfaktoren auf das Verhalten in ökologisch-sozialen Dilemmata
- 2.7.1 Motive
- 2.7.2 Soziales Wissen
- 2.7.4 Ökologisches Wissen
- 2.7.5 Ein Rahmenmodell der Handlung in ökologisch-sozialen Dilemmata
- 2.8 Die Rolle von Emotionen
- 2.9 Hinführung zur Fragestellung und Hypothesen
- 3. METHODE
- 3.1 Interventionsmaterial
- 3.1.1 Vortestung des Interventions-Materials
- 3.1.2 Ergebnisse der Vortestung des Interventions-Materials
- 3.2 Stichprobe
- 3.3 Ablauf
- 3.4 Auswertungsverfahren
- 3.1 Interventionsmaterial
- 4. ERGEBNISSE
- 4.1 Deskriptive Statistik
- 4.2 Ergebnisse von Hypothese 1
- 4.3 Ergebnisse von Hypothese 2
- 4.4 Ergebnisse von Hypothese 3
- 4.5 Explorative Datenanalyse
- 5. DISKUSSION
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Wirksamkeit von induzierten negativen Emotionen auf das Nachhaltigkeitsverhalten von Grundschulkindern in einem ökologisch-sozialen Dilemma. Das Ziel ist es, zu erforschen, ob emotionale Interventionen im Vergleich zu kognitiven Interventionen eine stärkere Verbesserung des nachhaltigen Verhaltens bewirken.
- Die Rolle von Emotionen bei der Bearbeitung ökologisch-sozialer Dilemmata
- Die Wirkung von kognitiven und affektiven Interventionen auf das Nachhaltigkeitsverhalten von Grundschulkindern
- Die Bedeutung von ökologischem und sozialem Wissen im Kontext von ökologisch-sozialen Dilemmata
- Die Einflussfaktoren auf das Verhalten in ökologisch-sozialen Dilemmata, insbesondere Motive und Handlungswissen
- Das Fischereikonfliktspiel als Modell für ökologisch-soziale Dilemmata
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt in die Thematik des ökologisch-sozialen Dilemmas ein und beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext von Umweltproblemen. Die Arbeit untersucht die Frage, wie Emotionen das Verhalten von Menschen in solchen Dilemmata beeinflussen können.
- Kapitel 2: Theoretischer Hintergrund
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es werden verschiedene Konzepte wie soziale Dilemmata, ökologisch-soziale Dilemmata, komplexe Systeme und Denkfehler im Umgang mit komplexen Systemen vorgestellt. Außerdem werden wichtige Einflussfaktoren auf das Verhalten in ökologisch-sozialen Dilemmata beleuchtet, wie Motive, soziales Wissen, ökologisches Wissen und Handlungswissen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Rolle von Emotionen bei der Entscheidungsfindung in solchen Situationen gewidmet.
- Kapitel 3: Methode
Dieses Kapitel beschreibt die Forschungsmethodik der Arbeit. Es werden das verwendete Interventionsmaterial, die Stichprobe, der Ablauf der Studie und die Auswertungsverfahren vorgestellt.
- Kapitel 4: Ergebnisse
Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie. Es werden die deskriptiven Statistiken sowie die Ergebnisse der Hypothesentests vorgestellt. Außerdem wird eine explorative Datenanalyse durchgeführt.
Schlüsselwörter
Ökologisch-soziales Dilemma, Nachhaltigkeitsverhalten, Emotionen, kognitiv, affektiv, Intervention, Grundschulkind, Fischereikonfliktspiel, Überfischung, soziales Wissen, ökologisches Wissen, Handlungswissen, komplexe Systeme, Denkfehler.
- Quote paper
- Maria Gregor (Author), 2018, Die Wirkung von einer kognitiven und einer affektiven Intervention in ökologisch-sozialen Dilemmata bei Grundschulkindern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/419914