Poquito a poquito me fui acostumbrando. Ursachen für Binnenmigration indigener Gruppen in Mexiko heute


Bachelorarbeit, 2018

100 Seiten, Note: 2,5


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Methodik
2.1 Die Feldforschung
2.2 Teilnehmende Beobachtung
2.3 Feldnotizen
2.4 Informelle Gespräche

3. Theoretischer Rahmen - Grundbegriffe der Migration
3.1 Begriffserklärungen
3.2 Migrationstypologien
3.3 Migrationstheorien
3.3.1 Klassische und neoklassische Migrationstheorie
3.3.2 Push-Pull Modell
3.3.3 Soziale Netzwerke
3.4 Migration und Urbanisierung in Mexiko
3.5 Entwicklung der indigenen Migration

4. Kulturkontakt und Kulturwandel
4.1 Grundformen des Kulturkontakts
4.2 Kultureller Austausch

5. Empirische Studie - Auswertung der qualitativen Methode
5.1 Ausgangssituation der Migranten
5.2 Migrationsmotive und -prozess
5.2.1 Mixteken
5.2.2 Wixarika
5.2.3 Triqui
5.3 Aktuelle Situation
5.3.1 Mixteken
5.3.2 Wixarika
5.3.3 Triqui
5.4 Aktuelle Situation und Transformation
5.4.1 Mixteken
5.4.2 Wixarika
5.4.3 Triqui
5.5 Situation der Migrantenkinder
5.5.1 Mixteken
5.5.2 Wixarika
5.5.3 Triqui

6. Diskussion

7. Fazit

8. Bibliographie

9. Anhang
9.1 Tagebucheinträge
9.2 Protokolle der Teilnehmenden Beobachtung
9.3 Transkripte der Gespräche

1. Einleitung

Jedes Jahr verlassen zunehmend mehr Menschen ihre Heimat aus vielfältigen Gründen. Laut der UN sind im Jahr 2015 annähernd 244 Millionen Menschen weltweit emigriert. (vgl. Süddeutsche Zeitung 2016). Mexiko zählt zu den Ländern mit der höchsten Emigrantenrate und belegt weltweit Platz zwei mit ca. 12.3 Millionen Emigranten im Jahr 2015 (vgl. CDI 2016: 16). Indigene Gruppen und Familien entscheiden sich immer öfter dazu, ihre Heimat zu verlassen und in die Stadt zu ziehen aufrgrund ihrer ärmlichen Verhältnisse in der Heimatregion.

Was meint genau besseres Leben und in wie fern erreichen sie es? Was sind die Ursachen für die städtische Migration innerhalb Mexikos? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich diese Arbeit inhaltlich.

Um die Problematiken und kulturellen Veränderungen umfassender verstehen zu können, die die indigenen Gruppen nach Migration in die städtische Umgebung durchleben, ist es von Wichtigkeit, den sozialen, ökonomischen und kulturellen Hintergrund der Heimatregionen der indigenen Bevölkerung zu erläutern. Dazu untersucht die vorliegende Arbeit das Fallbeispiel von drei Familien aus unterschiedlich ethnischen Hintergründen.

In der vorliegenden Arbeit werden folgende Forschungsfragen gestellt:

1. Welche Faktoren waren für die Familien ausschlaggebend, ihre Heimat zu verlassen und nach San Luis Potosí zu gehen?

2. Wie erleben die Familien den Prozess des Ankommens und sich Einlebens in San Luis Potosí? Auf welche Hindernisse stoßen sie und, wie versuchen sie diese zu bewältigen (Anpassung oder Aneigung eines Raumes, in dem sie einige Eigenheiten weiter beibehalten können)?

In Kapitel 2, das nach der Einleitung folgt, wird die angewandte Methodik vorgestellt und erklärt, mit der die Fallstudie erhoben wurde, in Kapitel 3 werden unterschiedliche theoretische Ansätze beleuchtet. Im 4. Kapitel wird die empirische Studie nach der qualitativen Inhaltsnanalyse ausgewertet und danach im nächsten Kapitel diskutiert und mit der sekundären Literatur in Verbindung gebracht. Abschließend folgt ein Fazit.

2. Methodik

Die Wahl einer geeigneten Methodik ist immer sehr stark von der Fragestellung abhängig (vgl. Novy 2002: 15f,). Transformationsprozesse, Migrationsentscheidungen und - prozesse sind Themen, die bei individuellen Erzählungen sehr authentisch wirken und so am besten dargelegt werden können, da die persönlichen und direkten Erfahrungen und Äußerungen, die primär erbracht werden, mit sozialen Prozessen verbunden sind. Bei dieser empirischen Studie wurde mit der qualitativen Methode gearbeitet, d.h. es handelt sich um kein standartisiertes Befragungsmodell für die Befragten, sondern es wurden offene Interviews (Leitfadeninterviews und narrative Interviews) und die Teilnehmende Beobachtung für die Erhebung der Daten verwendet. Diese Erhebungsmethoden wurden bewusst ausgewählt, damit die Befragten weitgehend frei erzählen können und ihre eigenen Erlebnisse, Erfahrungen und Äußerungen zu den untersuchten Themen Migration und Kultur beitragen können. Quantitaitve Methoden wie standartisierte Fragebögen wären für diese Studie nicht in Betracht gekommen, da es sich bei den Informanten um Gruppenmitglieder indigener Migranten handelt, von denen nicht alle gut die spanische Sprache beherschen. Des Weiteren geht es bei der erbrachten Studie um keine statistische Erhebung, sondern um eine Einzelfalluntersuchung. Als Hauptinformationsquelle dienen hierbei die offenen Befragungen der Feldforschung, um die Forschungsfragen zu beantworten. Neben der qualitativen Forschungsmethode dient eine umfangreiche Literaturrecherche zur theoretischen Rahmenbildung und zum Validieren der erhobenen Daten.

2.1 Die Feldforschung

Die Feldforschung fand zwischen Juni und Juli 2016 in der Stadt San Luis Potosí, Mexiko, im Rahmen einer praktischen Studie im Fach Ethnographie statt. Diese hatte einen Umfang von 20 Tagen, und durfte innerhalb dieses Zeitraums beliebig verteilt werden. In dieser Studie wurden drei indigene Gruppen aus unterschiedlichen Ortschaften Mexikos, die mit ihren Familien nach San Luis Potosi gezogen waren, zu den Themen Migrationsgründe und kultureller Transformation befragt. Der Kontakt zu den Gruppen bestand nicht direkt, sondern wurde durch die regierungsnahe Institution Comisión Nacional Para El Desarollo de lo Pueblos Indígenas (CDI) eingeleitet. Die Institution setzt sich für die integrale und nachhaltige Entwicklung indigener Völker und Gemeinden ein und fördert ihre Kulturen und die Ausübung ihrer Rechte. So unterstützt sie indigene Gemeinschaften in städtischen Umgebungen, wie z.B. bei der Produktion und Anschaffung des Materials ihrer Kunsthandwerke. Der Kontakt der Institution zu den Gruppen, ermöglichte es, allgemeine Informationen über diejenigen in Erfahrung zu bringen, mit denen der CDI schon seit längerer Zeit kooperiert. Darüber hinaus entstanden direkte Kontakte zu den Repräsentanten dieser Gruppen durch Ileana und Mauricio, zwei Mitarbeiter des CDI. Dabei handelt es sich um folgende Ethnien: Die Mixteken, Wixarika und Triqui. Diese werden in Kapitel 5 präsentiert.

