Das Horrorgenre im Film ist besonders bei Jugendlichen populär. Das belegen zahlreiche Studien, wie etwa die qualitative Studie zu Mediennutzungsgewohnheiten und normativen Medienpräferenzen von Marci-Boehncke und Rath (2007), welche 1500 Jugendliche aus Deutschland und Österreich zwischen 12 und 16 Jahren befragten. Auffallend ist, dass Horrorfilme bei beiden Geschlechtern mit jeweils circa 40 Prozent am beliebtesten sind, wobei andere Genres, wie zum Beispiel Liebes- und Actionfilme bei Mädchen und Jungen verschiedenermaßen präferiert werden. Der Horror übt also eine Faszination auf Jugendliche aus. „Der Horrorfilm ist ein jugendliches Genre“, schreibt Benjamin Moldenhauer und auch Marcus Stiglegger stellt fest: „Jugendliche brauchen Horror“. Der Grund ist, dass diese Filme die Möglichkeit bieten, sich zum Einen mit der Realität der Gesellschaft und zum Anderen mit der körperlichen Entfremdung auseinanderzusetzen.
Für die 16-Jährige Ginger aus dem Film Ginger Snaps (2000) wird ebendiese Pubertät zum Alptraum. Ihr Körper verändert sich nicht nur durch Hormone, sondern auch durch einen Werwolfbiss. Außerdem sind sie und ihre jüngere Schwester Mobbing-Opfer an der Schule durch Attacken der Rivalin sowie sexistische Äußerungen ihrer männlichen Schulkameraden. Gingers Bedürfnis nach Beliebtheit bleibt aufgrund des Außenseiter-Daseins unerfüllt und die Mutter kann mit ihren pubertierenden Töchtern nicht umgehen. Hier wird deutlich, dass das Thema Pubertät im Film Ginger Snaps eine große Rolle spielt. Nun stellt sich die Frage, wie dieses Motiv des modernen Horrorfilms im Film abgehandelt wird und welche Bedeutung es für Jugendliche hat. Dafür werden einzelne Motive des Themas Pubertät anhand von Filmszenen erläutert und deren Bedeutung für jugendliche Rezipienten aufgezeigt. Der Schluss zeigt die Wichtigkeit von Horrorfilmen für Jugendliche auf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Thema Pubertät im Film „Ginger Snaps“ und die Bedeutung für Jugendliche
- Verständnislosigkeit seitens der Erwachsenenwelt
- Menstruation
- Zersplitterte Identität und Sinnsuche
- Werwolfmythos als Metapher
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Darstellung der Pubertät im Film „Ginger Snaps“ und untersucht deren Relevanz für jugendliche Zuschauer. Der Fokus liegt auf der Interpretation des Werwolfsmythos als Metapher für die körperlichen und psychischen Veränderungen während der Pubertät sowie auf der Darstellung der verständnislosen Erwachsenenwelt.
- Darstellung der Pubertät im Horrorgenre
- Verständnislosigkeit der Erwachsenen gegenüber den Herausforderungen der Pubertät
- Der Körper und seine Veränderungen als zentrales Thema
- Der Werwolfmythos als Metapher für die Identitätskrise in der Pubertät
- Relevanz des Films für jugendliche Rezipienten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die Popularität des Horrorgenres bei Jugendlichen. Sie verweist auf Studien, die den hohen Konsum von Horrorfilmen in dieser Altersgruppe belegen und argumentiert, dass Horrorfilme die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Realitäten und körperlicher Entfremdung ermöglichen. Der Film „Ginger Snaps“ wird als Beispiel für einen modernen Horrorfilm vorgestellt, der die Ängste und Herausforderungen der Pubertät thematisiert und somit eine Identifikationsfläche für Jugendliche bietet. Die Arbeit kündigt an, einzelne Motive des Themas Pubertät anhand von Filmszenen zu erläutern und deren Bedeutung für jugendliche Rezipienten aufzuzeigen.
