In der folgenden Arbeit werde ich versuchen, die wesentlichen Merkmale der Glocksee-Pädagogik und ihrer praktischen Umsetzung zu beschreiben. Mir geht es hierbei in erster Linie darum, eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten und Aussagen zu erfassen, da eine ausschöpfende Bearbeitung des Themas wohl den Rahmen einer Seminar-Hausarbeit sprengen würde. Es geht also vielmehr darum, eine allgemeine Einführung in das Thema Glocksee-Schule zu finden, welche die Entstehungsphase, die Kernprinzipien und die praktische Umsetzung beschreiben soll. Das Interesse am Thema Glocksee-Schule hat zwei Beweggründe: Zum einen interessiert mich als ehemaliger Schüler das theoretische Konzept dieser Schule einmal aus wissenschaftlicher Perspektive zu betrachten. Zum anderen ist das Thema Glocksee-Schule aber auch gerade wegen der andauernden PISA Diskussion von besonderer Bedeutung, wie ich finde. Denn gerade im Bezug auf mögliche Lösungskonzepte zur PISA Problematik könnte der Blick in Richtung alternative Pädagogik wieder eine wichtige Bedeutung gewinnen.
Was in der vorliegenden Arbeit deutlich werden wird ist, dass die Glocksee-Schule in der Auseinandersetzung mit ihren Kritikern ihr radikales Konzept der antiautoritären Erziehung so modifiziert hat, dass die notwendige Anpassung an das Regelschulsystem trotzdem nicht zu einem totalen Bruch mit der Grundidee geführt hat. So gelten die Prinzipien der Selbstregulierung und des exemplarischen Lernens noch heute als wichtige Prinzipien der Glocksee-Pädagogik, wenngleich sie nicht mehr so verstanden werden wie in der Anfangsphase der Siebziger Jahre.
In einem Schlusskommentar werde ich dann versuchen, meine persönlichen Erfahrungen mit dem Konzept der Glocksee-Pädagogik zu vergleichen und eine Bewertung des Glocksee-Ansatzes vorzunehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Planungs- und Gründungsphase
- Das Konzept der Glocksee-Schule
- Marxistische Ansätze
- Selbstregulierung
- Exemplarisches Lernen
- Revision des ursprünglichen Konzeptes
- Ein Blick in die Praxis: Tagesablauf und Phasen des Unterrichts
- Zeiten der Übergänge
- Angebote
- Festgelegte Arbeitsphasen
- Projekte
- Glocksee-Schule und Pisa Studie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet eine Einführung in das pädagogische Konzept der Glocksee-Schule. Ziel ist es, die Entstehung, die Kernprinzipien und die praktische Umsetzung dieses alternativen Schulmodells zu beschreiben. Der Bezug zur PISA-Diskussion und die Entwicklung des Konzeptes über die Jahre werden ebenfalls beleuchtet.
- Entstehung und Gründung der Glocksee-Schule im Kontext der 68er-Bewegung
- Das antiautoritäre Erziehungskonzept der Glocksee-Schule
- Die Prinzipien der Selbstregulierung und des exemplarischen Lernens
- Die Entwicklung und Modifikation des ursprünglichen Konzeptes
- Der praktische Schulalltag an der Glocksee-Schule
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit: eine umfassende, aber dennoch prägnante Darstellung der Glocksee-Schule, ihrer Entstehung, Kernprinzipien und praktischen Umsetzung. Der Bezug zur PISA-Debatte wird als wichtiger Aspekt hervorgehoben, da alternative Pädagogik im Kontext möglicher Lösungsansätze für die PISA-Problematik eine neue Bedeutung erlangt. Es wird bereits angedeutet, dass die Glocksee-Schule ihr radikales Konzept im Laufe der Zeit angepasst hat, ohne jedoch die Grundidee aufzugeben. Die Prinzipien der Selbstregulierung und des exemplarischen Lernens bleiben zentrale Elemente, wenngleich ihre Interpretation sich im Laufe der Zeit gewandelt hat.
