Zur Wettbewerbspositions-Lebenszyklusphasen-Matrix "ADL-Matrix"

Grundlagen der Portfolio-Analyse und absatzmarktorientierte Portfolio-Konzepte


Referat (Ausarbeitung), 2018

29 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Zielsetzung
1.2 Methodik
1.3 Begriffserläuterungen
Strategische Geschäftseinheiten
Portfolio-Analyse

2 Hauptteil
2.1 Allgemeine Hintergründe über die Portfolio-Technik und das Portfolio-Management
2.1.1 Varianten von Portfolio-Matrizen
2.1.1.1 Marktwachstums-Marktanteils-Matrix (BCG-Matrix)
2.1.1.2 Marktattraktivitäts-Wettbewerbsstärken-Matrix (McKinsey-Matrix)
2.2 Wettbewerbspositions-Lebenszyklusphasen-Matrix (ADL- Matrix)
2.2.1 Beschreibung und historischer Kontext
2.2.2 Vorgehensweise bei der Anwendung der ADL-Matrix
2.2.3 Strategische Bedeutung
2.2.4 Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Technologien
2.2.5 Kritische Würdigung

3 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: ADL-Matrix

Abbildung 2: Die 20 Normstrategien der ADL-Matrix

Abbildung 3: Die vier Strategiezonen der ADL-Matrix

Abbildung 4: Finanzielle Größen in der ADL-Matrix

Abbildung 5: Ronagraph mit den drei Zonen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die verschiedenen Methoden zur Portfolio-Analyse sind eine Mög­lichkeit für Unternehmen, Entscheidungen über den Mittelverteilung auf ihre verschiedenen Geschäftsfelder datenbasiert zu treffen und langfristige Strategien für ihr Unternehmen mit all seinen Sparten zu entwickeln.

1.1 Zielsetzung

Ziel dieser Arbeit ist die Grundlagen der Portfolio-Analyse zu erläu­tern und insbesondere auf die absatzmarktorientierten Portfolio­Konzepte einzugehen. Dabei steht V. a. die von der Unternehmens­beratungsgesellschaft Arthur D. Little entwickelte ADL-Matrix im Vor­dergrund. Es wird erläutert, wie dieses Instrument anzuwenden ist und welche Strategien sich aus den Ergebnissen der Arbeit mit der ADL-Matrix ableiten lassen. Abschließend soll diese Methode mit Instrumenten anderer Unternehmensberatungsgesellschaften vergii- Chen werden.

1.2 Methodik

In unserer Arbeit verwenden wir für die von der Unternehmensbera­tungsgesellschaft Arthur D. Little entwickelte Matrix die Bezeichnung ״ADL-Matrix"; auf die alternativen Bezeichnungen wird in Kapitel 2.2.1 eingegangen.

Als Zitierstil wird die deutsche Zitierweise mit Quellenangaben in den Fußnoten verwendet.

1.3 Begriffserläuterungen

Strategische Geschäftseinheiten

Strategische Geschäftseinheiten (SGE) sind ״kleinere, operativ ge­trennt agierende, aber gleichzeitig zum gemeinsamen Wohl des Ge­Samtunternehmens beitragende Teile"[1]. Kennzeichnend für eine SGE sind die ״untereinander möglichst homogenen Produkt/Markt- Kombinationen"[2] und damit einhergehend eine eigene externe Kun­dengruppe sowie andere Wettbewerber[3]. Für jede SGE eines Unter­nehmens kann eine eigene Strategie entwickelt werden.[4]

