Der Waffenkult der USA im Vergleich zu Deutschland. Bringen mehr Waffen mehr Sicherheit?


Trabajo de Investigación (Colegio), 2018

34 Páginas, Calificación: 1,2


Extracto


Inhalt

Vorwort

1 Waffen
1.1 Einteilung von Waffen
1.2 Ethischer Konflikt

2 USA und Deutschland im Vergleich
2.1 Vergleich anhand von Statistiken
2.2 Schusswaffen in Deutschland
2.2.1 Allgemeines
2.2.2 Deutsches Waffengesetz (WaffG)
2.3 Bedeutung von Waffen
2.4 Amoklauf München 2016

3 USA
3.1 Waffengesetze
3.1.1 Zweiter Zusatzartikel zur Verfassung
3.1.2 National Firearms Act
3.1.3 Gun Control Act
3.2 Die Waffenlobby NRA
3.3 Bedeutung von Waffen
3.4 Attentat Las Vegas 2017
3.5 Aktuelle Situation (März 2018)

4 Zusammenfassung

Abbildungen

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Vorwort

Berichte von Waffendelikten aus den Vereinigten Staaten, sowie die Wahl des Präsidenten Donald J. Trump machten mich auf ein Thema aufmerksam, welches jeden Tag vielen Menschen das Leben kostet. Täglich sterben rund 89 Menschen in den USA aufgrund von Schusswaffen und zudem regiert ein Präsident, welcher vollends hinter der großen Waffenlobby steht. Wie sicher ist ein Leben in einem Land, wo so gut wie jeder im Besitz einer Schusswaffe ist? Laut Studien der Süddeutschen Zeitung kommen auf 100 Einwohner 101 Schusswaffen. Kann unter solchen Umständen ein sicheres Leben gewährleistet werden? Die Ereignisse der letzten Jahre beweisen das Gegenteil. Doch wie kommt es dazu, dass trotzdem viele Amerikaner an Schusswaffen glauben? Ist es nur das Gefühl von Sicherheit, dass man beim Tragen einer Waffe hat oder ist es nur ein Status Zeichen? Ist der Stolz der Amerikaner dafür verantwortlich, dass viele Einwohner der USA durch die tödlichen Kugeln einer Schusswaffe sterben?

Um diese Fragen zu beantworten untersuche ich den Zusammenhang zwischen den vielen Schusswaffen und der amerikanischen Politik. Ich stelle dazu das Land der Waffen USA in den Vergleich zu Deutschland, welches für strenge Gesetze für Schusswaffen bekannt ist. An ausgewählten Beispielen möchte ich darstellen, wie leicht bzw. schwer es ist an Waffen zu gelangen und wie die einzelnen Regierungen auf Attentate im Zusammenhang mit Schusswaffen reagieren. Ich möchte in meiner Facharbeit die Frage beantwortet bekommen, ob mehr Waffen auch mehr Sicherheit gewährleisten. Meine Meinung vor dem Schreiben dieser Arbeit lautet eindeutig: NEIN. Ich denke jedoch, dass ich dieser Auffassung bin, da ich nichts Anderes als die Sicht der Deutschen kenne. In einem Land wie Deutschland ist es sehr schwer an Waffen zu gelangen, worüber ich auch sehr glücklich bin. Allerdings bin ich gespannt auf die Auseinandersetzung mit anderen Meinungen zu diesem heiklen Thema. Meine Erwartungen belaufen sich deshalb darauf, die Sichtweise anderer Menschen auf das Waffenproblem zu verstehen. Um dies genauer zu untersuchen, werde ich eine Umfrage auswerten, welche ich mit Hilfe einiger Bekannten mit Wohnsitz in den Vereinigten Staaten und Deutschland durchführen werde.

Ich möchte mich zusätzlich bei allen Teilnehmern der Befragung bedanken. Die Beantwortung dieser, hat es mir ermöglicht die Länder zu vergleichen und die unterschiedlichen Sichtweisen zu verstehen. Mein besonderer Dank richtet sich an Rupert Mayer und Alex Jensen. Durch sie war es mir möglich, die Befragung in den Vereinigten Staaten durchführen zu können. Ausdrücklich möchte ich mich auch bei Frau Zillmann für eine konstruktive Zusammenarbeit und für die wertvollen Hinweise und Anmerkungen bei der Erstellung dieser Arbeit bedanken.

