Klatetzki nimmt in seiner Dissertation aus dem Jahre 1993 „Wissen, was man tut. Professionalität als organisationskulturelles System. Eine ethnographische Interpretation“, das Handeln der Organisation sozialer Arbeit, am Beispiel der stationären Jugendhilfe, in den Blick. Darin nehmen professionelle Akteure im Jugendhilfesystem Einfluss auf die Gestaltung der Lebenswelten von Jugendlichen. Anhand eines deutenden Ansatzes von Kultur, untersucht und analysiert Klatetzki welche Bedeutung „Professionalität“ und „Gestaltung von Lebenswelten“ zukommen.
Um Beschreibungen und Erklärungen aus der Perspektive der handelnden Akteure zu gewinnen, wählt Klatetzki im ersten Schritt den Ansatz der interpretativen Ethnographie als Sozialwissenschaft. Damit derartige Beschreibungen reflektiert und interpretiert werden können, folgt im zweiten Teil die professionelle Gestaltung von Lebenswelten als organisationskulturelles System.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil 1: Die Perspektive der Teilnehmer: Eine Darstellung der deutenden Theorie von Kultur
- Professionalität als organisationskulturelles System - eine Explikation der Begriffe
- Ein rationales und ein soziales Wirklichkeitsverständnis
- Teil 2: Die Beschreibung einer Organisationskultur: Eine Interpretation der Teilnehmerperspektive
- Organisationskultur als professionelle Gestaltung von Lebenswelten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
In seiner Dissertation widmet sich Klatetzki der Organisation sozialer Arbeit, speziell der stationären Jugendhilfe. Er untersucht, wie professionelle Akteure im Jugendhilfesystem Einfluss auf die Lebenswelten von Jugendlichen nehmen und welche Bedeutung dabei "Professionalität" und "Gestaltung von Lebenswelten" zukommen.
- Professionelle Gestaltung von Lebenswelten als organisationskulturelles System
- Die Bedeutung von Kultur und Bedeutungssystemen im Handeln der Akteure
- Der Einfluss von Machtverhältnissen und Hierarchien auf die professionelle Praxis
- Die Herausforderungen der wissenschaftlichen Interpretation von sozialer Praxis
- Die Rolle von teilnehmender Beobachtung und interpretativer Ethnographie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der teilnehmenden Beobachtung und die Herausforderung, soziale Praktiken aus der Perspektive der Akteure zu verstehen. Sie stellt das Konstruktionsmodell der sozialen Wirklichkeit von Schütz vor und betont die Wichtigkeit des Verständnisses verschiedener Sprach- und Bedeutungssysteme.
Das erste Kapitel widmet sich der Explikation des Begriffs "Professionalität als organisationskulturelles System". Es zeigt, wie Kultur in der Soziologie und der Kulturanthropologie verstanden wird und wie soziale Praktiken durch kulturelle Bedeutungsstrukturen geprägt sind.
Schlüsselwörter
Die Dissertation fokussiert auf die Themen Professionalität, Organisationskultur, Jugendhilfe, interpretative Ethnographie, Kultur, Bedeutungssysteme, soziales Handeln und die Rekonstruktion sozialer Wirklichkeit.
- Citation du texte
- Bianca Reinisch (Auteur), 2013, Über Klatetzkis "Wissen was man tut. Professionalität als organisationskulturelles System. Eine ethnographische Interpretation", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/427384