In der vorliegenden Arbeit soll aufgezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der literarischen Faustfigur der "Historia D. Johann Fausten" von 1587 und der historischen Person Martin Luthers besteht.
So inszeniert der anonyme Autor der "Historia" das gottlose Leben des D. Johann Fausten nicht nur als abschreckendes Negativ-Exempel, sondern gestaltet es gleichsam auch als dunkles und dämonisches Gegenbild zum heilsgewissen Leben Martin Luthers. Diese These soll im Rahmen der vorliegenden Arbeit anhand folgender Leitfragen überprüft werden: Inwiefern kann die "Historia" als lutherische Warnschriftngedeutet werden? Welche zentralen Parallelen und Unterschiede ergeben sich aus einem Vergleich zwischen dem Faust der "Histoira" und der Person Luthers? Und inwiefern ist die Lebensgeschichte des D. Johann Faust als Anti-Vita Martin Luthers konzipiert?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Historia von D. Johann Fausten und ihre Funktion als streng lutherische Warnschrift
- Die Lebensgeschichte des D. Johann Fausten als dunkle und dämonische Anti-Vita Martin Luthers
- Die frühen Jahre Fausts und Luthers – Herkunft, Bildung und Werdegang
- Fausts und Luthers Entwicklung während ihrer Studienzeit
- Über den menschlichen Erkenntnisdrang und den Grundkonflikt von Glaube und Wissen bei Faust und Luther
- Faust und Luthers Auseinandersetzung mit dem Teufel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die „Historia von D. Johann Fausten“ (1587) im Kontext der reformatorischen Zeit und interpretiert die literarische Figur Faust als Gegenbild zu Martin Luther. Ziel ist es, die Funktion der „Historia“ als lutherische Warnschrift zu beleuchten und die gegensätzlichen Lebensläufe und Weltanschauungen von Faust und Luther herauszuarbeiten.
- Faust als dämonisches Gegenbild zu Luther
- Die „Historia“ als streng lutherische Warnschrift
- Der Gegensatz von Glaube und Wissen bei Faust und Luther
- Die Auseinandersetzung mit dem Teufel bei beiden Figuren
- Die Bedeutung der „Historia“ im Kontext der deutschen Erinnerungskultur
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Verhältnis zwischen der literarischen Figur Faust und der historischen Person Martin Luther in den Mittelpunkt. Sie verweist auf die bisherige Forschungslücke und begründet die Wahl der „Historia von D. Johann Fausten“ (1587) als Untersuchungsgegenstand. Die Einleitung situiert die Arbeit im Kontext des 500-jährigen Reformationsjubiläums und erwähnt die bereits existierende, aber unzureichende Auseinandersetzung mit der Faust-Luther-Konstellation in der Literaturwissenschaft.
Die Historia von D. Johann Fausten und ihre Funktion als streng lutherische Warnschrift: Dieses Kapitel analysiert die „Historia“ als literarisches Werk, das eine klare lutherische Position vertritt. Es untersucht die Erzählstrategie und die Darstellung des Protagonisten Faust als Warnbeispiel für ein Leben im Widerspruch zum lutherischen Glauben. Der Fokus liegt auf der Interpretation der „Historia“ als didaktisches Werkzeug, das die Gefahren des Wissenschaftsstrebens und des Teufelsbundes aufzeigt und den Leser zur Hinwendung zum lutherischen Glauben ermahnt.
Die Lebensgeschichte des D. Johann Fausten als dunkle und dämonische Anti-Vita Martin Luthers: Dieses Kapitel vergleicht die Lebensläufe von Faust und Luther, um deren gegensätzliche Lebensweisen und Weltanschauungen herauszuarbeiten. Es werden Parallelen und Kontraste in Bezug auf Herkunft, Bildung, intellektuelle Entwicklung und das Verhältnis zum Glauben und zur Wissenschaft untersucht. Dabei wird besonders der Gegensatz zwischen Fausts Zweifel und Luthers Glaube, Fausts Ablehnung der Heiligen Schrift und Luthers Verehrung derselben, sowie der unterschiedliche Ausgang ihrer Auseinandersetzungen mit dem Teufel herausgestellt und detailliert analysiert. Die jeweiligen Lebensstationen werden im Kontext ihrer Bedeutung für den Gesamtvergleich beleuchtet.
Schlüsselwörter
Historia von D. Johann Fausten, Martin Luther, Anti-Vita, Lutherische Warnschrift, Glaube, Wissen, Teufel, Reformation, deutsche Erinnerungskultur, Gegensatz, Parallelen.
Häufig gestellte Fragen zur "Historia von D. Johann Fausten"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die "Historia von D. Johann Fausten" (1587) im Kontext der Reformation und interpretiert die Figur Faust als Gegenbild zu Martin Luther. Sie beleuchtet die Funktion der "Historia" als lutherische Warnschrift und analysiert die gegensätzlichen Lebensläufe und Weltanschauungen von Faust und Luther.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Faust als dämonisches Gegenbild zu Luther; die "Historia" als streng lutherische Warnschrift; den Gegensatz von Glaube und Wissen bei Faust und Luther; die Auseinandersetzung mit dem Teufel bei beiden Figuren; und die Bedeutung der "Historia" im Kontext der deutschen Erinnerungskultur.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Kapitel zur "Historia" als lutherische Warnschrift, einem Kapitel zum Vergleich der Lebensläufe von Faust und Luther als gegensätzliche Anti-Vitae und einem Schlusskapitel (Fazit).
Wie wird die "Historia von D. Johann Fausten" interpretiert?
Die "Historia" wird als literarisches Werk interpretiert, das eine klare lutherische Position vertritt und Faust als Warnbeispiel für ein Leben im Widerspruch zum lutherischen Glauben darstellt. Sie wird als didaktisches Werkzeug verstanden, das die Gefahren des Wissenschaftsstrebens und des Teufelsbundes aufzeigt.
Wie werden die Lebensläufe von Faust und Luther verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Lebensläufe von Faust und Luther in Bezug auf Herkunft, Bildung, intellektuelle Entwicklung und das Verhältnis zum Glauben und zur Wissenschaft. Besonders hervorgehoben werden die Gegensätze zwischen Fausts Zweifel und Luthers Glaube, Fausts Ablehnung der Heiligen Schrift und Luthers Verehrung derselben, sowie der unterschiedliche Ausgang ihrer Auseinandersetzungen mit dem Teufel.
Welche Forschungslücke schließt die Arbeit?
Die Arbeit adressiert die bisher unzureichende Auseinandersetzung mit der Faust-Luther-Konstellation in der Literaturwissenschaft, insbesondere im Kontext des 500-jährigen Reformationsjubiläums.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Historia von D. Johann Fausten, Martin Luther, Anti-Vita, lutherische Warnschrift, Glaube, Wissen, Teufel, Reformation, deutsche Erinnerungskultur, Gegensatz, Parallelen.
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- Sabrina Rutner (Author), 2017, Die „Historia D. Johann Fausten“ als Anti-Vita Martin Luthers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426483