Das Thema Pubertät im Film „Ginger Snaps“ und die Bedeutung für Jugendliche: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der Pubertät im Film „Ginger Snaps“. Es betont die Bedeutung des zerrissenen und zerstückelten Körpers im modernen Horrorfilm als Spiegelbild der körperlichen und identitären Veränderungen während der Adoleszenz. Der Film wird als besonders relevant für Jugendliche dargestellt, da er die körperliche Transformation durch den Werwolfbiss, die hormonellen Veränderungen und die Herausforderungen der Identitätsfindung thematisiert. Vier zentrale Motive werden als Grundlage der weiteren Analyse identifiziert.
Schlüsselwörter
Pubertät, Horrorfilm, Ginger Snaps, Werwolfmythos, Körpertransformation, Identitätskrise, Erwachsenenwelt, Verständnislosigkeit, Jugendliche, Rezeption.
Häufig gestellte Fragen zu "Ginger Snaps" - Analyse der Pubertätsdarstellung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung der Pubertät im kanadischen Horrorfilm „Ginger Snaps“ und untersucht deren Relevanz für jugendliche Zuschauer. Der Fokus liegt auf der Interpretation des Werwolfsmythos als Metapher für die körperlichen und psychischen Veränderungen während der Pubertät und auf der Darstellung der verständnislosen Erwachsenenwelt.
Welche Themen werden im Film "Ginger Snaps" im Bezug auf die Pubertät behandelt?
Der Film thematisiert die körperliche Transformation (dargestellt durch den Werwolfbiss), hormonelle Veränderungen, die Herausforderungen der Identitätsfindung, die Verständnislosigkeit der Erwachsenenwelt gegenüber den Herausforderungen der Pubertät und die Zersplitterung der Identität während der Sinnsuche. Die Menstruation wird als ein Aspekt der körperlichen Veränderung in diesem Kontext thematisiert.
Wie wird der Werwolfmythos im Film interpretiert?
Der Werwolfmythos dient als Metapher für die körperlichen und psychischen Veränderungen während der Pubertät. Der zerrissene und zerstückelte Körper im Film spiegelt die körperlichen und identitären Veränderungen während der Adoleszenz wider und die Verwandlung symbolisiert die Identitätskrise in der Pubertät.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Darstellung der Pubertät im Horrorgenre, untersucht die Verständnislosigkeit der Erwachsenen gegenüber den Herausforderungen der Pubertät, betrachtet den Körper und seine Veränderungen als zentrales Thema und beleuchtet die Relevanz des Films für jugendliche Rezipienten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel ("Das Thema Pubertät im Film „Ginger Snaps“ und die Bedeutung für Jugendliche") und ein Fazit. Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Relevanz des Themas. Das Hauptkapitel analysiert die Darstellung der Pubertät im Film und identifiziert zentrale Motive. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Pubertät, Horrorfilm, Ginger Snaps, Werwolfmythos, Körpertransformation, Identitätskrise, Erwachsenenwelt, Verständnislosigkeit, Jugendliche, Rezeption.
Für wen ist diese Analyse relevant?
Diese Analyse ist relevant für alle, die sich mit der Darstellung der Pubertät in Medien, dem Horrorgenre und der Rezeption von Filmen bei Jugendlichen auseinandersetzen. Sie ist insbesondere für Filmwissenschaftler, Pädagogen und alle Interessierten an der Jugendkultur von Bedeutung.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet (implizit)?
Die Arbeit bezieht sich implizit auf Studien über den hohen Konsum von Horrorfilmen bei Jugendlichen und deren Funktion bei der Verarbeitung gesellschaftlicher Realitäten und körperlicher Entfremdung. Die genaue Quellenangabe erfolgt vermutlich im Haupttext.
- Citation du texte
- Raphaela Kaiser (Auteur), 2016, Das Thema Pubertät im Film "Ginger Snaps" und die Bedeutung für Jugendliche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424394