Die Orte, die für die Feldforschung gewählt wurden, befinden sich zum einen am Arbeitsort der Wixarika und Triqui, nämlich eine kleine Gasse in der Nähe des Gartens San Francisco im Zentrum von San Luis Potosí. Dort haben sowohl diese als auch als auch andere Ethnien einen Verkaufsstand. Zum anderen wurde am Verkaufsstand der Mixteken geforscht. Dieser befindet sich außerhalb des Zentrums, in der Nähe des Uni­campus nahe des Park Morales. Zwei Mal wurde ihr Zuhause in der Kolonie Saucito besichtigt, ein Viertel, das außerhalb des Zentrums, in der Nähe des Parks Tangamanga II, liegt.

In den folgenden Unterkapiteln werden die verwendeten Erhebungsmethoden für ein besseres Verständnis genauer beschrieben.

2.2 Teilnehmende Beobachtung

Eine oftmals angewandte Methode bei der Feldforschung ist die Teilnehmende Beobachtung. Diese ist auf den polnischen Ethnologen Bronislaw Malinowski zurückzuführen, der im Jahre 1922 in seinem Buch ,,Argonauts of the Western Pazifik" die Teilnehmende Beobachtung als empirische wissenschafliche Methode entwickelte (vgl. Bachmann 2009). Durch die intensive Teilnahme am sozialen Leben der zu erforschenden Ethnie, soll der Forscher beobachten und gleichzeitig partizipieren, d.h. den regulären Alltag miterleben, um sich der fremden Kultur anzunähern und in sie „einzutreten“. Um einen solchen Perspektivwechsel herzustellen, soll man die Dinge mit anderen Augen sehen, um so bestmöglich das Forschungsziel zu erreichen: “This goal is [...] to grasp the native's point of view, his relation to life to realise his version of his world" (Malinowski 1922: 19). Durch die Führung eines Tagebuchs während der Feldforschung sind während bzw. nach der teilnehmenden Beobachtung Notizen gemacht worden.

2.3 Feldnotizen

Zu einer Feldforschung gehören klassischerweise Notizen, die nach der Teilnehmenden Beobachtung sowie auch während (oder nach) der Interviewführung gemacht werden um die wichtigsten Informationen, die im Feld erlangt wurden, in schriftlicher Form festzuhalten (vgl. Baur und Blasius 2014: 862f.) Dies geschieht in Stichpunkten, die ins Tagebuch der Feldforschung eingetragen werden. Dieses Tagebuch der Feldforschung dient für Anmerkungen und Notizen aller Art, die während der Feldarbeit oder im Nachhinein eingetragen werden.

Neben Notizen zu den Interviews und der Teilnehmenden Beobachtung finden sich dort ebenfalls Verschriftlichungen zu spontanen Gesprächen, die weder aufgenommen noch transkribiert wurden, aus dem Grunde, da sie in dem Sinne keine Leitfadeninterviews oder narrative Interviews sind. Zu diesen existieren lediglich Notizen, die im Laufe oder nach dem Gespräch ins Tagebuch geschrieben worden sind. Das Tagebuch ist in 20 Tage eingeteilt und ist nach dem jeweiligen Datum geordnet.

2.4 Informelle Gespräche

Die persönlichen Gespräche sind eine sehr wichtige ethnologische Forschungsmethode, da es sich dabei um eine direkte Informationsquelle von den Informanten handelt. In der Feldforschung gibt es verschiedene Arten, ein Gespräch zu führen.

In der empirischen Studie dieser Arbeit sind offene Befragungen die Hauptinformationsquelle. Als methodischer Vorgang wurden Leitfadeninterviews und narrative Interviews verwendet, wobei beide Varianten der offenen Befragung eine unterschiedliche Funktion haben und folglich je nach Situation und Gesprächspartner eingesetzt wurden.

Das Leitfadeninterview ist ein Interview mit einem strukturierten Ablauf, das möglichst nach dem Leitfaden des Interviewablaufs ablaufen soll. Dabei handelt es sich um eine Vorgabe von vorher konzipierten Fragen, die es während des Gesprächs abzuarbeiten gilt. Es können durchaus Fragen ergänzt werden. Wichtig ist dabei nur, eine feste Struktur beizubehalten und die maximale Offenheit des Interviewpartners nicht zu überschreiten, d.h. dem Leitfaden treu zu folgen, falls das Gespräch außer Kontrolle geraten sollte (vgl. Bauer und Blasius 2014: 53, 560). Diese Art von Gespräch wurde mit allen Gruppen zum Thema Kultur und Traditionen durchgeführt wobei es hauptsächlich um deren kulturelle Elemente und Eigenheiten geht, die eine große Bedeutung für die indigenen Gruppen haben und die nicht verloren gehen sollen.

Das Narrative Interview hat im Vergleich zum Leitfadeninterview keinen vorher strukturierten Ablauf, der eingehalten werden muss, sondern ,,ist eine Interviewform, in der ein Befragter auf eine Eingangsfrage bzw. Erzählaufforderung ohne Unterbrechung, ohne Vorgaben und in großer Ausführlichkeit antworten kann“ (Baur und Blasius 2014: 575). Der Befragte bekommt somit die Chance, das Gespräch zu führen und es selbst zu strukturieren. Das erzeugt eine Offenheit und Freiheit gegenüber des Befragten, da er so selbtst entscheiden kann, von welchem Punkt er anfangen möchte zu erzählen.

Diese Form von Interview wird vor Allem in der Biographie-Forschung, zur Erhebung von Lebensgeschichten angewandt (vgl. Baur und Blasius 2014).

Bei der Erzählung seiner Lebensgeschichte, stehen der Befragte selbst und seine eigenen Erfahrungen im erforschten Bereich im Fokus des Gesprächs. Dort geht es also insbesondere um sehr persönliche Erlebnisse und Erfahrungen, die der Informant ganz von sich aus entscheidet zu erzählen und bestimmt den Verlauf des Erzählens. Für einen hohen Gewinn an Informationen ist eine gute Wahl des Gesprächspartners für diese Art von Interviews sehr entscheiden. Der Forscher sollte also jemanden auswählen, zu dem schon Vertrauen besteht und bei dem sich der Befragte dazu bereit erklärt, sich zu seinen Lebenserfahrungen zu öffnen. Ein weiteres Kriterum für die Auswahl des richtigen Befragten ist, dass dieser auf jeden Fall persönliche Erfahrungen zu dem erforschten Thema gemacht haben sollte. Für die Studie dieser Arbeit traf die Wahl auf den jeweiligen Repräsentanten der ethnischen Gruppe, da zu ihnen schnell Vertrauen aufgebaut werden konnte und sie von allen anderen der Gruppe am besten Spanisch sprachen. Üblicherweise dauern diese Art von Gesprächen länger als normale Interviews, da es um zahlreiche Erlebnisse geht, die detailiert geschildert werden und für die sich der Interviewer sowohl der Befragte Zeit nehmen sollten.