1 Waffen

1.1 Einteilung von Waffen

Unter Waffen sind allgemein Gegenstände zu verstehen, „ die dazu bestimmt […] [bzw.] geeignet sind, Lebewesen physisch (meist durch mechanische Einwirkung) […] in ihrer Handlungsfähigkeit zu beeinträchtigen oder handlungsunfähig zu machen.“ (waffenkunde.at kein Datum) .

Im Wesentlichen kann man Waffen in zwei größere Kategorien einteilen. Die wohl stärkste und gefährlichste Waffe des 20./21. Jahrhundert ist die Atomwaffe. Diese stellt besonders in den gereizten Beziehungen zwischen den USA und Nordkorea eine wachsende Gefahr dar. Der Einsatz einer solchen Bombe kann dazu führen, dass unser Heimatplanet bald nicht mehr bewohnbar ist. Die Atombombe, sowie andere „Atomare, biologische und chemische Kampfmittel werden als Massenvernichtungswaffen bezeichnet“ (Frieden und Sicherheit kein Datum). Sie sind in der Lage großen Schaden anzurichten. Dazu kommt, dass sowohl biologische als auch chemische Waffen leicht herzustellen sind. Es bedarf meist nur weniger Haushaltsmittel, die im lokalen Supermarkt erwerbbar sind, um großen Schaden anzurichten. „Man benötigt keine aufwändigen Apparaturen und kein chemisches Verständnis. Es kann zudem nur wenig schiefgehen bei der Herstellung.“ (Härtel, n-tv.de 2016) , meint der Chemiker Martin Härtel von der Universität in München. Eine Bombe, so wie sie bei dem Anschlag in Paris 2016 hergestellt wurde, lässt sich aus Materialien herstellen, die legal im Internet erwerbbar sind (vgl. Härtel, n-tv.de 2016). Auch im Krieg spielen Massenvernichtungswaffen eine große Rolle. „Mit dem Einsatz […] von Chemiewaffen gegen die syrische Zivilbevölkerung erreichte der Bürgerkrieg in Syrien im Sommer 2013 eine qualitativ neue Dimension“ (Ines-Jacqueline Werkner 2014). „ Unterschiedlichen Angaben zufolge starben [beim Giftangriff auf Ghuta von 2013] […] 281, 355, 1429 oder 1729 Menschen.“ (finden.ohv kein Datum).

Die Waffenkategorie, welche dem alltäglichen Leben am nächsten steht sind die Schusswaffen. „Im Allgemeinen sind Schusswaffen ausschließlich Geräte mit einem Lauf , bei denen Geschosse durch einen Lauf getrieben werden.“ (waffen.online.de 2009) . Laut Deutschem Waffengesetz (WaffG) dienen diese dienen ausschließlich „de[m] Sport, zum Angriff, zur Verteidigung, zur Markierung, für Spiele aber auch zur Signalgebung und zur Jagd “ (peters-stahl kein Datum). Im Gegensatz zu Massenvernichtungswaffen haben Schusswaffen eine vergleichsmäßig geringere Auswirkung. Sie sind nicht darauf ausgerichtet viel, sondern gezielt Schaden anzurichten. Dass dieser jedoch auch sehr groß sein kann, belegen die Ereignisse der letzten Jahre. Beispielsweise tötete der 64- jährige Amerikaner Stephen Paddock, im Oktober 2017, 58 Menschen mit Schusswaffen, welche er aus dem oberen Stockwerk eines Hotels feuerte. Schusswaffen sind in großen Teilen der Welt eher schwer zu erlangen, da es die Gesetzlage meist verbietet, jedoch ist dies nicht unmöglich. In Ländern wie den USA, ist gegenteiliges der Fall. Derzeit sind Pistolen und Gewehre ab einem Alter von 18 Jahren im Supermarkt erwerbbar.