Planungs- und Gründungsphase: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der Glocksee-Schule im Jahr 1971, inspiriert von der Kinderladenbewegung und dem politischen Klima der 1960er Jahre (Vietnamkrieg, Studentenbewegung). Das antiautoritäre Konzept entstand als Reaktion auf die repressive Erziehung der Vor- und Nachkriegszeit. A.S. Neills "Summerhill" wird als einflussreiches Werk genannt. Die Gründungsphase beschreibt den Einzug in die ersten Räumlichkeiten, die schrittweise Erweiterung der Jahrgangsstufen und die Bedingung der sozialen Zusammensetzung der Schülerschaft (50% Arbeiterkinder, 50% Mittelschichtkinder). Die aktive Beteiligung der Eltern wurde als wichtiges Kriterium für die Aufnahme und den Schulalltag betont, jedoch wird bereits ein Wandel in der Zusammensetzung der Elternschaft in Richtung Mittelschicht im Laufe der Zeit angedeutet.
Schlüsselwörter
Glocksee-Schule, antiautoritäre Erziehung, Selbstregulierung, exemplarisches Lernen, alternative Pädagogik, PISA-Studie, marxistische Ansätze, Kinderladenbewegung, 68er-Bewegung, Schülerselbstverwaltung.
Häufig gestellte Fragen zur Glocksee-Schule
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet eine umfassende Übersicht über die Glocksee-Schule, ein alternatives Schulmodell. Sie behandelt die Entstehung, die Kernprinzipien (antiautoritäre Erziehung, Selbstregulierung, exemplarisches Lernen), die praktische Umsetzung und die Entwicklung des Konzeptes über die Jahre. Der Bezug zur PISA-Studie und die Anpassungen des ursprünglichen Konzeptes werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Phasen der Glocksee-Schule werden behandelt?
Die Arbeit umfasst die Planungs- und Gründungsphase der Schule im Kontext der 68er-Bewegung und der Kinderladenbewegung, sowie einen detaillierten Blick auf den praktischen Schulalltag, einschließlich Tagesablauf, Unterrichtsphasen, Projekten und den Übergängen zwischen diesen. Die Entwicklung des pädagogischen Konzepts über die Jahre und die Anpassungen des ursprünglichen Konzeptes werden ebenfalls ausführlich dargestellt.
Welche Schlüsselkonzepte der Glocksee-Schule werden erklärt?
Die Arbeit erläutert zentrale Konzepte wie antiautoritäre Erziehung, Selbstregulierung und exemplarisches Lernen. Der Einfluss marxistischer Ansätze und die Bedeutung der aktiven Elternbeteiligung werden ebenfalls thematisiert. Die Arbeit zeigt auf, wie diese Konzepte in der Praxis umgesetzt wurden und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt haben.
Wie wird die Glocksee-Schule im Kontext der PISA-Studie betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet die Relevanz der Glocksee-Schule im Kontext der PISA-Diskussion. Sie untersucht, wie ein alternatives pädagogisches Modell wie die Glocksee-Schule zu den Ergebnissen der PISA-Studie steht und welche möglichen Lösungsansätze alternative Pädagogik im Hinblick auf die Herausforderungen der PISA-Studie bieten kann.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Planungs- und Gründungsphase, Das Konzept der Glocksee-Schule (einschließlich marxistischer Ansätze, Selbstregulierung, exemplarischem Lernen und Revision des ursprünglichen Konzepts), Ein Blick in die Praxis (Tagesablauf, Unterrichtsphasen, Projekte), und Glocksee-Schule und Pisa Studie.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Glocksee-Schule, antiautoritäre Erziehung, Selbstregulierung, exemplarisches Lernen, alternative Pädagogik, PISA-Studie, marxistische Ansätze, Kinderladenbewegung, 68er-Bewegung, Schülerselbstverwaltung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Fokus und die Zielsetzung beschreibt. Anschließend werden die Planungs- und Gründungsphase sowie das pädagogische Konzept der Glocksee-Schule detailliert dargestellt. Ein separates Kapitel widmet sich dem praktischen Schulalltag. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung und Schlüsselbegriffen.
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- Raoul Festante (Autor), 2003, Einführung in das pädagogische Konzept der Glocksee-Schule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42739