Einführung
Stellen wir uns vor, wir wollen in einer Stadt ein Grundstück erwerben und ein Haus darauf bauen. Doch auf welchen Flächen im Stadtgebiet dürfen überhaupt Wohngebäude errichtet werden ? Wo hat das Gebäude auf den angebotenen Grundstücken zu stehen? Wie groß darf auf den verschiedenen Grundstücken die Grundfläche des Gebäudes sein? Wie viele Geschosse darf ein Gebäude auf den verschiedenen Grundstücken haben? Welche Bauweise und Sicherheitsvorkehrungen sollten angewendet werden? Wie soll das Haus aussehen? Fragen, über die wir nicht völlig frei entsprechend unserer individuellen Ansprüche und Wünsche bzw. unserem finanziellen Budget entscheiden können. Aber auch die Anbieter der Grundstücke auf dem lokalen Immobilienmarkt können diese Faktoren, die ihr Angebot maßgeblich beeinflussen, nicht bestimmen. Denn in der Bundesrepublik Deutschland werden im Bereich Bauen vielfältige Vorgaben hoheitlich von der öffentlichen Hand in Form der Kommunen getroffen. Sie erstellt rechtsverbindliche Vorgaben, mit denen die privaten Anbieter in der Ausgestaltung ihres Angebotes und die Nachfrager in der Ausgestaltung ihres zukünftigen Eigentums eingeschränkt werden. Durch diese Mitbestimmung des Angebotes auf dem Immobilienmarkt hat die Kommune auch Einfluss auf den Preis, den wir dann für das von uns ausgewählte Grundstück zahlen müssen.
Mit der Rolle der Kommune auf dem lokalen Immobilienmarkt setzt sich die vorliegende Arbeit auseinander. Hierzu soll zunächst der Begriff Kommune definiert und ihr Aufgabenbereich abgegrenzt werden. Anschließend sollen die Funktionsweise des lokalen Immobilienmarktes, sowie seine Unterschiede zum idealtypischen volkswirtschaftlichen Marktmodell erläutert werden. Hiernach soll kurz die Schnittmenge und Berührungspunkte von Immobilienmarkt und kommunalem Aufgabenbereich dargestellt werden. Dem folgend werden intensiv einige ausgewählte Instrumente kommunaler Planung vorgestellt, bevor ein Modell zu ihrem Einfluss auf den Immobilienmarkt bzw. den Bodenpreis vorgestellt wird. Vor dem abschließenden Fazit sollen die mit dem kommunalen Eingreifen verbundenen Probleme und Nachteile, andererseits der Sinn und die Legitimation kommunaler Planungshoheit sowie Alternativen zur Kommune diskutiert und an Beispielen veranschaulicht werden. Hierbei sollen auch die unterschiedlichen Ziele privater Akteure und der Kommune als Vertreterin der öffentlichen Hand deutlich werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Die Kommune und ihr Aufgabenbereich
- 3. Der Immobilienmarkt
- 3.1 Funktionsweise des Immobilienmarktes
- 3.2 Der Immobilienmarkt als unvollkommener Markt
- 3.3 Kommunale Planungshoheit und Immobilienmarkt
- 4. Planungsinstrumente der Kommune
- 4.1 vorbereitende und verbindliche Bauleitplanung
- 4.1.1 der Flächennutzungsplan
- 4.1.2 der Bebauungsplan
- 4.2 bauleitplanungsergänzende Instrumente
- 4.2.1 der Vorhaben- und Erschließungsplan
- 4.2.2 die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme
- 4.3 Sicherung der Bauleitplanung und die Auswirkungen auf die Immobilie
- 4.3.1 Veränderungssperre und Zurückstellung von Baugesuchen
- 4.3.2 das allgemeine Vorkaufsrecht der Kommune
- 4.3.3 kritische Nachbetrachtung der Sicherung der Bauleitplanung
- 4.4 Einfluss der Planungsinstrumente auf die Preisbildung
- 4.1 vorbereitende und verbindliche Bauleitplanung
- 5. Planung: Markt oder Staat?
- 5.1 Problematik des kommunalen Eingriffes in den Immobilienmarkt
- 5.2 Legitimation des kommunalen Eingriffes in den Immobilienmarkt
- 5.3 Alternativen zur Kommune
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beleuchtet die Rolle der Kommune als Akteur auf dem lokalen Immobilienmarkt. Sie zielt darauf ab, die Funktionsweise des Immobilienmarktes im Kontext kommunaler Planung zu analysieren und den Einfluss von Planungsinstrumenten auf die Preisbildung zu untersuchen.
- Der Aufgabenbereich der Kommune und ihre Rolle als Träger der kommunalen Selbstverwaltung
- Die Funktionsweise des Immobilienmarktes und seine Unterschiede zum idealtypischen Marktmodell
- Die Berührungspunkte von Immobilienmarkt und kommunalem Aufgabenbereich, insbesondere die kommunale Planungshoheit
- Die Analyse ausgewählter kommunaler Planungsinstrumente und deren Einfluss auf die Preisbildung
- Die Diskussion der Problematik und Legitimation kommunalen Eingreifens in den Immobilienmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz des Themas dar. Kapitel 2 definiert den Begriff der Kommune und grenzt ihren Aufgabenbereich ab. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Funktionsweise des Immobilienmarktes, beleuchtet dessen Besonderheiten und die Rolle der kommunalen Planungshoheit.
In Kapitel 4 werden verschiedene Planungsinstrumente der Kommune vorgestellt und deren Einfluss auf die Preisbildung analysiert. Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Problematik und Legitimation des kommunalen Eingreifens in den Immobilienmarkt und untersucht die Alternativen zur Kommune. Das Fazit fasst die zentralen Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen und Themenfeldern: Kommune, Selbstverwaltung, Immobilienmarkt, Planungshoheit, Bauleitplanung, Preisbildung, Markt oder Staat.
- Arbeit zitieren
- Hilmar Schimming (Autor:in), 2001, Die Kommune als lokaler Akteur auf dem Immobilienmarkt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42222