In meiner Facharbeit konzentriere ich mich auf Schusswaffen im privaten Gebrauch, das heißt, ich gehe auf verschiedene Aspekte ein, wie man eine solche erwerben kann und wie man sie einsetzen darf. Ich beziehe mich dabei stets auf die private Ebene, wie also Erwerb/Gebrauch jedem Bürger eines Staates ohne besonderen Status möglich ist.

1.2 Ethischer Konflikt

Die momentane Waffensituation auf der Welt lässt sich als einen ethischen Konflikt bzw. ein Dilemma bezeichnen. Dieser besteht aus „Situationen, in denen es eine ethisch unumstrittene oder einfache Lösung nicht gibt. Wenn wir unser Gewissen befragen, sagt es nicht klar und eindeutig "Tu X. Denn das ist richtig" Wenn wir zwei unterschiedliche Menschen nach ihrer Meinung befragen, sagt der eine vielleicht: "Du solltest X tun!". Und die andere sagt: "Ich finde es falsch, X zu tun. Mach Y." Dann befinden wir uns in einer ethischen Konfliktsituation oder in einem ethischen Dilemma.“ (brgdomath kein Datum)

Dieser Konflikt ist Teil von politischen Diskussionen, wenn es um Fragen geht wie beispielsweise, ob es vertretbar sei, das Waffenrecht aufgrund steigender terroristischer Gefahr zu lockern bzw. zu verschärfen. Die Sichtweisen variieren dabei in verschiedenen Ländern. Sollte man lieber das Waffenrecht verschärfen um damit zu verhindern, dass ein potentieller Täter an eine Waffe gelangt oder das Waffenrecht lockern, um zu ermöglichen, dass ein Täter bei einem Angriff möglichst schnell kampfunfähig gemacht wird? Der texanische Vize-Gouverneur Dan Goeb Patrick ist der Ansicht „Dort wo Leute eine Waffe haben, gehen böse Typen nicht hin“. Die Grüne Partei Deutschlands fordert klar eine Verschärfung des Waffenrechts, um Angriffen von „Reichsbürgern“ oder Terroristen des Islamischen Staates vorzubeugen. Die unterschiedlichen Ansichten auf diese Frage lässt erahnen, wie schwierig eine derartige Lösung ist.