3. Theoretischer Rahmen: Grundbegriffe der Migration

3.1 Begriffserklärungen

„Migration ist ein globales Phänomen. Es gibt kein Land, das nicht grenzüberschreitende Zu- und Abwanderungen (internationale Migration) oder Wanderungsbewegungen im Landesinneren (Binnenmigration) verzeichnen würde“ (Angenendt 2009). Insgesamt verzeichnet wurden laut der Vereinten Nationen im Jahre 2015 weltweit 244 Millionen Migranten, die ihre Heimat verlassen haben und nicht mehr in ihrem Geburtsland leben (vgl. Süddeutsche Zeitung 2016).

Migration ist ein Begriff, der weit umfasst werden kann. Aus dem Lateinischen migrare bzw. migratio stammend, bedeutet er wandern, wegziehen, Wanderung (Han 2000: 5). Als „Wanderung“ kann nun allgemein vieles bezeichnet werden, wie z.B. der alltägliche Schulweg oder eine Auswanderung nach Spanien, weshalb der Terrminus näher definiert werden muss. Eine einseitige Definition ist schwierig und ungenau. Für die jeweilige Fachdisziplin sollte eine komplexere und präzise Begriffsumschreibung formuliert werden um die für die Untersuchung relevanten theoretischen Aspekte anschaulich zu machen. Für die Soziologie und Anthropologie, sind nach Oswald folgende Forschungsdimensionen relevant: Der Ortswechsel, die Veränderung des sozialen Beziehungsgeflechts und die Grenzerfahrungen (vgl. Oswald 2007: 13). Da in der vorliegenden Arbeit die Hauptuntersuchungsaspekte die Migrationsursachen, der Migrationsprozess und das Ankommen und Einleben in die neue Gesellschaft von indigenen Gruppen sind, lässt sich an Oswalds Definition für Migration anknüpfen. Sie definiert Migration als einen ,,[...] Prozess der räumlichen Versetzung des Lebensmittelpunktes, also einiger bis aller relevanten Lebensbereiche, an einen anderen Ort, der mit der Erfahrung sozialer, politischer und/oder kultureller Grenzziehung einhergeht“ (Oswald 2007: 13). Migration ist demnach mehr als die sichtbare Verlagerung des Wohnsitzes und auch mehr als ein Wechsel der Gruppenzugehörigkeit. Diese Begriffsbestimmung versucht, die Komplexität von Migrationsprozessen zu erfassen.

Der Migrationsprozess ist oft ein langzeitliches Kontinuum, das mit einer Vorbereitung der Migranten auf jene zukommende Situation startet und meist erst nach Jahren in der Ankunftsregion vollzogen ist. Neben der physisch stattfindenen Migration spielt nämlich die psychosoziale Migration eine große Rolle (vgl. Han 2000: 7). Dabei handelt es sich um die Veränderungen, die der Migrant durchlebt, das Ankommen und die Anpassung in der neuen Gesellschaft. Der Lebensmittelpunkt ist versetzbar und ist Ausgangs- sowie Endpunkt. Nach Oswald beinhalte er fünf wesentliche Bereiche und Elemente die mit im Migrationsprozess involviert seien: Familie, Wohnung, Arbeit, soziales Netz und Kultur (vgl. Oswald 2007: 14). Dieses Modell soll als Vorlage für die in Kapitel ? behandelnde

Analyse der veränderten Lebenssituation der indigenen Gruppen dienen und außerdem klären, ob und in wie fern die Gruppen ein von ihnen beurteiltes besseres Leben erreichen.

3.2 Migrationstypologien

Migration ist in nicht monokausal sondern hat viele unterschiedliche Ursachen die miteinander zusammenhängen. Sie wird von kultureller, politischer, wirtschaftlicher, religiöser, demographischer, ökologischer, ethnischer und sozialer Art ausgelöst (vgl. Han 2000: 7). Um Migrationformen zu unterscheiden unterliegen sie verschiedenen Kriterien: Kausalen, räumlichen und zeitlichen Kriterien (vgl. Treibel 2003: 20).

In räumliche Kritieren fallen die internationale und interne Migration. Weiter unterschieden kann noch in regionale Migration, die Sub-Kategorie von interne Migration. Zeitliche Kritieren sind Dauer und Verlauf von Migrationen. Sie unterscheiden permanente und temporäre Migration. Eine neue Form der temporären Migration ist die zirkulare Migration oder auch Pendelmigration, bei der Migranten in regelmäßigen Zeitabständen von der Herkunftsregion in die Zielregion pendeln. Kausale Kriterien beziehen sich auf die Migrationsentscheidung oder Migrationsursache. Es wird unterschieden zwischen der freiwilligen und unfreiwilligen Migration. Im ersten Fall wird frei entschieden, ob migriert wird oder nicht wie beispielsweise bei Arbeitswanderung, während bei der unfreiwilligen Migration von einer Fluchtsmigration die Rede ist, bei der Menschen gezwungen sind ihre Heimat zu verlassen durch beispielsweise Krieg oder Verfolgung. Das letzte Kriterium ist der Umfang der Migranten. Es wird unterschieden in Einzelne, Gruppen-, oder Kettenmigration oder Massenmigration.

(vgl. Streibel 2003: 20). Diese Typologisierungen dienen als ersten Ordnungsversuch von Migrationssituationen und stellen dabei keine Gesetzesmäßigkeiten dar (vgl. Oswald 2007: 68).

3.3 Migrationstheorien

Um die Ursachen von Migrationsbewegungen zu erforschen wurden zahlreiche Theorien entwickelt. Die Gründe der Migrationsentscheidungen sind jedoch selten monokausal, wodurch sich eine theoretische Auffassung schwierig gestaltet. So erklären sich Migrationsbewegungen oft nicht nur durch rationale (objektive) sondern durch emotionale (subjektive) Faktoren (vgl. Han 2000: 18).

Es gibt verschiedene herausgearbeitete Theorien für internationale Migration, da es zu diesem Phänomen zahlreiche Studien gibt. Weniger wird die Binnenmigration behandelt bzw. ihr Aufmerksamkeit geschenkt, so ist sie doch ein wichtiges Phänomen. Folgende drei Theorien sind ebenfalls für die interne Migration anwendbar: Die Neoklassische Migrationstheorie, die Theorie des Dualen Arbeitsmarktes und die Theorie der Sozialen Netzwerke (vgl. Cárdenas Gomez 2014:). Im folgenden Abschnitt werden ein paar Modelle vorgestellt.

3.3.1 Klassische und Neoklassische Migrationstheorie

Die klassische Arbeitstheorie beschäftigt sich mit der Frage, warum welche Bevölkerungsgruppen in welcher Form wandern. Dabei interessieren sowohl die ökonomischen, politischen, sozialen und kulturellen Wirkungen auf die Ankunfts- und Herkunftsgesellschaft. Ihr Schwerpunkt liegt bei der Erfroschung der Begleitumstände und Integrationsmechanismen in der Ankunftsregion. Diese Theorie ist ökonomisch orientiert, sodass der potenzielle Migrant auf der Suche nach höherem Arbeitsgehalt ist (vgl. Pries 2013: 12f.)

