Die nachfolgende Arbeit untersucht die Problematik von angemessenen Geschäftsführergehältern und deren Einordnung als verdeckte Gewinnausschüttung. Hintergrund ist derjenige, dass der Begriff der Angemessenheit an keinerlei rechtliche Tatbestände anknüpft und somit nur auf einer Einzelfallentscheidung im Rahmen einer Beweisführung rechtssicher festzustellen ist.
Eine zentrale Rechtsgrundlage, auf die sich die Angemessenheit der Geschäftsführergehälter bezieht, ist der § 8 Absatz 3 Satz 2 KStG. Mit der allgemeinen Formulierung der Gewinnminderung beziehungsweise der verhinderten Vermögensmehrung werden unangemessene Geschäftsführergehälter als verdeckte Gewinnausschüttung darunter subsumiert. Dabei gibt die Rechtsnorm nur die Rechtsfolgen für eine vGA wieder. Lediglich die internen Verwaltungsvorschriften geben Einblicke, welche Sichtweisen über die Angemessenheit bei der Finanzverwaltung vorhanden sind.
Dieses Fehlen konkreter Anhaltspunkte zur Bestimmung einer vGA beschäftigte in der Vergangenheit häufig die Rechtssprechung. Eine Verfahrungserleichterung durch Schaffung von materiell-rechtlichen Grundlagen konnte bis dato nicht erreicht werden.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die vorherrschende Rechtsunsicherheit zu geben und Orientierungshilfen für die Gehaltsbestimmung bereitzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschäftsführergehalt im Rechtsinstitut der vGA
- Angemessenheit von Gesamtbezügen des Gesellschafter-Geschäftsführers
- Prüfung der Veranlassung dem Grunde nach
- Prüfung der Veranlassung der Höhe nach
- Prüfung der Angemessenheit der Gesamtvergütung
- Wirkung der Angemessenheit auf Geschäftsführergehälter
- Angemessenheitsgrenzen des BMF
- Angemessenheitskriterien des BFH
- Interner Fremdvergleich
- Externer Fremdvergleich
- Wirksamkeit von Gehaltsobergrenzen
- Wirkung unangemessener GF-Gehälter
- Fazit und kritische Würdigung
- Angemessenheitskriterien für Geschäftsführergehälter im Kontext der vGA
- Prüfungsschritte zur Feststellung einer vGA hinsichtlich Geschäftsführervergütungen
- Rechtliche Grundlagen und Rechtsprechung zum Thema vGA und Geschäftsführergehälter
- Wirkung unangemessener Geschäftsführergehälter auf die Körperschaftsteuer
- Kritik und Würdigung der bestehenden Rechtslage und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Problematik angemessener Geschäftsführergehälter und deren Einordnung als verdeckte Gewinnausschüttung (vGA). Sie untersucht insbesondere die Rechtsunsicherheit, die durch das Fehlen konkreter Anhaltspunkte für die Bestimmung einer vGA entsteht.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit startet mit einer Einleitung, die die Problematik der Angemessenheit von Geschäftsführergehältern und deren Einordnung als verdeckte Gewinnausschüttung (vGA) einführt. Sie beleuchtet den Hintergrund dieser Problematik und die Rechtsgrundlage, die in § 8 Abs. 3 Satz 2 KStG zu finden ist.
Im zweiten Kapitel werden die Rechtsinstitute der vGA im Kontext der Geschäftsführergehälter näher untersucht. Hierbei werden die Tatbestandsmerkmale der vGA nach der ständigen Rechtsprechung beleuchtet, wobei die Vorteileigenschaft im Vordergrund steht.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Angemessenheitsprüfung von Gesamtbezügen des Gesellschafter-Geschäftsführers. Es werden die einzelnen Prüfungsschritte der Finanzverwaltung erläutert, die sich auf die Veranlassung und die Höhe der Vergütungsbestandteile konzentrieren. Die „75: 25 - Regel“ und die Bedeutung der Pensionszusagen werden dabei näher betrachtet.
Das vierte Kapitel analysiert die Wirkung der Angemessenheit auf Geschäftsführergehälter. Es wird die Unterscheidung zwischen den Angemessenheitsgrenzen des BMF und den Angemessenheitskriterien des BFH beleuchtet. Hierbei werden der interne und der externe Fremdvergleich sowie die Wirksamkeit von Gehaltsobergrenzen betrachtet.
Schlüsselwörter
Verdeckte Gewinnausschüttung (vGA), Geschäftsführergehalt, Angemessenheit, § 8 Abs. 3 Satz 2 KStG, Rechtsunsicherheit, Vermögensminderung, verhinderte Vermögensmehrung, Vorteileigenschaft, Prüfungsstufen, 75:25 - Regel, Pensionszusage, Interner Fremdvergleich, Externer Fremdvergleich, Gehaltsobergrenzen, BMF, BFH.
- Quote paper
- Andreas Schalk (Author), 2014, Begriff und Merkmal der verdeckten Gewinnausschüttung hinsichtlich von Geschäftsführervergütungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426919