2 USA und Deutschland im Vergleich

2.1 Vergleich anhand von Statistiken

Die USA und Deutschland sind Länder, die unterschiedlicher nicht sein hätten können. Sie unterscheiden sich in vielen Bereichen des Lebens, der Kultur und auch in der Politik. Ein wesentlicher Unterscheidungsaspekt liegt dabei in der Gesetzeslage bezüglich Schusswaffen. Wobei Deutschland auch als das Land mit eines der schärfsten Waffengesetzte der Welt gilt, gibt es in mehreren Staaten der USA ein bekanntlich freizügiges Waffengesetz. Die Verschiedenheit dieser Gesetze spiegeln sich in vielen Statistiken wieder. In den USA gibt es insgesamt etwa 300 Millionen Waffen in Privatbesitz, somit sie Spitzenreiter in der Kategorie Waffen weltweit in Privatbesitz sind (vgl. Schwarte 2017). Auf 100 Einwohner kommen in Staaten der USA rund 88,8 Schusswaffen (Abb. 1). Von diesen 100 Einwohner besitzen allerdings nicht zwingend 88 eine Schusswaffe. Diese sind sehr unterschiedlich verteilt. Rund 78% der amerikanischen Erwachsenen besitzen gar keine Waffe. Dagegen 19% besitzen 50% aller Waffen und 3% die restlichen 50% aller Waffen (vgl. sueddeutsche 2017)(Abb.2). In der Bundesrepublik beläuft sich diese Zahl auf etwa 25 Millionen Schusswaffen bei 83 Millionen Einwohnern. Diese Zahlen beruhen jedoch nur auf Schätzungen, da nur etwa 6 Millionen Schusswaffen bis 2005 in Deutschland legal registriert wurden. 1,45 Millionen Besitzer sind dabei Jäger, Sportschützen, Sammler oder Sicherheitsunternehmen (vgl. Boeselager 2016). In den USA sind es schätzungsweise 150 Millionen Waffen, welche illegal erworben wurden (Abb. 3). Diese Angaben zeigen, welche Auswirkungen die Gesetze beider Staaten auf den privaten Waffenbesitz haben. Jedoch stellt sich die Frage, ob diese höhere Anzahl der Waffen zugleich auch eine höhere Gefahr darstellen. Die Antwort dieser Frage lässt sich durch folgende Statistik verdeutlichen. In den Jahren 2014 bis 2017 gab es durchschnittlich rund 54.200 Vorfälle im Zusammenhang mit Schusswaffen. Ein Viertel dieser Vorfälle endete dabei mit einem Todesfall und die Hälfte mit Verletzungen (vgl. statista kein Datum)(Abb. 4). Laut dem deutschen Handelsblatt gibt es „Im Schnitt 89 Tote durch Schusswaffen pro Tag“ (Handelsblatt kein Datum). Im Vergleich zu den ca. 33.000 Toten durch Schusswaffen in den USA 2013, kommen vergleichsweise sehr wenige Amerikaner durch Terroranschläge um. Etwa 21 Amerikaner waren 2013 Opfer eines Terroranschlages (vgl. Tomik 2015)(Abb. 5). Um einen Eindruck zu bekommen, welche Bedeutung diese Zahlen haben ist zu erwähnen, dass die USA bei Kriegen aus den Jahren 1775 bis 2015 weniger Menschen verloren haben, als durch Schusswaffen im eigenen Land ohne Krieg im Zeitraum von 1968 bis 2015. Etwa 1,4 Millionen Menschen kamen dabei im genannten Zeitraum durch Krieg zu Tode und etwas mehr als 1,5 Millionen durch Schusswaffen im eigenem Land (vgl. Grandjean 2016)(Abb. 6). Deutschland hingegen, wo strengere Waffengesetze gelten, hat eine Schusswaffentodeszahl von 70 pro Jahr, zuzüglich mehrerer Hundert Selbstmorde (vgl. Wiedmann-Schmidt 2014). Schlussfolgernd zu diesem Vergleich lässt sich eindeutig bestätigen, dass es grundsätzlich durch mehr Waffen zu mehr Gewalt und auch Toten kommt. Allerdings zeigen sich die Amerikaner nicht einsichtig. Im Oktober 2015 antworteten 72 % aller Befragten auf die Frage: „Sollte es ein Gesetz geben, das den Besitz von Pistolen und Gewehren verbietet - mit Ausnahme von Polizisten und anderen autorisierten Personen?“ (Witte kein Datum) mit „Nein“.

2.2 Schusswaffen in Deutschland

2.2.1 Allgemeines

In Deutschland liegt das Gewaltmonopol prinzipiell beim Staat. Nur der Staat hat das Recht, im Notfall physische Gewalt gegen Menschen anzuwenden. Waffenbesitz zur Selbstverteidigung ist prinzipiell verboten. In Deutschland ist aber Bürgern, die keine Vorstrafe haben, unter bestimmten Voraussetzungen der Besitz von Waffen bzw. entsprechender Munition gestattet. […] Das Waffengesetz […] [in Deutschland] gilt heute als eines der strengsten weltweit. Es ist wesentlich rigider als die EU-Waffenrichtlinie, die den europäischen Mindeststandard vorgibt. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland rund zehn Millionen legale Waffen. (Waffenbesitz in Deutschland kein Datum)

2.2.2 Deutsches Waffengesetz (WaffG)

Das Thema in vielen politischen Diskussionen beläuft sich unter anderem auf eine Änderung des Deutschen Waffenrechts. Zunächst sollte man verstehen, worum es sich bei dem deutschen Waffengesetz handelt.

