In seinem Werk „De Anima – Über die Seele“ entwirft Aristoteles ausgehend von Beobachtungen und Erfahrungen sowie durch Auseinandersetzung mit seinen Vorgängern eine Konzeption der Seele. Dabei widmet er sich sowohl ihrem Wesen, ihren Funktionen, als auch ihrem Verhältnis zum Körper. Ferner wirft seine überwiegend biologische Analyse der Seelenfunktionen ein Licht auf das, was Pflanzen, Tieren und Menschen gemeinsam ist, aber auch auf das, was sie voneinander unterscheidet und weist somit über die biologisch-naturwissenschaftliche Dimension hinaus.
Ziel der folgenden Arbeit ist es, nach einem kurzen Überblick über Aristoteles’ Seelenkonzeption, den sich darin entfaltenden aristotelischen Begriff der Wahrnehmung und die damit verbundene Wahrnehmungstheorie darzustellen und dahingehend zu interpretieren, wie der Wahrnehmungsvorgang genau vonstatten geht, warum wir von unseren Sinnen als Medien sprechen, bis zu welchem Grad bei der Wahrnehmung von Abstraktion zu sprechen ist, und ob Aristoteles so etwas wie Synästhesie der Sinne kennt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Was ist die Seele? - Aristoteles' Seelenlehre
- 2. Aristoteles' allgemeine Bestimmungen zum Wahrnehmungsvermögen
- 3. Die einzelnen Sinne und ihre Vermögen
- 3.1. Drei Arten von Wahrnehmbaren
- 3.2. Der Gesichtssinn
- 3.3. Der Gehörsinn
- 3.4. Der Geruchssinn
- 3.5. Der Geschmackssinn
- 3.6. Der Tastsinn
- 3.7. Abschließende Zusammenfassung zur Wahrnehmung der Einzelsinne
- 4. Vom Gemeinsinn oder die Frage nach der Synästhesie der Sinneswahrnehmungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die aristotelische Wahrnehmungstheorie im Kontext seiner Seelenlehre darzustellen und zu interpretieren. Die Arbeit beschäftigt sich insbesondere mit dem Wahrnehmungsvorgang, der Rolle der Sinne als Vermittlungsmedien, der Frage nach Abstraktion bei der Wahrnehmung und der möglichen Existenz von Synästhesie bei Aristoteles.
- Aristoteles' Konzeption der Seele
- Die Rolle der Wahrnehmung in der aristotelischen Seelenlehre
- Die Funktion der Sinne als Vermittlungsmedien für die Wahrnehmung
- Das Konzept der Abstraktion im Kontext der Wahrnehmung
- Die Frage nach Synästhesie der Sinne bei Aristoteles
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in Aristoteles' Seelenlehre, wobei die Auseinandersetzung mit den Ansichten früherer Philosophen eine zentrale Rolle spielt. Die Untersuchung konzentriert sich dann auf den Begriff der Wahrnehmung, die Aristoteles als eine Funktion der Seele betrachtet. Im weiteren Verlauf werden die einzelnen Sinne und ihre spezifischen Vermögen beleuchtet. Es werden die drei Arten von Wahrnehmbaren und die individuellen Eigenschaften des Gesichts-, Gehör-, Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinns analysiert. Abschließend wird die Frage nach dem Gemeinsinn und der möglichen Synästhesie der Sinneswahrnehmungen erörtert.
Schlüsselwörter
Aristoteles, Seele, Wahrnehmung, Sinnesorgane, Synästhesie, Abstraktion, De Anima, Philosophie, Philosophiegeschichte, Antike
- Quote paper
- Thomas Haegeler (Author), 2004, Aristoteles' Theorie der Wahrnehmung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42097