Die Neoklassische Migrationstheorie ist eine Theorie der Arbeitsmigration in der der potenzielle Migrant im Gegensatz zur klassischen Theorie der Arbeitsmigration die Entscheidung zur Migration nicht alleine, sondern im Kollektiv mit anderen (Gruppen und Netzwerkstrukturen z.B. Großfamilien) trifft (vgl. Pries 2013: 15). Die Theorien zählt Lohndisparitäten und die individuelle nutzenmaximierung zu den Migrationsursachen, welche jedoch keine ausreichenden Erklärungsfaktoren sind (vgl. Pries 2013: 14).

3.3.2 Push-Pull Modell

Das Push-Pull Modell ist ein klassischer Erlärungsssatz, das auf die Theorie ,,Laws of Migration“ (1885) von Ravenstein zurückgeht (vgl. Han 2000: 12f,). Als Push (oder auch Sogfaktoren) werden alle Faktoren der Herkunftsregion des Migranten zusammengefasst, die diesen von seinem Ort „wegdrücken“. Die Pull-Faktoren sind die Faktoren des Aufnahmeortes, die den Migranten anziehen und zu einer Migration in das Gebiet motiveren (vgl. Han 2000: 12f.) Lee (1966) versucht in seiner „Theorie der Migration“ eine individualistische Interpretation des Push-Pull-Paradigmas zu liefern. Er fügt den Push und Pull-Faktoren noch zwei Punkte hinzu und zwar inervenierende Hindernisse und individuelle Faktoren, die entscheiden sind. Es zählen nun auch weitere Einflüsse zu den Faktoren wie beispielsweise das Klima, die Qualität des Gesundheits- und Schulsystems und öffentliche Sicherheit (vgl. Lee 1966). Die Kritik die an dem Modell ausgeübt wird, bezieht sich auf den Ordnungsversuch der Wanderungsgründe. So genüge es nicht anspruchsvoller soziologischer Forschung. Zudem würden die einzelnen Faktoren nicht in ihrem Kontext berücksichtigt werden. Entscheidungen seien oft nicht rational wie in den Modellen vorgesehen (vgl. Oswald 2007: 72f,).

3.3.3 Soziale Netzwerke

International wie auch auf nationaler Ebene bekommen soziale Kontakte von Migranten eine große Bedeutung. Alle Menschen, die dem Migranten bei der Migration helfen, sei es informell, finanziell oder psychisch oder in anderer Form, bilden um ihn ein Migrationsnetzwerk auf. Dieses soziale Netzwerk kann auch Potenzial sein, eine neue Person zur Migration zu motivieren. Das Migrationsnetzwerk kann Familienangehörige, Freunde, Bekannte und Kontakte zu Institutionen beinhalten. Die Mitglieder des Netzwerks können aus derselben Stadt, Region oder Land sein (vgl. Elrick 2008). Migrationsnetzwerke beeinflussen die Migrationsquote deshalb, weil weil sie eine Kostenreduzierung für die potenziellen Migranten ist. Gespart werden kann so beispielsweise bei den Reisekosten, der Unterkunft und der Arbeitssuche. Außerdem sinken die psychischen Kosten: Es wird dem Migranten bei der Überwindung von Problemen geholfen wie dem Verlassen seiner Heimat etc. Migrationsnetzwerk ist ein sozialer Mechanismus der kumulativen Verursachung: Ausgehend von ökonomischen Gründen, wird Migrationsbewegung durch Netzwerke zu einem selbsterhaltenem Prozess (vgl. Han 2000: 14f,). Soziale Kontakte halten Migrationsströme aufrecht und können zudem eine Kettenmigration auslösen. Im kommenden Fall sind es Verwandte und Bekannte, die zurückgeblieben sind und die später nachreisen oder mit dem Migranten zusammen mitreisen (vgl. Haug 2000: 38f,). Migrationsnetzwerke sollen auch ein Versuch sein, Migration in mehrere Orte zu erklären. So findet Migration nicht nur von einem Ausgangspunkt zu einem Zielpunkt statt, sondern es müssen die Wirklichkeiten berücksichtigt werden, die sich zwischen den Zeit- und Raumpunkten aufspannen (vgl. Pries 2013: 36).

3.4 Migration und Urbanisierung in Mexiko

Wanderungsbewegungen innerhalb Mexikos gibt es schon seit geraumer Zeit. Im Gegensatz zu internationalen Migrationsbewegungen in die USA, sind zur Binnenmigration Mexikos weniger Studien gemacht worden. Dabei sind die Migrationsbewegungen innerhalb des Landes nicht unwichtig, da sie vor Allem jetzt/in den letzten Jahren einen großen Umschwung in der Urbanisierung erleben. Die Analyse von den Wanderungsbilanzen, der Bewegungsrichtung und der Intensität der internen Migration sind unumgängliche Elemente für eine bessere Planung für das Land, die Region, Entität und Gemeinde (vgl. Cruz Pineiro und Acosta 2015: 9).

In diesem Kapitel soll die interne Migration Mexikos aufgezeigt werden, und zwar über einem Zeitraum von 1940 bis 2000 um einen Überblick der Entwicklung der Wanderungsbewegungen des Landes zu erhalten.

Migrationsprozesse in Mexiko haben die Entwicklung und das Wachstum des Landes begleitet und berreichert. Einen generellen Überblick über die dynamische Entwicklung der internen Migration Mexikos bieten die Daten der letzten 8 Jahrzehnte: Im Jahr 1940 migrierten ca. 2 Mil. Personen 10,6% der Gesamtbevölkerung), 1960 waren es mehr als 4 Mil. Personen (12.5% der Gesamtbevölkerung), 1990 13 Mil. Personen (17.2% der Gesamtbevölkerung) und im Jahr 2000: mehr als 18 Mil. (19.8% der Bevölkerung) (Lastra und Bolanos 2000: 29). Im Jahre 2010 zeichnete Mexiko bis zu 19,7 Mil. Personen auf, die innerhalb Mexikos ihren Lebensmittelpunkt versetzten (vgl. Romo et al 2013: 85). Welche Ursachen hat der stetige Anstieg von Migrationsbewegungen in Mexiko? Und welche Regionen/Städte sind am meisten betroffen?

Ab 1940 begann das große Phänomen der Land-Stadt-Migration in Mexiko, bei der vor Allem drei Städte betroffen waren: Mexiko Stadt, Monterrey und Guadalajara. In den Zeiten wurden Arbeitskräfte bei der Konstruktion und Entwicklung der Städte gebraucht, was viele Menschen dazu anregte, ihr Dorf zu verlassen um bessere Lebenskonditionen zu erlangen. Dabei sind die meisten Menschen permanent migriert und in der Zielregion geblieben (vgl. Cárdenas Gómez). Migrationsgründe sind ebenfalls die problematische Situation in den Dörfern. Durch die sinkende Verkaufsrate von landwirtschaftlichen Produkten verdienen die Kleinbauern nicht mehr genung für ihren Unterhalt (vgl. Cárdenas Gómez). Durch die ökonomische Krise Mexikos in den 1970er Jahren hat sich die Arbeiternachfrage in den Metropolen eingestellt, wodurch es zu erweiterten Migrationsbewegungen in andere mittelgroße Städte kam (vgl. Pérez Campuzano und Santos). In den 1990er Jahren zeichneten sich zudem folgende migratorische Phänomene auf: Dominantere Migration von Frauen mit Kindern, höhere Emigrationszahlen von Städten mit größerer Bevölkerungsdichte und eine Zunahme indigener Migration (vgl. Cárdenas Gómez). Ungleiche regionale Löhne, extreme Armut und Arbeitslosigkeit sind die zentralen Ursachen heutiger Migrationsbewegungen innerhalb Mexikos. Die genannten Faktoren werden direkt mit einer Suche nach besserer Lebensqualität verbunden (vgl. Varela Llamas et al.: 142).