Das Waffengesetz (WaffG) dient dem Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Es regelt unter anderem alle Fragen des Umgangs mit Waffen oder Munition, wie zum Beispiel den Erwerb und Besitz, das Führen und Schießen, die Aufbewahrung sowie die Herstellung und den Handel. Zudem regelt es unter welchen Voraussetzungen, jemand eine Waffe besitzen darf. Darüber hinaus reglementiert es die Erlaubnisse und Ausnahmen für bestimmte Fälle und Personengruppen wie Jäger und Sportschützen aber auch die Verbote bestimmter Waffen oder Munition. (Waffenrechtliche Regelungen in Deutschland kein Datum)

Für das Führen einer Waffe sind folgende Voraussetzungen erforderlich: „vollendetes 18. Lebensjahr, Zuverlässigkeit und persönliche Eignung, Nachweis der waffenrechtlichen Sachkunde, [und der] Nachweis des persönlichen Bedürfnisses an der Waffe und den Umgang damit“ (Waffenrechtliche Regelungen in Deutschland kein Datum). Aus dem Grund, dass für den Waffenbesitz immer ein legitimes Bedürfnis vorhanden sein muss, ist dieses in der Regel nur „bestimmten Personengruppen anerkannt […] Dazu gehören [beispielsweise] Jäger [und] Sportschützen […]. Diese Personengruppen dürfen eine Waffe besitzen, wenn sie eine Waffenbesitzkarte, einen Munitionserwerb- und einen Waffenschein nachweisen“ (Waffenbesitz in Deutschland kein Datum). Mit diesen Voraussetzungen ist es möglich, eine Kurz- oder Langwaffe zu tragen. „ A n bestimmten Orten [dürfen] Waffen [jedoch] auch mit einem vorliegenden Waffenschein nicht geführt werden.“ (Waffengesetz kein Datum) . Außerdem gelten strenge Bedingungen zur Aufbewahrung einer Waffe. Sie müssen unzugänglich für Unbefugte, insbesondere Minderjährige, gelagert werden […] [und] in verschlossenen Behälter[n], Waffenschränken oder Tresoren untergebracht sein“ (Waffengesetz kein Datum) . Erfolgt ein Verstoß des Waffenrechts, wie beispielsweise wer ohne eine entsprechende Befugnis „eine […] Schusswaffe […] erwirbt, besitzt, überlässt, führt, verbringt, mitnimmt, herstellt, bearbeitet, instand setzt oder damit Handel treibt“ (Waffengesetz kein Datum) , so ist „Mit [einer] Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren“ (Waffengesetz kein Datum) zu rechnen. Generell versteht man unter einer Waffesowohl Schusswaffen als auch Hieb- und Stichwaffen, sowie Reizstoffsprühgeräte und Pfefferspray“ (Waffengesetz kein Datum). Allerdings fallen nur diejenigen Waffen unter das Waffengesetz, welche „von vornherein dazu gedacht [waren], Verletzungen herbei zu führen oder zu töten“ (Waffengesetz kein Datum). Demnach zählen beispielsweise Küchenmesser nicht unter dieses Gesetz. Waffen, wie das Pfefferspray, gelten als „ schusswaffenähnliche Gegenstände […] Diese Waffen, sofern sie ein PTB- oder BKA-Prüfzeichen besitzen dürfen mit einem kleinen Waffenschein geführt werden. Sind keine Prüfzeichen vorhanden, sind diese Waffen verboten“ (Waffengesetz kein Datum). Ein kleiner Waffenschein ist leicht zu erwerben. Er bedarf ausschließlich der Vollendung des 18. Lebensjahr. Mit einem kleinen Waffenschein ist es möglich „Gas-, Signal-, Schreckschusswaffe mit PTB-Kennzeichnung“ (Waffenrechtliche Regelungen in Deutschland kein Datum) (Abb. 7), wie beispielsweise Pfefferspray, zu führen. Allerdings ist es möglich, sogenannte Tierabwehrsprays ohne Waffenschein zu erwerben. „Diese können ohne Alterseinschränkung von jedermann gekauft und mitgeführt werden.“ (anwalt.de 2016) . Benutzen darf man dies jedoch „ausschließlich zum Zwecke der Notwehr “ (anwalt.de 2016) andernfalls ist der Gebrauch strafbar. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es in Deutschland nicht leicht ist, an eine Schusswaffe zu gelangen. Nur Mitgliedern von Schützenvereinen oder Jägern wird unter bestimmten Voraussetzungen, eine Erlaubnis zum Führen einer Schusswaffe erteilt. Allerdings ist es jedem gestattet, sofern er das 18.Lebensjahr vollendet hat, einen kleinen Waffenschein zu absolvieren, um Waffen, wie Pfefferspray, zu führen.

