Im Folgenden soll vor allem der Frage nachgegangen werden, wie sich aus welchen Gründen die parteiinterne Auswahl der politischen Eliten vollzieht und welche Auswirkungen sich daraus im politischen System ergeben. Es zeigt sich aus zu erläuternden Gründen, dass die Rekrutierung formal und organisationsintern mit Erfolg praktiziert wird. Allerdings soll aufgezeigt werden, dass die aufgrund starker Parteimacht geschlossene und verstärkt professionalisierte Struktur der Elitenrekrutierung verbunden mit einer schmalen Rekrutierungsbasis in ihrem Prozess wenig partizipationsfreundlich und restriktiv ist und im Ergebnis zu einer zunehmenden Abkopplung der Staatsorgane bzw. der Parteien vom Volk führen kann. Zunächst erscheint es allerdings ratsam einen für diesen Zusammenhang wichtigen Überblick über die Entwicklung der Parteiendemokratie in Deutschland zu geben, um für ein besseres Verständnis der Hintergründe, vor denen sich die parteiinterne Rekrutierung der politischen Eliten vollzieht, zu sorgen. Da im Rahmen dieser Arbeit sicherlich kein allumfassender Überblick dieses vielschichtigen Themenkomplexes geleistet werden kann, findet eine Beschränkung auf die wichtigsten Entwicklungstendenzen und auf für den Untersuchungsgegenstand relevante Aspekte statt. Nach dieser Grundlegung soll der Bereich der Elitenrekrutierung als Aufgaben- und Problembereich der Parteiendemokratie näher untersucht werden. Zunächst findet eine Analyse der sozialen Struktur auch im Vergleich zum Querschnitt der Bevölkerung statt, wobei der 15. Deutsche Bundestag als höchstes Verfassungsorgan weitgehend den Untersuchungsgegenstand darstellt.
Anschließend findet der Prozess der Auswahl politischer Eliten als Einfluss nehmender Faktor für die soziale Zusammensetzung der Mandatsträger Berücksichtigung, indem die Auswahlkriterien und Bedingungen im Rekrutierungsprozess näher untersucht werden. In diesem Zusammenhang werden die politischen Karrierewege mit ihren Voraussetzungen aufgezeigt und die Professionalisierungstendenzen in diesem Bereich erörtert. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung der Probleme, die eine derartige Praxis der Auswahl des politischen Führungspersonals mit sich bringt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Problemstellung und Aufbau der Arbeit
- Parteiendemokratie in Deutschland
- Parteiendemokratie – Parteienstaat
- Die Entwicklung der Stellung der Parteien nach 1945.
- Parteienwandel
- Auswahl der politischen Elite
- Soziale Struktur der Parlamentarier
- politische Karrierewege
- Professionalisierung
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswahl der politischen Elite innerhalb der deutschen Parteiendemokratie und analysiert die Folgen dieses Prozesses für das politische System. Sie beleuchtet die Rolle der Parteien im politischen Prozess, die Entwicklung der Parteiendemokratie nach 1945 und die wachsende Bedeutung von Parteien in der Gesellschaft.
- Die Rolle der Parteien im politischen System Deutschlands
- Die Entwicklung der Parteiendemokratie in Deutschland nach 1945
- Die Rekrutierung der politischen Elite durch Parteien
- Die Auswirkungen der parteiinternen Elitenrekrutierung auf das politische System
- Die Problematik der Abkopplung der Parteien vom Volk
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Problemstellung und Aufbau der Arbeit
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar und skizziert die Bedeutung der politischen Parteien in modernen westlichen Demokratien. Sie beleuchtet den wachsenden Einfluss von Parteien und die Notwendigkeit einer kritischen Betrachtung ihrer Rolle in der politischen Willensbildung.
2. Parteiendemokratie in Deutschland
2.1. Parteiendemokratie - Parteienstaat
Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und Verwendung des Begriffs "Parteiendemokratie" und setzt ihn in Bezug zum Begriff "Parteienstaat". Es werden die unterschiedlichen Perspektiven und Interpretationen dieser Begriffe in der politischen Wissenschaft beleuchtet.
2.2. Entwicklung der Stellung der Parteien nach 1945
Die Entwicklung der Stellung der Parteien in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg steht im Mittelpunkt dieses Kapitels. Es analysiert die Theorie des Parteienstaates von Gerhard Leibholz, die Rolle des Bundesverfassungsgerichtes in der Konsolidierung der Demokratie und die Herausforderungen, die aus der wachsenden Macht der Parteien entstehen.
2.3. Parteienwandel
In diesem Kapitel werden verschiedene Aspekte des Parteienwandels in Deutschland beleuchtet. Es werden die Auswirkungen des wachsenden Macht- und Wirkungsbereichs der Parteien und die Herausforderungen der sich wandelnden Gesellschaft für die Parteienlandschaft thematisiert.
3. Auswahl der politischen Elite
Das Kapitel 3 fokussiert auf die Auswahl der politischen Elite durch Parteien und analysiert die sozialen Strukturen, die Karrierewege und die Professionalisierungstendenzen in diesem Bereich. Es untersucht die Auswahlkriterien und Bedingungen des Rekrutierungsprozesses und die Auswirkungen dieser Prozesse auf die Zusammensetzung der Mandatsträger.
Schlüsselwörter
Parteiendemokratie, Parteienstaat, politische Elite, Rekrutierung, Parteienwandel, Professionalisierung, politische Willensbildung, Machtstellung, Abkopplung vom Volk, soziale Struktur, politische Karrierewege.
- Arbeit zitieren
- Holger Klahn (Autor:in), 2005, Die Auswahl der politischen Elite als Aufgaben- und Problembereich der Parteiendemokratie in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42566