3.5 Entwicklung der indigenen Migration

Zu den drei Entitäten mit der meisten indigenen Bevölkerung gehören Oaxaca (14.4%), Chiapas (14.2%) und Veracruz (9.2%) (CDI 2015: 11). In Oaxaca ist die Ethnie der Mixteken am weitesten vertreten. Das Gebiet teilt sich in drei große Flächen, die niedrigen, die hohen und die Küstengebiete. Zudem sind auch Guerrero und Puebla ihre Herkunftsregionen. Zu der ethnolinguistischen Sprachfamilie des Mixtekischen gehört el cuicato und el triqui (vgl. CDI 2006: 82).

In der folgenden Abbildung (Abb. 1) ist die Bevölkerungsgröße von Indigenen in den Entitäten Mexikos im Jahr 2015 angegeben. Auf der X-Achse befinden sich die Entitäten, die nach der Größer der Bevölkerung (Y-Achse) eingestuft sind. Oaxaca mit 1.734.658 , Chiapas mit 1.706.017 und Veracruz mit 1.101.306 indigenen Einwohnern, weisen die Bundesstaaten mit der größten indigenen Bevölkerung auf.

Oaxaca und Veracruz gehören jedoch auch zu den Enitäten mit der größten Auswanderungsquote von Indigenen. Darauf folgen Yucatán, Mexiko Stadt und Puebla, aus denen im Jahr 2015 jeweils 100 Millionen Personen emigriert sind. Baja California Sur, Nuevo León sowie Sinaloa dagegen, weisen 2015 die höchsten Migrantenquote auf, weil 70% der dort lebenden Indigenen Migranten aus anderen Entitäten stammen (vgl. CDI 2015: 16f,).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Quelle: CDI. Sistema de indicatores sobre la población indígena de México con base en Encuesta Intercensal 2015, INEGI.

Nach den soziodemographische Indikatoren des Jahres 2015 ist die Situation der indigenen Bevölkerung in ihren Gemeinden vor Allem durch Mangel an Arbeit und schulischer Bildung, schlechter Wohngegenden und keinem Zugang zu Gesundheitssystemen gekennzeichnet. 55% der inidigenen Bevölkerung lebt in sehr armen Verhältnissen. 16% der indigenen Bevölkerung über 15 Jahre hat keine schulische Ausbildung, lediglich 18.2% haben die Grundschule beendet. 17.8% der indigenen Bevölkerung über 15 Jahre sind Analphabeten, das Dreifache der mexikanischen Bevölkerung (5.5%) (vgl. CDI 2015: 18).

Durch die schlechten Lebenszustände in den Orten der indigenen Bevölkerung entscheiden sich viele ihre Heimat zu verlassen um die extreme Armut und die unsicheren Verhältnisse der Gemeinschaft zu verlassen (vgl. Granados Alcantar 2004: 140f,). In den 1990er Jahren war es noch das Zentrum des Landes, das die indigenen Migranten anzog, angesiedelt haben sich die Migranten in den naheliegenden Gemeinden von Mexiko Stadt. Seit 2000 gehören zu den Attraktionspolen der indigenen Migranten die Metropolitanische Zone von Mexiko Stadt, also der Bundesstaat Mexiko und der Distrito Federal, der Nordwesten Mexikos mit den Bundesstaaten Sinaloa, Sonora und Baja California sowie die beiden Bundesstaaten der südlichen Halbinsel Yucatán und Quitana Roo (vgl. Granados Alcantar 2004: 143). In der nordwestlichen Zone Mexikos gibt es Arbeit in der Landwirtschaft, wie z.B. bei der Gemüsesaat und ihrem Export. Indigene Migranten, die mit ihren Familien in diese Region migrieren, arbeiten als Tagelöhner und leisten meist die schwerste Arbeit auf dem Feld, die Saat. Die meisten Arbeitskräfte kommen aus Oaxaca und Guerrero. Yucatán und Quintana Roo bieten dagegen als turistische Ziele Arbeit beim Bau und der Konstruktion von Hotels sowie Dienstarbeit für eine ausgebesserte Infrastruktur an (vgl. Granados Alcantar 2004: 145f,).

Heutzutage sind es nicht mehr die Industriestädte und Metropolen Monterrey, Mexiko Stadt und Guadalajara, die junge Migranten anziehen sondern durch die hohe Anzahl von indigenen Migranten wurden mittelgroße Städte für sie attraktiv (vgl. Cárdenas Gómez 2014). Um die besseren Lebensbedingungen zu erlangen, muss eine längere Migrationsbewegung in Kauf genommen werden, da die Industriestädte für sozioökonomische Verbesserungen nicht garantieren (vgl. Cárdenas Gómez 2014).

4. Kulturkontakt und Kulturwandel

4.1 Grundformen des Kulturkontakts

Wenn Menschen unterschiedlicher Kulturen aufeinandertreffen, wie beispielsweise bei der Migration, beginnt ein Kulturkontakt. Dieser kann unterschiedliche Formen annehmen. Im Laufe der geschichtlichen Entwicklung kommt es zu Berührungen, Überlagerungen und Vermischungen; der gegenseitige Austausch führt dazu, kulturelle Phänomene verstehen zu können (vgl. Below, von 1991:104). Urs Bitterli unterscheidet Grundformen des Kulturkontakts nach den beiden Kriterien von Dauer und Gewaltsamkeit. Dabei kann es von einer kurzen zufälligen Kulturberührung bis zur dauerhaften Symbiose der Kulturen kommen. Insgesamt unterscheidet Bitterli vier Formen: Die „Kulturberührung“, d.h. den punktuellen Erstkontakt, den „Kulturzusammenstoß“, der einem gewaltsamen Machtverhältnis unterliegt, die „Kulturbeziehung“, ein friedlich dauerndes Verhältnis auf der Basis eines machtpolitischen Gleichgewichts und die „Kulturverflechtung“, die aus Akkulturationsprozessen hervorgeht und die Veränderungen (positive sowie negative) bei den Kulturen auslöst, weil das Machtverhältnis nun klar gesetzt wird (vgl. Osterhammel 1995: 106f,). Bitterli beschreibt mit seinen Grundformen des Kulturkontakts die Intensität von Kulturbegegnungen, die bei Vermischung grundsätzlich friedlich Zusammenleben können.

