In dieser Arbeit werden Rachemechanismen und deren destruktives Potential in Gruppen und Gesellschaften behandelt. Im Zentrum steht dabei die zweite Auflage des Buches "Rache. Zur Psychodynamik einer unheimlichen Lust und ihrer Zähmung" von Tomas Böhm und Suzanne Kaplan aus dem Jahr 2012, die in ihrer Berufstätigkeit als Psychoanalytiker verschiedene Phänomene untersuchten, die Aufschluss über den Teufelskreis der Rachefantasien und –handlungen geben. Im Laufe der Arbeit wird ersichtlich, wie häufig sich Mechanismen der Gewalt wiedererkennen lassen – ein Grund dafür, aus dem das Konstrukt der Rache noch immer nicht ausreichend erforscht ist. Zu häufig werden Rachemechanismen mit Erklärungsansätzen aus dem Bereich der Gewalt und Aggression ersetzt, was jedoch nicht selten dem wenig überschaubaren "Begriffsdschungel" geschuldet ist. So werden neben Begriffserläuterungen folgende Schwerpunkte gesetzt: der Umgang mit starken Affekten, traumatische Ereignisse, die Legitimation von Rachehandlungen und –absichten, ein unausgeglichenes Machtverhältnis bzw. Über- und Unterlegenheit und die grundlegende Frage nach dem Kennzeichen für einen Racheakt; oder als Frage formuliert: Wo lässt sich der Wunsch nach Vergeltung bei Individuen/Gruppen ausmachen und wo soll lediglich eine Grenze gezogen werden, um die eigene Integrität zu schützen oder wiederherzustellen? Und weiterhin: Kann jeder Mensch und jedes Opfer zum Rächer werden? Sind Täter immer Rächer?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- RACHE - EINFÜHRUNG IN DEN BEGRIFF
- DER CIRCULUS VITIOSUS DER RACHE
- RACHE IN DER GRUPPE UND IN DER GESELLSCHAFT
- RACHE IN DER KULTUR
- RACHE IN DER RELIGION
- DER RACHEVERZICHT.
- DISKUSSION UND FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Mechanismen der Rache und deren destruktives Potenzial, insbesondere im Kontext von Gewalt- und Sexualstraftätern. Sie stützt sich auf das Werk "Rache. Zur Psychodynamik einer unheimlichen Lust und ihrer Zähmung" von Tomas Böhm und Suzanne Kaplan, um die komplexe Dynamik von Rachefantasien und -handlungen zu erforschen.
- Der Teufelskreis der Rache: Untersuchung der Mechanismen, die Rachemotive antreiben.
- Rache und Gewalt: Analyse der Verbindung zwischen Rache und verschiedenen Formen von Gewalt.
- Soziale und kulturelle Aspekte der Rache: Untersuchung der Rolle von Gesellschaft, Kultur und Religion in der Entstehung und Ausübung von Rachehandlungen.
- Machtverhältnisse und Rache: Analyse des Zusammenhangs zwischen Machtverhältnissen und Rachemotivation.
- Verzicht auf Rache: Erforschung der Möglichkeiten, den Kreislauf der Rache zu durchbrechen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema der Rache vor und erläutert den Fokus auf Gewalt- und Sexualstraftäter sowie die Relevanz von Rachegelüsten für deren Verständnis.
- RACHE - EINFÜHRUNG IN DEN BEGRIFF: Dieser Abschnitt bietet eine Einführung in den Begriff der Rache und unterscheidet ihn von ähnlichen Begriffen wie Neid, Rivalität, Sündenbock, Selbstverteidigung und Vergeltung.
- DER CIRCULUS VITIOSUS DER RACHE: Dieser Abschnitt analysiert die Dynamik des Rache-Kreislaufs und die Faktoren, die ihn verstärken, wie z. B. die Vermischung von Gerechtigkeit und Rache sowie die Rolle von Hass.
- RACHE IN DER GRUPPE UND IN DER GESELLSCHAFT: Dieser Abschnitt untersucht die Rolle von Rache in verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten und analysiert die Mechanismen, die Rache in Gruppen und Gesellschaften begünstigen können.
Schlüsselwörter
Rache, Gewalt, Sexualstraftäter, Psychodynamik, Teufelskreis, Rachefantasien, Rachehandlungen, Kultur, Religion, Machtverhältnisse, Vergeltung, Gerechtigkeit, Hass, Selbstjustiz, Sündenbock, Selbstverteidigung.
- Citation du texte
- Rilana Maria Kühn (Auteur), 2017, Die destruktiven Mechanismen der Rache in Gruppen und Gesellschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426967