Portfolio-Analvse

Der Portfolio-Ansatz stammt ursprünglich aus der Finanzwirtschaft und beschreibt ״eine Planungsmethode zur Zusammenstellung eines Wertpapierbündels (Portefeuille), das, nach bestimmten Kriterien (z. B. Erwartungswert und die Standardabweichung der Kapitalrend¡- te) bewertet, eine optimale Verzinsung des an der Aktienbörse inves­tierten Kapitals erbringen sollte"[5]. Seit den 1970er Jahren[6] wird die­ser Ansatz auf Unternehmen mit mehreren Produkten, sog. Mehr- produktunternehmen[7], übertragen mit dem Ziel der ״Bestimmung ei- nes nach zukünftigen Chancen und Risiken ausgewogenen Produkt/ Markt-Programms"[8], d. h. das verfügbare Kapital unter Berücksicht¡- gung der Renditechancen und des Risikos optimal einzusetzen.[9]

Kennzeichnend für die verschiedenen Varianten der Portfolio­Analyse ist die ״zweidimensionale[ ] Gegenüberstellung von Merkma­len der Unternehmensumwelt und Merkmalen zur Charakterisierung des strategischen Potenzials eines Unternehmens"[10].

In Kapitel 2.1 wird vertieft auf die verschiedenen Varianten der Port­folio-Analyse eingegangen.

2 Hauptteil

2.1 Allgemeine Hintergründe über die Portfolio-Technik und das Portfolio-Management

Der Grundgedanke der Portfoliotechnik, nämlich die Verminderung des Risikos durch Streuung der Wertpapiere, wurde in den 70er- Jahren des letzten Jahrhunderts auf ganzheitliche Problemstellungen bei Unternehmen übertragen. Sie bestehen grundsätzlich aus einer Vielzahl von Elementen, z. B. aus Produkten oder Produktlinien, die zu strategischen Geschäftseinheiten (SGE) zusammengefasst wer­den und durch einen eindeutigen Kreis von Wettbewerbern gekenn­zeichnet sind.[11]

Portfoliotechniken unterstützen das Top-Management bei seiner komplexen strategischen Führungsaufgabe und umfassen vor allem die Definition eines Maßstabes zum Vergleich von unterschiedlichen Geschäften. Zudem werden neben dem Aufzeigen von Erfolgspoten­zialen der einzelnen SGE auch strategische Situationen für jede SGE beschrieben. Zusätzlich kann noch eine Strategieempfehlung für ein­zelne SGE abgegeben werden.[12]

Der Begriff des Portfolio-Managements hingegen ist von der Geld­theorie und dem im Bankwesen übernommenen Begriff der Portfolio­Analyse abgeleitet. Die zentralen Instrumente, um die Unterneh­mensführung bei dieser Aufgabe zu unterstützen, sind die sogenann­ten Portfoliokonzepte. Diese Konzepte der Portfolioplanung haben ihre Herkunft in der finanzwirtschaftlichen Portefeuille-Theorie.[13] Dort wird unter einem Portfolio (Portefeuille) eine Zusammenstellung un­terschiedlicher Wertpapiere eines Anlegers verstanden, die jeweils hinsichtlich des ermittelten Risikos und der zu erwarteten Rendite der Anlage beurteilt werden. Ziel der Portfoliobetrachtung ist es, die Wertpapiere in einem Portfolio auf die Art und Weise zusammenzus- teilen, ״dass für eine gegebene Höhe des Risikos die erwartete Ren­dite aus dem Portfolio maximiert oder für eine gegebene Rendite das Risiko aus dem Portfolio minimiert wird."[14]

Überträgt man diese Grundidee auf die Situation eines Unterneh­mens mit mehreren Geschäftsfeldern, so stellen die einzelnen Ge­schäftsfelder die Anlagemöglichkeiten dar, die es hinsichtlich unter­schiedlicher Kriterien zu beurteilen gilt, um eine aus der Sicht des Unternehmens optimale Zusammenstellung zu erreichen.[15]

Im Mittelpunkt des Portfolio-Managements stellt sich für jeden Unter­nehmer die zentrale Frage nach der strategischen Unternehmensfüh­rung: ״Wie muss das Produktionsprogramm gemischt sein, um die Ziele der Unternehmung (z.B. Rendite, Wachstum, Arbeitsplatzsi- cherheit) jetzt und in der Zukunft zu erreichen?[16] Es sollten sowohl Produkte im Programm sein, die schon heute Gewinn abwerfen kön­nen, als auch Produkte, in die man heute investiert, damit sie in der Zukunft Gewinn abwerfen können.