4.2 Kultureller Austausch

Diese Eigenschaft der dynamik findet sich im Konzept der Transkulturation nach Fernando Ortiz und Peter Burke. Burke verwendet anstatt der Akkuluration den Begriff Transkulturation. Mit dem Begriff des Kulturellen Austauschs beschreibt Burke die Kulturbegegnung in sechs Alternativen: Die Assimilation, die Imitation, die Approbation, die Akkomodation, den Synkretismus und die Hybridität (vgl. Burke 2000: 17). Kultureller Austausch beschreibt eine doppelte Bewegung von De- und Rekontextualisierung, also die Anpassung des Entliehenen an Bedürfnisse des Entleihenden. Entliehen werden, können „externe Ideen, Gegenstände oder Praktiken“ (vgl. Burke 2000: 17ff.) Mit dem Konzept der Hybridisierung folgt Burke der modernen Ansicht von Edward Said und Hom Bhabba: ,,Alle Kulturen sind ineinander verstrickt, keine ist vereinzelt und rein, alle sind hybrid, heterogen“ (vgl. Burke 2000: 22).

5. Empirische Studie - Auswertung der qualitativen Methode

5.1 Vorstellung der indigenen Migranten

Die Personen, die aus der Mixtekengruppe interviewt wurden, sind einmal ihr Repräsentant Adolfo García Cortés (28[1] ) und seine Frau Isabel Mendoza (28) und ein Kollege namens Enrique. Adolfo und Isabel stammen beide aus dem kleinen Dorf San Andrés Montaña, Silayacoapam, das im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca liegt. Zusammen haben sie zwei Kinder: Alan (4 Jahre) und Damian (9 Monate), deren Geburtsort San Luis Potosí ist (Gespräch Lebensgeschichte Part I mit Adolfo García Cortés: 16.06.2016).

Die Familie Wixarika besteht aus dem jungen Ehepaar Rafael Lara Torres (31) und Armelia Torres Robles (29). Beide stammen von einer kleinen Ranch in der Sierra von Jalisco, im Westen Mexikos. Zusammen haben sie vier Kinder names Karina (11), Elisa (9), Daniele (6) und José (2). Die beiden ältesten Töchter sind im Heimatsort geboren, während Daniele und José in San Luis Potosí geboren und aufgewachsen sind. Armelia und Rafael haben zudem Armelias Nichte Elaina zu sich aufgenommen, die nun bei ihnen wohnt. (Gespräch mit Rafael Lara Torres: 15.06.2016).

Zu der Ethnie Triqui wurde für diese Studie nur eine Person befragt und zwar Frau Florentina Garcia Lopez (50), die auch kurz Senora Flor genannt wird. Sie ist verheiratet mit Domingo Flores Garcia mit dem sie zusammen drei Kinder hat: Zwei Jungen, einen Ingenieur (29) und einen Komponisten (23) und ein Mädchen (22), das in diesem Jahr[2] ihr Studium in Kommunikation beendet hat (Gespräch mit Florentina Castilla Lopez: 30.06.2016) .

5.2 Ausgangssituation der Migranten

In diesem Kapitel wird auf die Ausgangssituation der Migrantengruppen eingegangen, die die Lebenssituation in der früheren Heimat beschreiben soll. Dabei soll vor Allem auf ökonomische, soziale sowie kulturelle Faktoren Bezug genommen werden. In der empirischen Studie wurde dafür die Methode der offenen Befragung angwandt.

5.2.1 Die Gemeinschaft der Mixteken

San Andrés Montaña ist mit seinen ca. 300-400 Einwohnern eine kleine indigene Gemeinde in Oaxaca, mit viel grüner Landschaft und Flüssen und ohne öffentliche Verkehrsmittel. Für Adolfo und seine Familie ist es dort sicher und ruhig. Jede Familie hat ihr eigenes Haus auf einem eigenen Grundstück. Arbeit gibt es außer Feldarbeit, bei der hauptsächlich Mais und Bohnen angepflanzt werden, keine. So ist die übliche Routine im Dorf das Ernten von Gemüse. Adolfo erzählt, dass die Erntezeit ab März beginnt und ab dann jeden Tag von ca. 8 Uhr morgens bis 19 Uhr abends gesäat wird (Gespräch Lebensgeschichte Part I mit Adolfo García Cortés: 16.06.2016; Tagesbucheintrag: 17.06.2016) . In der nahen Umgebung ihres Heimatortes weiden in etwa 15 bis 20 Tiere, die im Besitz der mixtekischen Familie sind. Darunter fallen Pferde, Esel als auch Stiere, die gehütet werden müssen. Wenn dafür keine Zeit mehr bleibt, werden die Tiere verkauft (Tagesbucheintrag: 18.06.2016).

Das Kunsthandwerk von den Mixteken ist eine Familientradition, die seit Generationen praktiziert wird. So produzieren sowohl Frauen als auch Männer Ketten, Armbänder, Ohrringe, Körbe, Taschen und noch weitere Dinge aus Palmenstoff, Metall und Garn (s. Abb. ...) die sie selbst tragen und verkaufen. Ein sombrero de palma wird im Dorf für 10 Pesos verkauft, was umgerechnet um die 50 Cent sind (Tagebucheintrag: 18.06.2016). Isabel erlernte das Kunsthandwerk von ihren Eltern als sie ein kleines Mädchen war: ,,Poco a poco empecé hacer canastas chiquitos y después ya empecé hacer bolsos y canastas grandes. [...] requiere mucho pacienza“ (Gespräch mit Isabel León Mendoza: 22.06.2016) . Der Palmenstoff wird lediglich in Oaxaca erworben (Tagebucheintrag: 08.06.2016) .

Bei den Mixteken werden zwei wichtige Feste traditionell groß gefeiert: Zum einen die Fiesta Patronal, ein Fest für alle Dorfbewohner, bei dem der Heilige San Andrés zelebriert wird. Dieses Fest beginnt am 29. November und zieht sich über drei Tage. Es kommt Besuch aus anderen Städten, es findet eine Prozession statt und es wird getanzt und gegessen. Ein populärer Tanz, der von den sogenannten Caporales, aufgeführt wird, nennt sich Chilolo. Die Tänzer tragen Kostüme und Teufelsmasken und feiern den Patron ihres Dorfes (Tagesbucheintrag: 18.06.2016). Eine mexikanische Tradition, die bei den Mixteken sehr ähnlich geprägt wird, ist der am 31. Oktober zelebrierte Día de los Muertos, und wird im Dorf zwei Tage lang gefeiert. Für den Totentag reist Familie an um gemeinsam zu essen und zu beten und an die Verstorbenen zu gedenken. Zu Ehren der Verstorbenen werden für sie Altare aufgebaut, ein difunto grande und auch difuntos chicos. Geschückt werden diese mit diversen Elemente, die eine innige Relation mit dem Verstorbenen aufzeigen wie beispielsweise Kleidungsstücke, Lieblingsessen, Fotos etc. Seitdem Adolfo nicht mehr in San Andrés lebt, fährt er traditionell jedes Jahr zu diesen beiden Festen in seine Heimat, um gemeinsam mit seiner Familie diese Traditionen zu zelebrieren. Eine Tradition/Soziale Ordnung der Dorfgemeinde ist der sogenannte Dienst der Dorfmitglieder, el servicio. In gemeinsamen Sitzungen soll so z.B. beschlossen werden, wer das nächst anstehende Fest plant und organisiert. Die Ausgewählten sind für ihren Dienst verantwortlich und müssen ebenso für die Kosten aufkommen. Unter die Dienste fallen auch die Dorfpolizei etc. Bezahlt werden die Personen allerdings nicht (Gespräch mit Adolfo/Tagebucheintrag: 18.06.2016).

