Die Burgunder, die im Zuge der Völkerwanderung 407 n. Chr. den Rhein überquerten, wurden im Verlauf der darauf folgenden Jahrzehnte zu Föderaten des Römischen Reiches. Im Zuge der turbulenten Entwicklungen in diesen Jahren ließen sie sich erst bei Worms nieder, bis sie dann im Jahr 443 in das Gebiet um den Genfer See, also in der heutigen Schweiz, angesiedelt wurden. Während das Römische Reich langsam in sich zusammenbrach, konnten die Burgunder ihr kleines Hoheitsgebiet immer weiter ausdehnen bis sie zu einem echten Machtfaktor in Mitteleuropa wurden. Doch bereits 534 mussten sie sich den überlegenen Franken geschlagen geben.
Trotz des Verlustes ihrer politischen Eigenständigkeit, bewahrten die Burgunder ihre Individualität, was in den eigenständigen Gürtelbeschlägen sichtbar wird. Ziel der Hausarbeit ist die Darstellung dieser Eigenständigkeit anhand der Gürtelbeschläge und wie sich diese entwickeln. Dabei sollen auch die Wechselwirkungen mit der gallo-romanischen Urbevölkerung und den später in das Gebiet der Burgunder eindringenden Alamannen gezeigt werden.
Es wird zuerst ein kurzer Abriss über die historische Entwicklung der Romanen gegeben, von ihrer Stellung als Föderaten über die Erschaffung eines eigenen Herrschaftsbereichs bis zu ihrer Eroberung durch die Franken. Anschließend wird die Tracht in ihren Grundzügen vorgestellt. Ziel ist es nicht eine vollständige Darstellung der Tracht zu geben, sondern die Bedeutung der Gürtel innerhalb der Tracht darzustellen. Die verschiedenen Hauptgürteltypen werden anschließend kategorisiert und es wird ein Einblick in die unterschiedlichen Verzierungstypen und -techniken gegeben. Dabei wird zunächst bewusst auf eine zeitliche und räumliche Einordnung verzichtet, da die einzelnen Bestandteile aus denen das Gesamtbild einer Gürtelschnalle/garnitur entsteht klar und deutlich herausgearbeitet werden sollen. Erst im nächsten Schritt werden die einzelnen Bestandteile zu einem Gesamtbild zusammengefügt und die jeweiligen Schnallen und Garnituren können aufgrund ihrer zeitlichen und räumlichen Verbreitung den einzelnen Völkerschaften zugewiesen werden. Auf der Basis dieser Erkenntnisse wird dann abschließend ein Bild vom Burgundischen Hoheitsgebiet gegeben, wie es sich zwischen 600 und 700 entwickelte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Burgunder: Ein historischer Überblick
- Die Tracht im Überblick:
- Die Tracht der Frauen:
- Die Tracht der Männer:
- Grundlegendes zu den Gürtelschnallen:
- Der Aufbau einer Gürtelgarnitur:
- Die vier Grundtypen
- Die verschiedenen Verzierungen
- Die zeitliche und räumliche Einordnung der Beschläge:
- B- und A-Beschläge
- C-Beschläge
- D-Beschläge
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel der Hausarbeit ist die Darstellung der Eigenständigkeit der Burgunder anhand ihrer Gürtelbeschläge und ihrer Entwicklung. Die Arbeit untersucht zudem die Wechselwirkungen mit der galloromanischen Urbevölkerung und den später in das Gebiet der Burgunder eindringenden Alamannen.
- Die historische Entwicklung der Burgunder, von ihrer Rolle als Föderaten des Römischen Reiches bis zur Eroberung durch die Franken
- Die Bedeutung der Gürtel innerhalb der Tracht der Burgunder
- Die verschiedenen Hauptgürteltypen, Verzierungstypen und -techniken
- Die zeitliche und räumliche Einordnung der Gürtelbeschläge und ihre Zuordnung zu den einzelnen Völkerschaften
- Die Entwicklung des Burgundischen Hoheitsgebiets zwischen 600 und 700
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung präsentiert die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit. Sie stellt die Burgunder in den historischen Kontext und betont die Bedeutung ihrer Gürtelbeschläge als Zeugnis ihrer Eigenständigkeit.
- Das zweite Kapitel zeichnet einen kurzen historischen Überblick über die Burgunder, von ihrer Ankunft im Römischen Reich bis zur Eroberung durch die Franken. Es beleuchtet ihre Rolle als Föderaten, die Gründung ihres eigenen Königreiches und ihre Integration in das fränkische Reich.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit der Tracht der Burgunder und der Bedeutung des Gürtels innerhalb dieser Tracht. Es bietet einen kurzen Überblick über die wichtigsten Kleidungsstücke der Zeit, die Tunika und die Rolle des Gürtels als Verschluss und als Symbol.
- Das vierte Kapitel widmet sich der detaillierten Beschreibung der Gürtelschnallen. Es analysiert den Aufbau einer Gürtelgarnitur, kategorisiert die vier Grundtypen und erörtert die verschiedenen Verzierungstypen und -techniken.
- Das fünfte Kapitel untersucht die zeitliche und räumliche Einordnung der Gürtelbeschläge. Es unterscheidet zwischen verschiedenen Beschlagstypen (B- und A-Beschläge, C-Beschläge, D-Beschläge) und ordnet sie anhand ihrer Verbreitung den einzelnen Völkerschaften zu.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Gürtelbeschläge der Burgunder und beleuchtet ihre Bedeutung als Indikator für die Eigenständigkeit des Stammes. Die Schlüsselbegriffe umfassen die historische Entwicklung der Burgunder, die Tracht der frühen Mittelalters, die verschiedenen Gürteltypen, Verzierungstechniken und die zeitliche und räumliche Einordnung der Beschläge. Die Arbeit untersucht die Wechselwirkungen zwischen den Burgundern, der galloromanischen Urbevölkerung und den Alamannen.
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- Magister Artium Lars Steffes (Autor), 2008, Die Entwicklungen im Burgundischen Kerngebiet, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424166