Seit Ende der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts, als der Begriff des Portfoliokonzepts erstmals im Zusammenhang mit dem strategi­schen Management verwendet wurde, ist eine Vielzahl solcher Kon­zepte entwickelt worden. Ihr gemeinsamer Grundgedanke ist, dass die einzelnen Geschäftsfelder stets aus zwei unterschiedlichen Di­mensionen heraus beurteilt werden: einer externen Dimension, die die Attraktivität eines Geschäftsfelds zum Ausdruck bringen soll, und einer internen Dimension, anhand derer die stärke eines Geschäfts­felds im Wettbewerb beurteilt wird. Letztlich wird damit auch die Fra­ge der ״Optimalität“ eines Portfolios auf der Grundlage dieser beiden Dimensionen beurteilt.[17]

2.1.1 Varianten von Portfolio-Matrizen

Die typische Visualisierung dieser Idee mit der externen und internen Dimension ist eine Matrix, bei der die externe Dimension auf der ver­tikalen und die interne Dimension auf der horizontalen Achse abge­tragen wird.[18] Einzelne Geschäftsfelder werden dann entsprechend der bei ihnen ermittelten Ausprägungen der beiden unterschiedlichen Dimensionen in der Portfolio-Matrix positioniert, ״wobei die Größe der Kreisfläche eines Geschäftsfelds mit seiner Bedeutung für das be­trachtete Unternehmen korrespondiert, die meist durch Größen wie Umsatz oder Deckungsbeitrag ausgedrückt wird.[19]

Die verschiedenen Portfoliokonzepte unterscheiden sich in erster Linie in der Wahl der Kriterien, die zur Messung der beiden betrach­teten Dimensionen herangezogen werden. Dies wird vor allem deut­lieh, wenn man die wichtigsten Einzelansätze näher betrachtet, die zunächst einmal stark von den großen Unternehmensberatungen, wie z. B. den Unternehmensberatungen Arthur D. Little oder McKin- sey, später auch von der Wissenschaft entwickelt worden sind.

Grundsätzlich lassen sich die verschiedenen Portfolios in zwei Grup­pen unterscheiden: zum einem in das absatzmarktorientierte Portfo- N0 und zum anderem in das ressourcenorientierte Portfolio.

Folgende Varianten des absatzmarktorientierten Portfolios sollen hier vorgestellt werden:

4-Felder-Matrix der Boston Consulting Group (BCG) (auch als Marktanteils-Marktwachstums-Portfolio bezeichnet)

9-Felder-Matrix von McKinsey (auch als Marktattraktivitäts­Wettbewerbsstärke-Portfolio bezeichnet)

20-Felder-Matrix von Arthur D. Little (ADL) (auch als Marktle- benszyklus-Wettbewerbsposition-Portfolio bezeichnet).[20]

2.1.1.1 Marktwachstums-Marktanteils-Matrix (BCG-Matrix)

Das Marktanteils-/Marktwachstumsportfolio der Boston Consulting Group (BCG) ist ein klassisches Instrument ״zur Steuerung von stra­tegischen Geschäftseinheiten auf der Grundlage des Cashflows.“[21] In dieser Portfolio-Matrix wird die Umweltdimension über das Markt­Wachstum und die Unternehmensdimension über den Marktanteil dargestellt. Auf dieser Grundlage werden den SGE vier verschiede­nen Felder (Question Marks, Stars, Cash Cows und Poor Dogs) zu- geordnet.[22] Für jedes dieser Felder wird eine Normstrategie abgelei­tet. Mit Hilfe der BCG-Matrix lassen sich somit verschiedene strategi­sehe Prioritäten innerhalb eines Portfolios setzen und unterschied!¡- che Überlegungen zur Ausgewogenheit des Portfolios anstellen.[23]

