inleitung
Südkorea ist heute eines der höchstentwickleten Länder dieser Erde. Wenn man bedenkt, das es vor knapp 50 Jahren eines der ärmsten Länder der Erde und ein vom Krieg zerstörtes Land war, ist diese Entwicklung höchst erstaunlich. Wie diese Entwicklung ablief, welche Vorrausetzungen für diese Entwicklung geschaffen wurden und welche regionale Verteilung stattfand, soll im folgenden beleuchtet werden.
Südkorea liegt im Süden der koreanischen Halbinsel. Es umfaßt eine Fläche von 98 480 km² (CIA- The World Factbook 2000) und hat eine Bevölkerung von 47,5 Mill. (FAZ, 23.11.2000, Stand 1999). Aufgrund seiner Lage zwischen dem ostasiatischen Festlandsblock und den westpazifischen Inselbögen liegt die koreanischen Halbinsel im Spannungsfeld auswärtiger Mächte. Vor allem die verschiedenen Herrscher Chinas und Japans haben mehrfach versuchet, ihre Herrschaft auf die koreanischen Halbinsel auszudehnen. (Chung 1974, S. 18). Seid 1636 war Korea der Mandschu-Dynastie in China Tributpflichtig. Seitdem schloss sich das Land gegenüber der Außenwelt ab und es gab nur geringe Kontakte zu Japan und zum Hof der Mandschu-Kaiser in Peking. 1876 erzwang Japan die Öffnung Koreas für seinen Handel (durch die Entsendung von 6 Kriegsschiffen) und durch seine Siege über die Konkurrenten China und Russland (1894-95 bzw. 1904-1905) konnte Japan seine Macht über Korea festigen. Ab 1905 war Korea ein offizielle Protektorat Japans und 1910 wurde es von Japan annektiert (Dege 1992, S. 30-31).
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Öffnung und erste Industrialisierung Koreas (Von der japanischen Kolonialherrschaft bis zum Koreakrieg 1905-1950)
- 3. Ausgangslage in der fünfziger Jahren
- 4. Die 6 Phasen der Industrialisierung
- 4.1 Importsubstitutions-Industrialisierung der leichtindustriellen Phase, ab 1953 (ISI₁)
- 4.2 Exportindustrialisierung der leichtindustriellen Phase, ab 1962 (EI₁)
- 4.3 Importsubstitution von schwerindustriellen Zwischenprodukte ab 1973 (ISI2)
- 4.4 Exportindustrialisierung schwerindustrieller Zwischenprodukte Ende 70er Jahre (EI)
- 4.5 Importsubstitution von Investitionsgüter ab 1982 (ISI3)
- 4.6 Exportindustrialisierung im Bereich Investitionsgüter (EI3)
- 5. Versuch einer Bewertung dieses asiatischen "Wirtschaftswunders"
- 6. Regionale Verteilung der Industrie
- 7. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der beeindruckenden wirtschaftlichen Entwicklung Südkoreas im 20. Jahrhundert. Er analysiert die verschiedenen Phasen der Industrialisierung und beleuchtet die Faktoren, die diese Entwicklung ermöglichten. Darüber hinaus werden die regionale Verteilung der Industrie und die Herausforderungen, die Südkorea während seiner wirtschaftlichen Transformation bewältigen musste, untersucht.
- Die Industrialisierung Südkoreas von einem armen Land zu einem hochentwickelten Industrieland
- Die Rolle der Importsubstitution und Exportorientierung in der Industrialisierung
- Die Herausforderungen, die Südkorea während seiner wirtschaftlichen Transformation bewältigen musste
- Die regionale Verteilung der Industrie in Südkorea
- Die Bedeutung von Bildung, Kultur und Regierung in der wirtschaftlichen Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der Entwicklung Südkoreas beleuchtet. Es folgt eine Darstellung der Öffnung und der ersten Industrialisierungsphase unter japanischer Kolonialherrschaft. Das dritte Kapitel behandelt die schwierige Ausgangslage im Süden Koreas nach dem Koreakrieg. Das Kernstück des Textes liegt im Kapitel 4, das die sechs Phasen der Industrialisierung Südkoreas detailliert beschreibt. Hier wird auf die Wechselwirkung von Importsubstitution und Exportorientierung, sowie auf die wichtigen Faktoren, die diese Entwicklung ermöglichten, eingegangen. Der Text schließt mit einer Bewertung des "Wirtschaftswunders" und einer Analyse der regionalen Verteilung der Industrie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Industrialisierung Südkoreas, die Importsubstitution, die Exportorientierung, die regionale Verteilung der Industrie, die Rolle der Regierung und die Herausforderungen der wirtschaftlichen Transformation. Zu den wichtigsten Themen gehören die Rolle von Bildung und Kultur, die Konfuzianische Kulturtradition und die Bedeutung von ausländischer Hilfe und Investitionen. Die Analyse bezieht sich auf die japanische Kolonialherrschaft, den Koreakrieg und die verschiedenen Phasen der Industrialisierung vom Agrarland zum hochindustrialisierten Land.
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- Christian Fischer (Autor), 2001, Die Industrialisierung Südkoreas, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4204