2.3 Bedeutung von Waffen

Zu der Frage, welche Bedeutung Waffen für Deutsche darstellen, habe ich eine Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse sind im Abbildungsteil dargestellt und ich werte diese im Folgenden aus (Abb. 8). Allerdings war es aus technischen Gründen nicht möglich die genauen Antworten im Abbildungsteil wiederzugeben. Diese sind ausschließlich über den Computer einsehbar.

In Deutschland gibt es bekanntlich sehr wenige Menschen, die im Besitz einer Schusswaffe sind. Allerdings liegt dies nicht daran, dass sie eine solche nicht haben möchten, sondern an der bekanntlich strengen Gesetzeslage bezüglich Schusswaffen. Etwas mehr als ein Zehntel der Befragten würden sich, sofern es die Gesetzeslage erlaubt, eine Schusswaffe anschaffen. Allerdings meinen diese auch, der Gedanke an einen Alltag indem jeder eine Schusswaffe mit sich führt, mit großer Angst verbunden ist. Es besteht also ein gewisser Zusammenhang mit US-Amerikanern, die eigentlich nichts mit Schusswaffen zu tun haben wollen, jedoch eine solche besitzen. Dieser Zwang etwas gegen den eigenen Willen zu besitzen, was alle anderen auch besitzen, ist somit auch für einige Deutsche vorhanden. Der Großteil aller Befragten hat allerdings eine ganz klare Meinung zu Schusswaffen. Die aktuellen Waffengesetze in Deutschland sollten unter keinen Umständen gelockert werden. Diese Tatsache steht für fast alle fest. Es gibt nur sehr wenige, die der Ansicht sind, dass diese gelockert werden sollten, um beispielsweise zur Prävention von Anschlägen beizutragen. Viele meinen die aktuellen Waffengesetze sollten noch weiter verschärft werden, vor allem bezüglich des Handels auf dem Schwarzmarkt. Dementsprechend einseitig ist auch die Meinung zu der Waffengesetzlage der Vereinigten Staaten. Diese sei unverantwortlich und gefährlich, lächerlich, viel zu locker und einfach nicht akzeptabel. Nur ein Befragter ist anderer Meinung, er findet diese sehr gut und kritisiert nur die Aufbewahrung in privaten Haushalten. Der Befragte ist Mitglied in einem Schützenverein, wodurch er auch in Besitz einiger Waffen ist. Seine allgemeine Meinung zu Schusswaffen ist daher auch sehr unterstützend. Er beantwortet die Frage, ob mehr Waffen für mehr Gewalt sorgen, als einziger mit Nein. Nur Diktaturen würden versuchen ihre Bürger zu entwaffnen. Diese Aussage belegt, dass die Meinungen bezüglich Schusswaffen in Deutschland weit auseinander gehen. Ein Großteil der Meinungen ist damit gegen Waffen gerichtet. Doch verursachen Waffen nun auch mehr Gewalt? Viele der Befragten haben dieser Aussage zugestimmt, ein Großteil allerdings auch nicht. Gewalt sei weitaus komplexer und vom Umfeld abhängig, es kommt nicht darauf an warum oder wofür Waffen angeschafft werden, sondern von wem. Waffen sorgen nur für verheerende Folgen. Es zeigt sich hier der von mir eingangs erwähnte ethische Konflikt bzw. das Dilemma.