2.1.1.2 Marktattraktivitäts-Wettbewerbsstärken-Matrix (McKin- sey-Matrix)

Die Marktattraktivitäts-/Wettbewerbs-Matrix von der Unternehmens­beratung McKinsey gehört ebenso wie die zuvor beschriebene BCG- Matrix zu den Portfolio-Techniken. Sie beruht auf ״Zusammengesetz- ten Größen eines Scoring-Modells (dt. Nutzwertanalyse).“[24] Mit Hilfe des Scoring-Modells, bei dem auf Basis quantitativer Daten Punkt­werte ermittelt werden, ״können in den beiden Dimensionen Marktat­traktivität und Wettbewerbsstärken auch qualitative Aspekte berück­sichtigt werden.“[25] Aufgrund der Skalierung beider Achsen in niedrig­mittel-hoch ergeben sich somit neun Felder, die stärker differenzierte Aussagen über die jeweiligen Normstrategien ermöglichen. Diese Normstrategien lassen sich in drei grobe Kategorien einteilen: Inves- titions- und Wachstumsstrategien, selektive Strategien und Abschöp- fungs- und Desinvestitionsstrategien. Somit lassen sich mit Hilfe der McKinsey-Matrix Strategieempfehlungen zur Schaffung eines aus- gewogenen Portfolios ableiten.[26]

2.2 Wettbewerbspositions-Lebenszyklusphasen-Matrix (ADL- Matrix)

In der in den 1970er Jahren[27] von der Beratungsgesellschaft Arthur D. Little (ADL) entwickelten Wettbewerbspositions-Lebenszyklus- phasen-Matrix (ADL-Matrix) werden die Achsen als relative Wettbe­werbsposition, d. h. als stärken bzw. Schwächen der SGE gegenü­ber den Wettbewerbern und als Lebenszyklusphase der SGE defi­no niert.[28] ״Es ist stark absatzmarktorientiert und ermöglicht die Able¡- tung strategischer Handlungsempfehlungen unter besonderer Be­rücksichtigung des Lebenszyklus-Konzeptes.“[29] Somit gehört auch diese Matrix zu den absatzmarktorientierten Portfolio-Modellen. Die jeweilige Stellung einer SGE bzw. eines Produktes im Lebenszyklus entscheidet über die Absatzchancen bzw. Marktbedeutung des Pro­duktes. Das Unternehmen sollte unter dem Gesichtspunkt der breiten Risikostreuung versuchen, seine SGE möglichst ausgewogen im Portfolio zu positionieren, was durch eine ausreichende Anzahl von Nachwuchsprodukten erreicht werden kann.[30]

2.2.1 Beschreibung und historischer Kontext

Die ADL-Matrix wird auch als 20-Felder-Matrix von Arthur D. Little, als Marktlebenszyklus-Wettbewerbsposition-Portfolio[31] bzw. als Wettbewerbspositions-Lebenszyklus-Matrix[32] bezeichnet. Sie wird vor allem bei Unternehmen mit mehreren Geschäftsfeldern ange- wendet, um zu entscheiden, wie die begrenzten Ressourcen optimal auf diese Geschäftsfelder verteilt werden können.[33]

Auf der X-Achse wird die Lebenszyklusphase einer SGE dargestellt, unterteilt in Entstehung, Wachstum, Reife und Alter. Auf der y-Achse wird die Wettbewerbsposition einer SGE eingetragen. Hierbei wird in die Kategorien dominierend, stark, günstig, haltbar und schwach un­terschieden. Durch die Kombination der beiden Dimensionen Le­benszyklusphase und Wettbewerbsposition ergeben sich somit 20 unterschiedliche Felder, in die eine SGE eingeordnet werden kann.[34] [35] Im Folgenden soll erläutert werden, wie festzustellen ist, in welchem dieser Felder eine SGE zu positionieren ist und welche Strategien daraus folgen.

