Einleitung
Das Kreditrisiko ist das älteste Risiko an den Finanzmärkten und doch ist es im Vergleich zum Marktrisiko noch relativ wenig erforscht worden. So wurde im traditionellen Kreditgeschäft der Banken jeder Kredit eines Unternehmens einzeln bewertet und oft war die Kundenbeziehung wichtiger als die Rentabilität des einzelnen Kredits, so dass die meisten Kreditportfolios weit entfernt waren von einem optimalen Verhältnis von Ertrag zu Risiko. Diese Sichtweise hat sich jedoch in den letzten Jahren vielerorts geändert und so ist man inzwischen auch auf regulatorischer Ebene der Auffassung, dass die auf dem Portfolioansatz beruhenden ” Kreditrisikomodelle .. zu einem besseren internen Risikomanagement führen können“ In diesem Seminar über Kreditrisiken soll die vorliegende Arbeit Risiken von Kreditportfolien aufzeigen, dabei auf Besonderheiten eingehen und einen Rahmen für die Betrachtung der verschiedenen Modelle schaffen. Dazu werden in Kapitel 2 die Risiken einzelner Kredite genannt und in Kapitel 3 deren Modellierung vorgestellt. Hier gilt die Aufmerksamkeit insbesondere den Modellen zur Bewertung und Schätzung der Ausfallwahrscheinlichkeit von Krediten. In Kapitel 4 werden Maße zur Messung der Risiken von Kreditportfolien aufgezeigt und es wird erklärt, warum man dafür die Verteilungsfunktion der Portfolioverluste braucht. Allgemeine Ansätze zu deren Schätzung sowie die gängigsten Modelle werden in Kapitel 5 vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was versteht man unter Kreditrisiken
- Modellierung von Kreditrisiken für einzelne Kredite
- Risikofaktoren
- Modelle zur Schätzung der Ausfallwahrscheinlichkeiten und Wertveränderungen.
- Migrationsmodelle
- Strukturmodelle.
- Hazardratenmodelle
- Risikomaße für Kreditportfolien
- Erwarteter oder unerwarteter Verlust - was ist das eigentliche Risiko?
- Reservebildung anhand des ökonomischen Kapitals
- Die Berechnung der Verteilung der Portfolioverluste
- Modellierung der Korrelation
- Herleitung der Portfolioverlustverteilung
- Kreditrisikomodelle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Risiken von Kreditportfolien und soll einen Rahmen für die Betrachtung der verschiedenen Modelle zur Bewertung dieser Risiken schaffen. Dabei wird zunächst das Kreditrisiko einzelner Kredite beleuchtet und dessen Modellierung vorgestellt. Anschließend werden verschiedene Maße zur Messung der Risiken von Kreditportfolien erläutert, und es wird gezeigt, wie man die Verteilungsfunktion der Portfolioverluste zur Bestimmung der benötigten Reserven einsetzen kann.
- Kreditrisiko einzelner Kredite und deren Modellierung
- Risikofaktoren und Methoden zur Schätzung der Ausfallwahrscheinlichkeit
- Risikomaße für Kreditportfolien
- Berechnung der Verteilung der Portfolioverluste
- Anwendungen und Modelle zur Risikobewertung von Kreditportfolien
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 befasst sich mit dem grundlegenden Verständnis von Kreditrisiken. Es erklärt die Bedeutung der Risikominimierung und die Notwendigkeit von Reserven für Kreditgeber, insbesondere Banken, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Dabei werden auch die Faktoren erläutert, die die Kreditqualität eines einzelnen Kredits beeinflussen.
Kapitel 3 widmet sich der Modellierung von Kreditrisiken für einzelne Kredite. Hier werden die wichtigsten Risikofaktoren wie Ausfallwahrscheinlichkeit, Wiedergewinnungsrate und Exposure at Default (EAD) erläutert. Es werden verschiedene Modelle vorgestellt, die zur Schätzung der Ausfallwahrscheinlichkeit von Krediten verwendet werden, darunter Migrationsmodelle, Strukturmodelle und Hazardratenmodelle.
Kapitel 4 behandelt die Risikomaße für Kreditportfolien. Hier wird die Unterscheidung zwischen erwartetem und unerwartetem Verlust erläutert, und es wird dargestellt, wie die Reservebildung anhand des ökonomischen Kapitals erfolgen kann. Das Kapitel betont die Bedeutung der Verteilungsfunktion der Portfolioverluste für die Risikobewertung.
Kapitel 5 geht auf die Berechnung der Verteilung der Portfolioverluste ein. Es werden Methoden zur Modellierung der Korrelation zwischen den einzelnen Krediten im Portfolio vorgestellt, und es wird gezeigt, wie die Verteilung der Portfolioverluste hergeleitet werden kann. Zuletzt werden gängige Kreditrisikomodelle erläutert.
Schlüsselwörter
Kreditrisiko, Kreditportfolio, Ausfallwahrscheinlichkeit, Wiedergewinnungsrate, Exposure at Default (EAD), Migrationsmodelle, Strukturmodelle, Hazardratenmodelle, Risikomaße, Portfolioverluste, Korrelation, Kreditrisikomodelle, Reservebildung, Risikomanagement.
- Citation du texte
- Daniel Remmers (Auteur), 2005, Risiken von Kreditportfolien - Grundlagen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42233