Wie gehen Operninszenierungen heutzutage mit der sogenannten vierten Wand um? Welche Manifestation oder Auflösung erfährt sie, auch im Hinblick auf einen oft unüberwindlich erscheinenden Orchestergraben? Die Arbeit gibt einen Einblick in die Methode der Aufführungsanalyse von Opern von Daniele Daude und wendet diese Theorie auf eine Inszenierung von Benedikt von Peter an.
Sie geht dabei vor allem auf theaterwissenschaftliche, ästhetische sowie philosophische und musikwissenschaftliche Themen im Zusammenhang mit einer Opernaufführung ein und setzt diese in einer ausführlichen Analyse der Aufführung in Zusammenhang. Hat doch die Erfahrung gezeigt, dass verbunden mit der Intermedialität der Gattung, die herkömmliche Aufführungsanalyse, wie sie im theaterwissenschaftlichem Rahmen praktiziert wird, die Komponente der Musik oft außen vorlässt.
Nicht zuletzt auf Grund von Unwissenheit in der Theaterwissenschaft über musiktheoretische Sachverhalte. Seitens der Musikwissenschaft fehlen meist theaterwissenschaftliche Kenntnisse, für die Analyse einer Opernaufführung. Doch für eine tiefgreifende Analyse sind beide Disziplinen notwendig: einerseits die Musikwissenschaft, andererseits die Theaterwissenschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Knoten, Gesten, Korrespondenz - Das System der Opernaufführungsanalyse nach Daniele Daude
- Knoten
- Gesten
- Korrespondenz
- Die Oper Il dissoluto punito ossia il Don Giovanni
- Aufführungsanalyse der Inszenierung Don Giovanni an der Staatsoper Hannover von Benedikt von Peter
- Sequenz Eins - Ouvertüre und 1. Auftritt
- Sequenz Zwei - Donna Elvira
- Sequenz Drei - Finale I
- Zusammenfassung der Aufführungsanalyse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Umgang der vierten Wand in Operninszenierungen der Gegenwart, insbesondere am Beispiel von Benedikt von Peters Inszenierung von Mozarts Don Giovanni an der Staatsoper Hannover. Die Arbeit untersucht, wie die Interaktion mit der vierten Wand in einer als modern empfundenen Inszenierung gestaltet wird und welche Manifestation oder Auflösung sie erfährt, auch im Hinblick auf den Orchestergraben. Ziel ist es, einen ersten Forschungsstand zu etablieren und einen Einblick in die Methode der Opernaufführungsanalyse von Daniele Daude zu bieten.
- Die Bedeutung der vierten Wand in Operninszenierungen der Gegenwart
- Die Interaktion mit der vierten Wand in einer modernen Inszenierung
- Die Rolle des Orchestergrabens in der Interaktion mit der vierten Wand
- Die Anwendung der Methode der Opernaufführungsanalyse von Daniele Daude
- Die Analyse von Benedikt von Peters Inszenierung von Don Giovanni
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der vierten Wand in Operninszenierungen ein und erläutert die Relevanz der Fragestellung. Kapitel 2 stellt die Methode der Opernaufführungsanalyse von Daniele Daude vor und erklärt die Konzepte "Knoten", "Gesten" und "Korrespondenz". Kapitel 3 bietet einen Abriss über Mozarts und DaPontes Oper Don Giovanni. Kapitel 4 analysiert die Inszenierung von Benedikt von Peter an der Staatsoper Hannover, wobei einzelne Sequenzen der Aufführung beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen der vierten Wand, Opernaufführungsanalyse, Daniele Daude, Benedikt von Peter, Don Giovanni, Intermedialität, Performancekunst, Aufführungsanalyse, Musiktheaterwissenschaft, Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft.
- Quote paper
- Marcus Löwer (Author), 2017, Die Welt hinter dem Flor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424373