2.2.2 Vorgehensweise bei der Anwendung der ADL-Matrix

Schritt 1 : SGE identifizieren

Grundlage der strategischen Planung sind die SGE[36], die im ersten Schritt zu identifizieren sind. Für diese Geschäftseinheiten lassen sich ״relativ unabhängig [...] Strategien entwickeln"[37]. Zur Identifikati­on der SGE in einem Unternehmen formulieren Laumann und Stein- thai[38] verschiedene Fragen:

1. Wettbewerber

Frage: Hat das ״Geschäft" eine besondere, separate Gruppe von Wettbewerbern?

Kunden

Frage: Verkauft das Geschäft an einen bestimmten und be­sonderen Kreis von Kunden?

3. Qualität und Stil

Frage: Hätte eine Veränderung in der Qualität der Produkte des Geschäfts Auswirkungen auf andere Teile des Unterneh­mens?

4. Substitutionsbeziehungen

Frage: Bestehen zwischen zwei Produktgruppen Substitut¡- onsbeziehungen?

5. Preise

Frage: Flat ein Veränderung des Preisniveaus in einem Ge­schäft Auswirkungen auf die Preise in einem anderen?

6. Ausgliederung/Stilllegung

Frage: Kann ein Geschäft ausgegliedert werden, ohne ein an­deres zu gefährden?

7. Kostenvorteile

Frage: Gibt es zwischen zwei Geschäften Synergien, gemein­sam genutzte Kapazitäten usw. und damit Kostenvorteile?[39]

Schritt 2: Position jeder SGE in Bezug auf die Lebenszvklusohasen und die Wettbewerbsposition bestimmen

Nach der Identifikation der einzelnen SGE sind für diese jeweils ei­gene Strategien zu erarbeiten. Dies sollte ״datenorientiert"[40] erfolgen. Wichtige Informationen sind zum einen interne Daten, wie das Netto­vermögen oder andere finanzielle Kennzahlen[41], aber auch Informa­tionen zur Branche[42]. Diese umfasst die zu untersuchende SGE und ihre direkten Wettbewerber.[43] Des Weiteren sind auch allgemeine Informationen ״über das politische, wirtschaftliche, soziale und ge­sellschaftliche Umfeld der Geschäftseinheit"[44] erforderlich. Mithilfe der gesammelten Daten ist die SGE in die jeweilige Lebenszyklus­phase und in die entsprechende Wettbewerbsposition einzuordnen.

Im Zusammenhang mit der ADL-Matrix werden die folgenden Le­benszyklusphasen berücksichtigt: Entstehung, Wachstum, Reife und Alter.[45] Um festzustellen, in welcher dieser Phasen sich eine SGE befindet, können u. a. die folgenden Kennzahlen genauer untersucht werden: die Wachstumsrate, der Marktsättigungsgrad, die Anzahl der Wettbewerber, die Stabilität der Kaufgewohnheiten und die Marktan­teile der SGE.[46]

Nach der Einteilung in die Lebenszyklusphasen wird jede SGE auch anhand ihrer Wettbewerbsposition bewertet. Neben dem Marktanteil wird hierbei auf ״die relativen Kostenstrukturen, die ihrerseits durch den Marktanteil, durch Kostendegression, Produktivität und Faktor­kosten bestimmt werden"[47] sowie auf weitere interne Faktoren, d. h. Stärken und Schwächen der SGE, abgestellt.[48] Es wird in die folgen­den Kategorien der Wettbewerbsposition am Markt unterschieden:

- dominierend (Quasi-Monopol oder technologische Führungs­position),
- stark (Unternehmen ist in der Regel unabhängig von den stra­tegien anderer Wettbewerber),
- günstig (Branche ist fragmentiert und Unternehmen ist einer von mehreren Branchenführern, kein herausragender Wett­bewerber vorhanden),
- haltbar (SGE ist spezialisiert auf Marktnische),
- schwach (Unternehmen ist zu klein für Wettbewerbsdynamik der Branche oder hat in der Vergangenheit schwerwiegende Fehler gemacht).[49]

Ist die Lebenszyklusphase und die Wettbewerbsposition jeder SGE eines Unternehmens bestimmt, sind die SGE in die ADL-Matrix ein­zutragen. In Abbildung 1 ist beispielhaft der Eintrag mehrerer SGE eines Unternehmen (hier: Strategische Geschäftsfelder (SGF) ge­nannt) zu erkennen. In alternativen Darstellungen werden die SGE als Kreise, die über ihren Durchmesser den Anteil am Umsatz, am Vermögen oder Gewinn des Gesamtunternehmens repräsentieren können, in die Matrix eingetragen.[50]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

82 I 6 I3 1

Abbildung 1: ADL-Matrix

Quelle: Fink, 2009, s. 226.

Abschließend kann jeweils die Spalten- und die Zeilensumme gebil­det werden, um zu verdeutlichen, wie viele SGE des Unternehmens in den einzelnen Lebenszyklusphasen bzw. Wettbewerbspositionen zu verorten sind, und so einen ersten Überblick über die Portfolio­Zusammensetzung zu erhalten. So ist es z. B. sinnvoll, bezogen auf die Lebenszyklusphasen sein Portfolio ausgeglichen zu halten. Be­zogen auf die Wettbewerbsposition ist es hingegen vorteilhaft, wenn möglichst viele SGE eines Unternehmens als dominierend oder stark eingestuft werden können.[51]

[...]


[1] Broda, S. (2005). Marketing-Praxis. Ziele, Strategien, Instrumentarien. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer Gabler, S. 153. (künftig zitiert: Broda, 2005).

[2] Springer Gabler Verlag (Hrsg.). Gabler Wirtschaftslexikon. Stichwort: strategisches Geschäftsfeld. URL: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/56899/strategisches-geschaeftsfeldv7. html (zuletzt aufgerufen am: 10.02.2018).

[3] Vgl. Paul, H. & Wollny, V. (2014). Instrumente des strategischen Marketings. Grundlagen und Anwendungen. 2. Auflage. München: De Gruyter Oldenbourg., S. 212. (künftig zitiert: Paul & Wollny, 2014)

[4] Vgl. ebd., S. 212.

[5] Springer Gabler Verlag (Hrsg.). Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Portfolio- Analyse. URL: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/54810/portfolio-analysev8. html (zuletzt aufgerufen am: 10.02.2018).

[6] Vgl. Amann, K. & Petzold, J. (2014). Management und Controlling. Instrumente - Organisation - Ziele. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer Gabler, S. 84. (künftig zitiert: Amann & Petzold, 2014)

[7] Vgl. Lippold, D. (2016). Die Unternehmensberatung. Von der strategischen Konzeption zur praktischen Umsetzung. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer Gabler, S. 387. (künftig zitiert: Lippold, 2016a)

[8] Springer Gabler Verlag (Hrsg.). Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Portfolio- Analyse. URL: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/54810/portfolio-analysev8. html (zuletzt aufgerufen am: 10.02.2018).

[9] Vgl. Lippold, 2016a, S. 387.

[10] Bea, F. X. & Haas, J. (2017). Strategisches Management. 9. Auflage. Konstanz: Utb GmbH, S. 160. (künftig zitiert: Bea & Haas, 2017).

[11] Vgl. Amann & Petzold, 2014, S. 84.

[12] Vgl. Amann & Petzold, 2014, S. 84.

[13] Vgl. Hungenberg, H. (2014). Strategisches Management in Unternehmen. 8. Auflage. Springer Gabler, Wiesbaden, S. 430. (künftig zitiert: Hungenberg, 2014)

[14] Ebd., S. 430.

