Nachdem Slowenien 1991 im Zuge der politischen Wende die Unabhängigkeit vom Vielvölkerstaat Jugoslawien erlangte, ergab sich daraus gleichzeitig die Herausforderung der Transformation von planwirtschaftlichen zu marktwirtschaftlichen Strukturen. Dieser Prozess war in Slowenien, allen Hindernissen zum Trotz, vergleichsweise unproblematisch. Bereits einige Jahre nach der Unabhängigkeit erreichte die slowenische Volkswirtschaft wieder ihre ökonomische Stabilität. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf war im Vorfeld des Beitritts zur Europäischen Union (EU) im Jahr 2004 das höchste aller neuen östlichen Mitgliedsstaaten. Diese ökonomischen Erfolge führten dazu, dass Slowenien zeitweise sogar als „Musterschüler der EU-Osterweiterung“ galt. Die Mitgliedschaft in der EU und der drei Jahre später folgende Beitritt zur Eurozone waren Meilensteine in der Entwicklung des noch jungen Landes. Die Folgen der Finanzkrise ab 2007 setzten der erfolgreichen Entwicklung aber ein jähes Ende. Dabei wurden insbesondere wirtschaftspolitische Mängel der vergangenen beiden Jahrzehnte deutlich. Laut Kritikern gehören unter anderem die mangelnde Öffnung für ausländisches Kapital und die immer noch relativ hohe Staatsbeteiligung in der Wirtschaft zu den Fehlern der slowenischen Wirtschaftspolitik. Dies ist der Anlass, sich eingehender mit der Thematik der ausländischen Direktinvestitionen in Slowenien zu beschäftigen.
Direktinvestitionen haben insbesondere aufgrund der Liberalisierungsmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte auf weltwirtschaftlicher Ebene an Bedeutung gewonnen. Nach der politischen Wende sind auch die ehemaligen Planwirtschaften Europas während des Transformationsprozesses in den 1990er Jahren in den Blickwinkel international agierender Unternehmen gerückt. Fast drei Jahrzehnte später sind diese Länder aufgrund ihrer Standortbedingungen weiterhin ein attraktives Ziel für ausländische Investoren. Unter der Annahme, dass die Dynamik der Globalisierung bestehen bleibt und damit im ökonomischen Kontext eine fortschreitende weltwirtschaftliche Liberalisierung sowie eine engere europäische Integration zu erwarten sind, wird die Relevanz von Direktinvestitionen in Zukunft weiter zunehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Autoren
- Einleitung
- Slowenien - der ,,Musterschüler“ der EU-Osterweiterung?
- Geschichte
- Daten und Fakten
- Theoretische Grundlagen
- Begriffsdefinition und Abgrenzung
- Formen der Direktinvestitionen
- Motive für Direktinvestitionen
- Erklärungsansätze für Direktinvestitionen
- Kapitalmarktorientierte Ansätze
- Mikroökonomische Ansätze
- Internalisierungsansatz
- Standorttheoretische Ansätze
- Eklektisches Paradigma nach dem Ansatz von J.H. Dunning
- Direktinvestitionen in Slowenien
- Überblick
- Standortbedingungen Sloweniens
- Natürlich-geografische Bedingungen
- Soziokulturelle Bedingungen
- Politisch-rechtliche Bedingungen
- Ökonomische Bedingungen
- Technologische Bedingungen
- Analyse der Direktinvestitionen in Slowenien
- Entwicklung der Direktinvestitionen
- Verteilung der Direktinvestitionen nach Wirtschaftszweigen
- Ursprungsländer der Direktinvestitionen
- Perspektiven
- Vergleich mit weiteren Staaten Mittel- und Osteuropas
- Wirtschaftspolitische Maßnahmen
- EU-Fördermittel
- Neue Privatisierungswelle
- Praxisbeispiel BSH
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch analysiert die Entwicklung von Direktinvestitionen in Slowenien und untersucht die ökonomischen Faktoren, die diese Entwicklung beeinflusst haben. Es beleuchtet die Standortbedingungen Sloweniens und untersucht die Rolle der Direktinvestitionen im Kontext der EU-Osterweiterung. Das Buch bietet zudem einen Blick auf die Zukunftsperspektiven für Direktinvestitionen in Slowenien und diskutiert relevante wirtschaftspolitische Maßnahmen.
- Standortfaktoren und Wettbewerbsvorteile Sloweniens
- Einfluss der EU-Osterweiterung auf Direktinvestitionen
- Analyse der Entwicklung von Direktinvestitionen in Slowenien
- Zukunftsperspektiven für Direktinvestitionen in Slowenien
- Wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Förderung von Direktinvestitionen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt das Thema Direktinvestitionen in Slowenien vor und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der EU-Osterweiterung.
- Slowenien - der ,,Musterschüler“ der EU-Osterweiterung?: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Geschichte und die Datenlage Sloweniens, um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes im Kontext der EU-Osterweiterung zu beleuchten.
- Theoretische Grundlagen: Das Kapitel definiert den Begriff der Direktinvestitionen und untersucht die unterschiedlichen Formen, Motive und Erklärungsansätze für Direktinvestitionen.
- Direktinvestitionen in Slowenien: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die Direktinvestitionen in Slowenien und analysiert die relevanten Standortbedingungen. Die Kapitel behandelt dabei naturgeografische, soziokulturelle, politisch-rechtliche, ökonomische und technologische Faktoren.
- Analyse der Direktinvestitionen in Slowenien: Das Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Direktinvestitionen in Slowenien, analysiert ihre Verteilung nach Wirtschaftszweigen und betrachtet die Ursprungsländer der Investitionen.
- Perspektiven: Dieses Kapitel vergleicht Slowenien mit anderen Ländern Mittel- und Osteuropas und diskutiert wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Förderung von Direktinvestitionen. Es analysiert die Bedeutung von EU-Fördermitteln und betrachtet die Bedeutung neuer Privatisierungswellen.
- Praxisbeispiel BSH: Das Kapitel präsentiert ein Praxisbeispiel, um die Relevanz und die Bedeutung von Direktinvestitionen für die slowenische Wirtschaft zu veranschaulichen.
Schlüsselwörter
Direktinvestitionen, Slowenien, EU-Osterweiterung, Standortfaktoren, Wettbewerbsvorteile, Wirtschaftswachstum, Investitionsklima, EU-Fördermittel, Privatisierung, Praxisbeispiel, BSH.
- Citar trabajo
- Magister Artium Dieter Neumann (Autor), Denis Vajda (Autor), 2018, Slowenien als Zielland für ausländische Direktinvestitionen. Ökonomische Analyse und Zukunftsperspektiven, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/421630