Zur mixtekischen Kultur gehört auch das traditionelle Essen aus Oaxaca. So werden besonders zu festlichen Anlässen Mole negro, Salva de Nopal und Tamales gespeist. Im Dorf wachsen außerdem viele Früchte und Gemüsesorten wie z.B. die Chimoya, Kürbis, Mais und Bohnen. Ein ebenfalls typisches Essen aus Oaxaca sind Totopes oder Plalludas (große Tortilla) und Mezcal (Gespräch mit Adolfo García Cortés: 15.06.2016).

Adolfo und seine Geschwister konnten nur die kostenlose Grundschule besuchen, denn in der Reichweite des kleinen Ortes gibt es keine weiterführende Schule. Die secundarias befinden sich in den Städten und sind zudem sehr kostenintensiv. Adolfo und seine Geschwister sind billingual aufgewachsen, da sie daheim mit den Eltern immer Mixtekisch gesprochen haben und in der Schule Spanisch (Gespräch geschlossenes Interview mit Adolfo García Cortés: 15.06.2016).

5.2.2 Wixarika

Die junge Familie der Ethnie Wixarika stammt aus dem kleinen Dorf Santa Catarina, eine indigene Gemeinschaft in der Sierra von Jalisco, in der Gebirgskette im Westen Mexikos. Die Heimatregion der kleinen Ranch wird von den Kindern Karina und Elisa als große Waldfläche beschrieben, in der Löwen und Wölfe hausen, es Wasserfälle und einen Fluss gibt und Pferde.

Rafael erklärt, dass in seinem Heimatdorf Wixarika gesprochen wird, es jedoch noch zwei weitere Sprachen gibt, Tepehuano und Cora, die in den umliegenden Ortschaften von derselben Ethnie gesprochen (Gespräch mit Rafael: 06.06.2016).

Ein bedeutendes Kulturelement der Wixarika ist ihr Kunsthandwerk: ,,Es algo típico de esa cultura. La cadena con el flor, es un sol. Es una protección de tu vida, de tu camino [...] Cada detalle tiene algo“ (Gespräch mit Rafael: 06.06.2016). Die Chaquira, die Perlenstickerei, ist eine Familientradition, die von Männern und Frauen ausgeübt wird. Daraus werden u.a. Ketten, Armbänder und Ohrringe angefertigt. Aus einem Gespräch mit Armelia geht hervor, dass die Herstellungsprozedur des Schmucks nicht von kurzer Dauer ist: Zwei kleine Armbänder brauchen einen Tag, während die Herstellung für ein breiteres Armband zwei Tage einnimmt.

Eine wichtige Tradition der Gemeinschaft Wixarika ist die Fiesta Patronal von Santa Catarina. Ein Fest, das zu Ehren des Peyote ein heiliger Kaktus, der für die Ethnie wie ein Gott angesehen wird, von Ende September bis Oktober drei Tage lang zelebriert wird. Rafael kann sich nicht mehr an die Feste erinnern, weil er das Dorf früh verlassen hat und die Gemeinschaft der Wixarika nicht gut kennengelernt hat. Er und Armelia sind katholisch, gehörten im Dorf jedoch für einige Zeit lang der polytheistischen Religion Tamatz (auf Wixarika) an. Die traditionellen und religiösen Bräuche der Wixarika führen sie nicht aus (Gespräch mit Rafael: 06.06.2016).

In der Heimat waren Rafael und seine Familie wie auch alle weiteren Mitglieder der Gemeinde an die kollektive und obligatorische Arbeit, u.a. auch als Tequio bekannt, gebunden und mussten verschiedene Dienste für die Gemeinde ausrichten. An diesem Dienst war Rafael 5 Jahre lang gebunden und hatte nicht die Möglichkeit, das Dorf zu verlassen und arbeiten zu gehen: ,,Si vas a vivir allá te meten en un cargo que te va a hacer mucho problema" (Gespräch mit Rafael: 06.06.2016).

Aus finanziellen Gründen ist es Armelia und Rafael nicht möglich gewesen, in die Schule zu gehen, da es dort keine Arbeit gab und sie aufgrund der obligatorischen Kollektivarbeit das Dorf nicht verlassen konnten. Es fehlte das Geld für Schuhe, Rucksack und Bücher und die Kosten für die Schule. Armelia und Rafael sind somit als Analphabeten aufgewachsen und waren monolingual (Sprecher des Wixarika) (Gespräch mit Rafael: 06.06.2016) .

5.2.3 Triqui

Florentina kommt aus dem mixtekischen Dorf San Pedro, das im Südwesten des mexikanischen Bundesstaats Oaxaca liegt und aus acht Ranchs besteht. Es gibt dort eine Menge Früchte, da auf den Feldern viel Gemüse und Obst wächst. Außerdem viele Tiere wie Pferde, Hühner, Enten etc. Typisches Essen sind Bohnen, Salsa, Huhn, Suppe und Pilze. Wenn es an Bohnen fehlt, wird nur Tortilla mit Salsa gegessen.

(Dort sind die meisten Einwohner nicht katholisch). Florentina selbst sagt, dass sie Mixtekin sei und ihr Mann, der aus einem anderen Dorf stammt, der Ethnie Triqui angehöre (vgl. Gespräch mit Florentina: 30.06.2016). Sie ist katholisch, spricht mixtekisch und wächst zusammen mit ihren vier Brüdern und vier Schwestern zu Hause bei ihren Eltern auf. Florentina kann zur primaria gehen wo sie u.a. Spanisch lernt und beendet die secundaria nach der dritten Klasse. Die weiterführende Schule preparatoria konnte Florentina aus finanziellen Gründen nicht besuchen und hilft somit in einer Klinik als Putzfrau aus. Nach sieben Monaten beendet sie die Arbeit und beschließt mit 17 Jahren ihre Heimat zu verlassen (Gespräch mit Florentina: 30.06.2016).

Florentina erzählt von einem typischen Brauch der Ethnie Triqui: In den kleinen Gemeinden ist es üblich, dass Väter ihre Töchter im Alter von 15 Jahren (in Mexiko ist das das Reifealter einer Frau) an einen Mann verkaufen, der sie heiraten möchte. Dabei handelt es sich um hohe Geldsummen, da die Hochzeitsfeier mit inklusive ist. Die Eltern des Mädchens sind diejenigen, die die Entscheidung treffen, wen ihre Tochter heiratet und verhandeln die finale Summe mit dem Bräutigam. Dieser Brauch sei in den Städten nicht mehr üblich aber werde in den Dörfern noch durchaus vorkommen (vgl. Gespräch mit Florentina: 30.06.2016). Da das Leben ab 15 Jahren für die Mädchen in anderen Händen liegt, wird auch keine schulische Ausbildung für sie vorgesehen. Sehr wenige besuchen die Grundschule und manche Mädchen verzichten freiwillig.

Florentina selbst vertritt diese Idee nicht, sie kommt aus einem mixtekischen Dorf, wo „klassisch” geheiratet wird und die Mädchen nicht verkauft werden: ,,Pero no la obligan. No, porque mi papá dice, no es vaca“ (Gespräch mit Florentina 30.06.2016).

Außer das Hüten der Tiere und der Feldarbeit, den milpas, gibt es wenig Arbeit in der Heimatregion von Florentina. Die ökonomische Situation sei insgesamt schlecht, da es keine lokalen Bildungsmöglichkeiten gäbe (Gespräch mit Florentina: 30.06.2016).

Für die soziale Ordnung des Dorfes, schreibt die indigene Gemeinde den Bewohnern eine Zusammenarbeit vor, el tequio, die alle verpflichtet an einen Dienst bindet.

Die gesundheitliche Lage im Dorf ist laut Florentina eher mangelhaft:

,,Allí si hay seguro popular pero nada más ayuda en el internado. Pero la medicina es cara y no está en el seguro popular. La compran afuera. Y la medicina es más cara. Y seguro popular sí ayuda pero en gripa, diarea, ... cualquier cosa. Pero cuando ya están enfermos de corazón, de rinon, ya es muy caro y no hay medicina [...]“ (Gespräch mit Florentina: 30.06.2016) .

Für Florentinas Mutter, die an einer Leber- und Lungenerkrankung leidet kommt eine stationäre Behandlung nicht in Frage, da sie mit ihren 70 Jahren zu geschwächt ist um sie aus dem Dorf ins nächste Krankenhaus zu bringen und die finanziellen Mittel fehlen.

5.3 Migrationsmotive und -Prozess

5.3.1 Gemeinschaft der Mixteken

,,Es una comunidad de puros indígenas [...] muchos viven en varias ciudades, por ejemplo en Guadalajara, Monterrey.“ (Gespräch mit Adolfo: 11.06.2016).

In der Dorflandschaft gibt es viele Ackerfelder, jedoch soll es nicht mehr so viele Früchte geben wie früher, was ein Grund für die dort lebenden Menschen ist, ihre Heimat zu verlassen (Gespräch mit Adolfo: 11.06.2016).

Adolfos Eltern sind mehrmals im Jahr für etwa 1 oder 2 Monate in verschiedene Städte gefahren, um dort ihr Kunsthandwerk, das sie selber anfertigen, zu verkaufen. Zum Teil haben sie auch auf dem Feld gearbeitet. In die Städte sind sie mit Bussen und Wagonzügen angereist, jedoch kämpften sie sehr darum, bis sie die Stadt erreichten: ,,Ellos batallaron mucho para llegar a la ciudad“ (vgl. Gespräch mit Adolfo: 08.06.2016).

Adolfos ältere Geschwister ziehen in die Stadt, weil sie geheiratet haben, und Adolfo bleibt mit seinem jüngeren Bruder bei seiner Großmutter im Dorf zurück.

Mit 8 Jahren verliert Adolfo seinen Vater, der an Krebs stirbt und wohnt zusammen mit seiner Großutter bis er die Grundschule sechs Jahre später beendet. Adolfos Mutter war nach Guadalajara gezogen.

Für Adolfo und seinen kleinen Bruder steht fest, dass sie nun wie ihre Eltern nach Arbeit suchen wollen: ,,[...] Dijimos que vamos a la ciudad para ver que... Y así ya nos acostumbramos” (Gespräch mit Adolfo: 08.06.2016).

Mit 14 Jahren geht Adolfo somit nach Guadalajara und lebt dort 3-4 Jahre bei seiner Mutter. Dort leben auch eine Tante und ein Bruder Adolfos, sowie seine ältere Schwester Augelia. In Guadalajara verkauft Adolfo das mixtekische Kunsthandwerk wie Sombreros, Körbe, Schmuck etc.

Einmal im Jahr fährt Adolfo nach San Andrés Montana zurück um seine Familie zu besuchen (Gespräch mit Adolfo: 11.06.2016).

Mit 17 Jahren ist es Adolfo schlicht zu langweilig geworden und beschließt somit, Guadalajara zu verlassen und macht sich auf nach León um dort sein Verkaufsglück zu versuchen. In León leben seine Schwestern Lucía und Aurelia und Adolfo findet bei Letzterer einen Wohnmöglichkeit. In León verbringt Adolfo insgesamt 4 Jahre, und reist zwischenzeitlich immer mal nach Oaxaca zurück. Im Alter von 18 Jahren lernt er in seinem Heimatdorf seine jetzige Ehefrau Isabel kennen, in die er sich sofort verliebt: ,,[...] No sé, ya me gustó. Ya dije, no pues, pensaba a ir a pedirle la mano. Allí se lo hace rápido [...]“ (Gespräch mit Adolfo: 11.06.2016). Adolfo hat den Plan, Isabel einen Heiratsantrag zu machen, jedoch erst, wenn er das Geld für das Hochzeitsfest zusammen hat, das traditionell sehr groß gefeiert wird: ,,Tienes que tener un buen capital para gastar. Máximo 70 mil o más.“ (Gespräch mit Adolfo: 11.06.2106). Somit beschließt Adolfo nach León zurückzukehren, und nimmt diesmal seinen kleineren Bruder Laureano mit, der in der Zwischenzeit die Grundschule abgeschlossen hatte (Gespräch mit Adolfo: 11.06.2016) .

Isabel ist mit 9 Jahren aus dem kleinen Dorf San Andrés mit ihren Eltern zusammen nach Mexiko-Stadt migriert und wächst dort auf. In Mexiko Stadt hat sie die Möglichkeit, die secundaria zu besuchen und hilft ihren Eltern die Kunsthandwerke aus Oaxaca zu verkaufen. Auch Isabel ist mit ihrer Familie jedes Jahr für die Festtage nach San Andrés zurückgekommen (Gespräch mit Adolfo: 11.06.2106).

[...]


[1] Die Altersangaben beziehen sich auf das Jahr 2016, in dem die Daten der Studie erhoben wurden.

[2] Die Angabe bezieht sich auf das Jahr 2016, in der die Studie erhoben wurde.

Ende der Leseprobe aus 100 Seiten

Details

Titel
Poquito a poquito me fui acostumbrando. Ursachen für Binnenmigration indigener Gruppen in Mexiko heute
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Note
2,5
Autor
Jahr
2018
Seiten
100
Katalognummer
V423535
ISBN (eBook)
9783668738324
ISBN (Buch)
9783668738331
Dateigröße
1375 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeit beinhaltet eine empirische Forschung über indigene Gruppen in San Luis Potosi, Mexiko. Untersucht werden aktuelle Migrationsursachen und kulturelle Transformationsprozesse indigener Bevölkerung anhand qualitativer Methoden (Teilnehmende Beobachtung, Befragungen). Im Anhang befinden sich die Transkriptionen der Interviews.
Schlagworte
Indigene Gruppen in Mexiko, Binnenmigration, Ursachen für Migration
Arbeit zitieren
Julia Nowakowski (Autor:in), 2018, Poquito a poquito me fui acostumbrando. Ursachen für Binnenmigration indigener Gruppen in Mexiko heute, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/423535

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