[15] Vgl. ebd., S. 430.

[16] Wirtschaftslexikon24.com (Hrsg.) (2018). Portfolio-Management. URL: http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/portfolio-management/portfoliomanagement. htm (zuletzt aufgerufen am: 06.02.2018).

[17] Vgl. Hungenberg, 2014, S. 431.

[18] Vgl. ebd., S. 431.

[19] Ebd., S. 431.

[20] Vgl. Lippold, D. (2016). Management- und Beratungstechnologien im Überblick. Teil 2: Technologien zur Problemlösung und Implementierung. Springer-Gabler, Wiesbaden. S. 17. (künftig zitiert: Lippold, 2016b)

[21] Paul & Wollny, 2014, S. 220.

[22] Vgl. Paul & Wollny, 2014,S. 220.

[23] Vgl. ebd., S .220.

[24] Ebd., S. 231.

[25] Ebd., S. 231.

[26] Vgl. ebd., S. 231.

[27] Vgl. Lippold, 2016a, S. 391.

[28] Vgl. Broda, 2005, S. 175.

[29] Amann & Petzold, 2014, S. 88.

[30] Vgl. ebd., S. 88f.

[31] Vgl. Lippold, 2016a, S. 387.

[32] Vgl. Paul & Wollny, 2014, S. 243.

[33] Vgl. Paul & Wollny, 2014, S. 243.

[34] Vgl. Abb. 5-33 in: Fink, D. (2014). Strategische Unternehmensberatung. 1. Auflage. München: Vahlen. S. 226. (künftig zitiert: Fink, 2009)

[35] Vgl. Bea & Haas, 2017, S. 166.

[36] Vgl. Laukamm, T. & Steinthal, N. (1986). Methoden der Strategieentwicklung und des Strategischen Managements - Von der Portfolio-Planung zum Führungssystem. In: Little, A. D. (Hrsg.) (1986). Management im Zeitalter der Strategischen Führung. 2. Auflage. Wiesbaden: Gabler. S. 10. (künftig zitiert: Laukamm & Steinthal, 1986)

[37] Vgl. ebd., S. 10.

[38] Vgl. ebd., 1986, S. 10.

[39] Laukamm & Steinthal, 1986, S. 10.

[40] Ebd., S. 11.

[41] Vgl. Paul & Wollny, 2014, S. 244.

[42] Vgl. ebd., S. 244.

[43] Vgl. Laukamm & Steinthal, 1986, S.11.

[44] Laukamm & Steinthal, 1986, S. 11.

[45] Ebd., S. 13.

[46] Vgl. ebd., S. 13.

[47] Fink, 2009, S. 225.

[48] Vgl. Laukamm & Steinthal, 1986, S. 15.

[49] Vgl. Laukamm & Steinthal, 1986, S: 16f.

[50] Vgl. Abb. 1-24 und Abb. 1-25 in: ebd., S. 22.

[51] Vgl. Fink, 2009, S. 227.

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Zur Wettbewerbspositions-Lebenszyklusphasen-Matrix "ADL-Matrix"
Untertitel
Grundlagen der Portfolio-Analyse und absatzmarktorientierte Portfolio-Konzepte
Hochschule
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen; Köln
Note
1,7
Jahr
2018
Seiten
29
Katalognummer
V424011
ISBN (eBook)
9783668693609
ISBN (Buch)
9783668693616
Dateigröße
1162 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
wettbewerbspositions-lebenszyklusphasen-matrix, adl-matrix, grundlagen, portfolio-analyse, portfolio-konzepte
Arbeit zitieren
Anonym, 2018, Zur Wettbewerbspositions-Lebenszyklusphasen-Matrix "ADL-Matrix", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424011

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Zur Wettbewerbspositions-Lebenszyklusphasen-Matrix "ADL-Matrix"



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden