Einleitung
Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) haben ihre Wichtigkeit bei der Durchsetzung der Menschenrechte1 in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich unter Beweis gestellt. Menschenrechte sind die Rechte, die Menschen aufgrund ihres Menschseins inne haben. Der Staat ist Garant dieser Rechte, doch sollte die Unterstützung der dahinterstehenden Werte durch die Zivilgesellschaft nicht unterschätzt werden. So gibt es heute kaum noch Fragen von politischer Bedeutung, mit denen sich außer den zuständigen staatlichen Vertretern nicht auch gesellschaftliche Gruppierungen über nationale Grenzen hinweg beschäftigen.
Die Frage nach den unterschiedlichen Wirkungsweisen von NGOs und deren Effektivität hat sich das vorangehende Dossier der Arbeitsgruppe NGOs des Hauptseminars „Menschenrechtspolitik“ bereits gestellt. Das vorliegende Papier baut auf den Ergebnissen des Gruppendossiers auf. Zum einen will es die Ergebnisse theoretisch fundieren, indem weitere Quellen herangezogen werden. Zum anderen wird die Rolle und die Funktionen, die NGOs im internationale Menschenrechtsregime einnehmen, untersucht. Im ersten Schritt wird das sich hinter dem Begriff NGO verbergende Konzept beleuchtet. Danach wird die Rolle von NGOs in den verschiedenen Theorieansätzen dargestellt, um anschließend auf die Beziehung von NGOs und dem internationalen Menschenrechtsregime einzugehen. Abschließend wird versucht an einem empirischen Fall die vorangegangenen Aussagen zu überprüfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung: Was sind NGOs?
- Definitionen von NGOs
- Probleme bei der Definition
- NGOs in der Theorienwelt
- Konstruktivistische Theorieansätze
- Rationalistische Theorieansätze
- Rhetorisches Handeln
- NGOs und die Vereinten Nationen
- Die Vereinten Nationen und das Souveränitätsprinzip
- Die Grundlagen des int. Menschenrechtsregimes
- NGOs und das internationale Menschenrechtsregime
- NGOs in der Praxis
- Erklärungsgegenstand: der Reformprozess in der Türkei
- Phase 1: Repression
- Phase 2: Leugnen
- Phase 3: Taktische Konzessionen
- Phase 4: Präskriptiver Status
- Phase 5: Norm-geleitetes Verhalten
- Schlussfolgerungen
- Abkürzungen
- Quellen und Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit setzt sich mit der Wirksamkeit von Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) bei der Durchsetzung der Menschenrechte auseinander. Sie untersucht die Rolle von NGOs im internationalen System und analysiert, wie sie Einfluss auf die Politik von Staaten nehmen können.
- Definition und Charakteristika von NGOs
- Theoretische Ansätze zur Erklärung der Rolle von NGOs
- Die Beziehung zwischen NGOs und dem internationalen Menschenrechtsregime
- Der Einfluss von NGOs auf den Reformprozess in der Türkei als empirisches Beispiel
- Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit von NGOs bei der Durchsetzung der Menschenrechte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Bedeutung von NGOs für die Durchsetzung der Menschenrechte. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Begriffsklärung von NGOs und den Problemen bei der Definition. Kapitel 3 betrachtet verschiedene Theorien, die die Rolle von NGOs im internationalen System erklären, einschließlich konstruktivistischer und rationalistischer Ansätze. Kapitel 4 untersucht die Beziehung zwischen NGOs und den Vereinten Nationen, einschließlich des Souveränitätsprinzips und der Grundlagen des internationalen Menschenrechtsregimes. In Kapitel 5 wird der Reformprozess in der Türkei als empirisches Beispiel für den Einfluss von NGOs auf politische Prozesse betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs), Menschenrechte, internationales Menschenrechtsregime, Einfluss von NGOs, politische Prozesse, Türkei, Reformprozess, Theorien der Internationalen Beziehungen, Konstruktivismus, Rationalismus, Rhetorisches Handeln.
- Arbeit zitieren
- Cindy Susann Leister (Autor:in), 2004, Die Wirksamkeit von NGOs bei der Durchsetzung der Menschenrechte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42380