Disziplinstörungen im Unterricht sind sehr vielfältig. Verbale und motorische Unruhe, Provokation, Gewalt und Aggression lassen sich als Erscheinungsformen anführen. Um der Notwendigkeit einer Präzisierung Rechnung zu tragen, beschränkt sich die Ausarbeitung deshalb auf die Disziplinstörung „Aggression“. Das Themengebiet „Aggression“ im Allgemeinen ist jedoch weiterhin sehr umfassend. Dies lässt sich durch die Tatsache erklären, dass zahlreiche theoretische Ansätze zur Erklärung des Phänomens existieren. Im Rahmen einer weiteren Eingrenzung wird festgelegt, dass die Arbeit ihren Fokus auf die Frustrations-Aggressions-Theorie als Ursachentheorie legt.
Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist, die Frustrations-Aggressions-Hypothese und deren Bedeutung für das Lehrerhandeln an beruflichen Schulen zu untersuchen. Zunächst wird der Begriff Aggression klar definiert.Danach erfolgt ein kurzer Überblick über die zentralen Ursachentheorien zur Erklärung des Phänomens Aggression mit anschließender Überleitung zur Frustrations-Aggressions-Theorie als eine dieser Ursachentheorien. Im Laufe der Jahre wurden diese, zunächst noch sehr einfachen Modelle, kontinuierlich weiterentwickelt. Deshalb wird anschließend analysiert, in welcher Form diese Weiterentwicklung stattfand. Abschließend wird der erweiterte und neueste Ansatz der Frustrations-Aggressions-Theorie von Berkowitz, der das Auftreten von aggressivem Verhalten in Frustrationssituationen durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren und Prozesse erklärt, dargestellt.
Nach diesen theoretischen Ausführungen erfolgt der Brückenschlag zur Institution Schule mit entsprechender Ausarbeitung der Bedeutung der Frustrations-Aggressions-Problematik für das Lehrerhandeln an beruflichen Schulen.
Frustrationsquellen Jugendlicher sollten beseitigt werden und so wird im Anschluss auf verschiedene Angebote im Bereich der Berufsschule eingegangen, in denen Jugendliche im Unterricht gezielt gefördert werden.Für eine angemessene Unterstützung ist es notwendig, die Gründe für das Scheitern zu kennen, damit an diesen angesetzt werden kann. Im Folgenden wird daher ein knapper Überblick über sämtliche Ursachen und Einflussfaktoren gegeben. Es erfolgt dann die Überleitung zur mangelnden Ausbildungsreife, die seitens der Unternehmen als Hauptursache für eine erfolglose Ausbildungsplatzsuche genannt wird.
Abschließend wird ein Praxiskonzept entwickelt, in dem die theoretischen Ausführungen in einem Unterrichtsentwurf umgesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Ziel und Vorgehen in der Arbeit
- Aggression – Definition, Abgrenzung und Ausdrucksformen
- Ursachentheorien zur Erklärung aggressiven Verhaltens
- Überblick
- Die Frustrations-Aggression-Theorie
- Die ursprüngliche Fassung der Frustrations-Aggression-Hypothese der Yale-Gruppe
- Einführung und das zentrale Postulat
- Grad der Frustration
- Hemmung aggressiver Handlungen
- Die Aggressionsform und die Richtung der Aggression
- Katharsis
- Die Reformulierung der ursprünglichen Fassung der Frustrations-Aggressions-Hypothese durch Miller
- Weiterentwicklung der Frustrations-Aggressions-Hypothese und der erweiterte Ansatz von Berkowitz
- Die Bedeutung der Frustrations-Aggressions-Hypothese für die Berufsschule
- Das Berufsvorbereitungsjahr als Teil der Berufsschule
- Gründe für das Auftreten der Barriere im Übergangsprozess
- Allgemeiner Überblick
- Der Standpunkt der Arbeitgeberseite - Mangelnde Ausbildungsreife
- Praxiskonzept
- Gewähltes Thema und Einordnung in den Kriterienkatalog
- Verlaufsplanung
- Verlaufsskizze
- Erläuterung der Verlaufsskizze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Frustrations-Aggressions-Hypothese und ihrer Bedeutung für das Lehrerhandeln an beruflichen Schulen. Sie analysiert die Theorie und ihre Anwendung im Kontext von Disziplinstörungen, insbesondere Aggression, in schulischen Umgebungen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Aggression“
- Analyse der Frustrations-Aggressions-Hypothese und ihrer verschiedenen Fassungen
- Bewertung der Relevanz der Frustrations-Aggressions-Hypothese für das Lehrerhandeln an Berufsschulen
- Untersuchung der Ursachen für Ausbildungsplatzsuche-Misserfolge und deren Zusammenhang mit Frustration und Aggression
- Entwicklung eines Praxiskonzepts zur Förderung der Ausbildungsreife im Rahmen des Berufsvorbereitungsjahres
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Begriffs "Aggression" und einer Übersicht über Ursachentheorien. Anschließend wird die Frustrations-Aggressions-Hypothese in ihren verschiedenen Ausprägungen vorgestellt, angefangen bei der ursprünglichen Fassung der Yale-Gruppe bis hin zu Berkowitz' erweitertes Modell. Das vierte Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Frustrations-Aggressions-Hypothese für das Lehrerhandeln an Berufsschulen, insbesondere im Kontext des Berufsvorbereitungsjahres. Es werden die Gründe für das Auftreten von Barrieren im Übergangsprozess untersucht, wobei der Fokus auf die mangelnde Ausbildungsreife von Seiten der Arbeitgeber liegt. Das fünfte Kapitel entwickelt ein Praxiskonzept, das die theoretischen Ausführungen in einem konkreten Unterrichtsentwurf für das Fach Sport im Berufsvorbereitungsjahr umsetzt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Disziplinstörungen, Aggression, Frustration-Aggressions-Hypothese, Lehrerhandeln, Berufsschule, Berufsvorbereitungsjahr, Ausbildungsreife, Übergangsprozess.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2014, Die Frustrations-Aggressions-Hypothese. Ihre Bedeutung für das Lehrerhandeln an beruflichen Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424270