2.4 Amoklauf München 2016

Im Sommer 2016 verübt der 18-jährige Schüler David S. in der Nähe des Olympiaeinkaufszentrums einen Anschlag. Er tötet 10 Menschen und verletzt sehr viele unschuldige Passanten, bevor er schließlich selbst getötet wird. Medien zufolge, hatte David S. kein politisches Motiv. Der Anschlag wurde mit einer sogenannten Glock 17, einer Selbstladepistole im Kaliber 9x19 mm, verübt. Diese hat er sich zuvor samt Munition im Dark-Net gekauft (vgl. muenchen.de kein Datum). Das Dark-Net ist eine elektronische Plattform, bei welcher jeder Nutzer vollkommen anonym bleibt. Diese Anonymität nutzen vor allem Händler und Käufer aus, die ihre Ware anbieten oder Ware kaufen möchten. Verkauft wird hierbei alles, was in Deutschland verboten ist, beginnend bei Drogen bis hin zu Kriegswaffen. Das Dark-Net ermöglicht es somit jedem Menschen egal welcher Vorstrafen oder welchen Alters, leicht an illegale Dinge zu gelangen. Das Beispiel David S. zeigt, dass dieses Dark-Net eine große Gefahr darstellen kann. Seine Glock 17 erwarb er für 4350 Euro von einem Händler aus Marburg, wo er sie auch abholte. Für weitere 400 Euro bekam er ca. 300 Schuss Munition (vgl. Wikipedia kein Datum). Das Beispiel dieses Anschlages und die Tatsache wie leicht ein 18-jähriger an eine Schusswaffe in Deutschland gelangen kann, zeigt, dass es trotz sehr strenger Waffengesetze möglich ist an eine solche zu gelangen um sie dann in der Öffentlichkeit zu gebrauchen.

3 USA

3.1 Waffengesetze

Das Waffenrecht der USA wird grundsätzlich in drei Bundesgesetzen geregelt.

3.1.1 Zweiter Zusatzartikel zur Verfassung

Wie bereits bekannt, ist es in den USA sehr viel leichter an eine Pistole zu gelangen, als in Deutschland. Die Grundlage für diese Tatsache stellt der 2. Zusatzartikel zur Verfassung dar. Dieser wurde als einer von 10 Zusatzartikeln zur amerikanischen Verfassung (Bill of Rights) verabschiedet und hat bis heute eine große Bedeutung für die Waffen der USA. „Der zweite Verfassungszusatz (Second Amendment, verabschiedet am 15. Dezember 1791) garantiert den Besitz und das Tragen von Schusswaffen auf Bundesebene.“ (Academic kein Datum). Mit anderen Worten: Jeder Amerikaner hat das Recht eine Schusswaffe zu tragen. Dieser Zusatz ist immer häufiger Anlass zur Kritik an den amerikanischen Waffengesetzen.

3.1.2 National Firearms Act

Der National Firearms Act gilt seit 1934. Durch das Gesetz wurde eine Steuer auf die Herstellung und den Handel mit Schusswaffen, sowie eine spezielle (berufliche) Steuer auf Personen und Entitäten, die mit dem Import, der Herstellung und dem Handel mit Schusswaffen beschäftigt sind auferlegt. Das Gesetz verlangt auch eine Registrierung aller NFA Schusswaffen. (vgl. National Firearms Act kein Datum)

Des Weiteren wird mit diesem Gesetz „Der Handel, Besitz und die Herstellung vollautomatischer Waffen (Maschinengewehre) sowie Schalldämpfern und sogenannter ,destruktiver Geräte‘ wie Granaten und Sprengstoffmunition […] eng geregelt“ (Academic kein Datum). Zudem werden durch den Firearms Act „Gewehre mit einer Lauflänge von weniger als 16 Zoll (40,64 cm) […] gemäß diesem Gesetz als eine Sonderklasse von Waffen mit kurzem Lauf betrachtet.“ (Academic kein Datum). Um eine Erlaubnis zum Führen einer solchen Waffe zu erhalten, bedarf es einer Untersuchung durch das FBI. (vgl. Academic kein Datum)

[...]

Final del extracto de 34 páginas

Detalles

Título
Der Waffenkult der USA im Vergleich zu Deutschland. Bringen mehr Waffen mehr Sicherheit?
Calificación
1,2
Autor
Año
2018
Páginas
34
No. de catálogo
V425375
ISBN (Ebook)
9783668706026
ISBN (Libro)
9783668706033
Tamaño de fichero
1826 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Waffen, USA, Deutschland, Vergleich, Politik, Sicherheit, Facharbeit
Citar trabajo
Julius Bruch (Autor), 2018, Der Waffenkult der USA im Vergleich zu Deutschland. Bringen mehr Waffen mehr Sicherheit?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/425375

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