LRS ist eine partielle Lern- und Leistungsschwierigkeit. Eine Lernschwierigkeit/-störung wird dann angenommen, wenn die Leistungen der Schüler unterhalb der tolerierbaren Abweichungen von verbindlichen institutionellen, sozialen und individuellen Bezugsnormen liegen oder aber das Erreichen bzw Verfehlen von Standards mit großen Belastungen verbunden ist.
Teilleistungsstörungen kennzeichnen Leistungsdefizite in begrenzten Funktionsbereichen, die trotz hinreichender Intelligenzleistungen, regelmäßiger Förderung sowie einer körperlichen und seelischen Gesundheit der Betroffenen auftreten und nicht aus einer entsprechenden Behinderung erklärt werden können. Hierfür sind Störungen des Lesens und Rechtschreibens ein Beispiel.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Kurzer historischer Abriss / Begriffsklärung
- 2. Erscheinungsbild
- 3. Diagnose
- 4. Ursachen
- 4.1 Phonologische Bewusstheit
- 5. Fördermaßnahmen
- 1. Leseanfangsphase / alphabetische Entwicklungsstufe
- 2. Spätere Lese- und Schreibphase / orthographische Entwicklungsstufe
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Legasthenie bzw. Lese-Rechtschreib-Schwäche/-Störung (LRS). Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Thematik zu vermitteln, inklusive historischer Entwicklung, Erscheinungsbild, Diagnose, Ursachen und Fördermöglichkeiten. Der Fokus liegt auf der Klärung der Begrifflichkeiten und der Darstellung aktueller Forschungsergebnisse zur Diagnose und Therapie von LRS.
- Historisches Verständnis des Begriffs Legasthenie/LRS
- Erscheinungsbild und Diagnostik von LRS
- Ursachen von LRS, insbesondere die Rolle der phonologischen Bewusstheit
- Geeignete Fördermaßnahmen in verschiedenen Lernphasen
- Differenzierung zwischen LRS und Legasthenie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Legasthenie/LRS ein und betont die Bedeutung des Schriftspracherwerbs für die Bildung und das gesellschaftliche Leben. Sie hebt die Herausforderungen hervor, denen Schüler mit LRS trotz intensiver Bemühungen gegenüberstehen, und definiert LRS als Teilleistungsstörung. Der einleitende Abschnitt stellt die Relevanz des Themas für angehende Lehrer heraus und grenzt LRS von anderen Lernschwierigkeiten ab.
1.1 Kurzer historischer Abriss / Begriffsklärung: Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung des Verständnisses von LRS. Er erklärt die Etablierung des Begriffs „Legasthenie“ durch Ranschburg und die nachfolgende Debatte um seine Verwendung, insbesondere im Zusammenhang mit dem Diskrepanzkriterium (Intelligenz-Leistungs-Differenz). Die kontroverse Diskussion um die Unterscheidung zwischen Legasthenie und LRS wird dargestellt, wobei die sinnlose Unterscheidung und die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz von 1978 zur Verwendung des neutraleren Begriffs „Lese-Rechtschreibschwierigkeiten“ (LRS) hervorgehoben werden.
2. Erscheinungsbild: Dieses Kapitel beschreibt das Erscheinungsbild von LRS. Es betont, dass es kein einheitliches Störungsbild gibt, sondern dass die Schwierigkeiten sowohl beim Lesen als auch Schreiben auftreten können. Die Kernsymptome – Beeinträchtigung der Lese- und Rechtschreibfertigkeiten – werden detailliert erläutert, inklusive Schwierigkeiten bei der phonologischen Bewusstheit, dem phonologischen Rekodieren und der seriellen Benennungsgeschwindigkeit. Die typischen Fehlermuster beim Lesen und Schreiben werden beschrieben, sowie die Problematik der Fehlerinkonstanz.
3. Diagnose: Die Diagnose von LRS wird im Detail behandelt, beginnend mit der Definition der WHO im ICD-10. Es wird die Notwendigkeit des Ausschlusses anderer Ursachen, wie Sehstörungen oder Hörprobleme, betont. Das Kapitel beschreibt den diagnostischen Prozess, inklusive standardisierter Lese- und Rechtschreibtests sowie Intelligenztests. Die Bedeutung der Abklärung von Begleitstörungen wie ADHS wird hervorgehoben, da diese die LRS negativ beeinflussen können.
4. Ursachen: Das Kapitel befasst sich mit den Ursachen von LRS. Ein Schwerpunkt liegt auf der phonologischen Bewusstheit und ihrer Bedeutung für den Schriftspracherwerb. Der Abschnitt erläutert die Zusammenhänge zwischen phonologischen Defiziten und Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Zusätzliche Faktoren und mögliche Begleitstörungen werden ebenfalls angesprochen, jedoch ohne detaillierte Erläuterung der einzelnen Unterkapitel.
5. Fördermaßnahmen: Dieses Kapitel widmet sich den Fördermaßnahmen für Kinder mit LRS. Es wird zwischen der Leseanfangsphase und der späteren Lese- und Schreibphase unterschieden und für beide Phasen geeignete Förderansätze vorgestellt. Die Zusammenfassung synthetisiert die wesentlichen Strategien und Methoden, die zur Verbesserung der Lese- und Rechtschreibleistung beitragen können, ohne explizit auf die Unterkapitel einzugehen.
Schlüsselwörter
Legasthenie, Lese-Rechtschreib-Schwäche/-Störung (LRS), Schriftspracherwerb, phonologische Bewusstheit, Diagnose, Fördermaßnahmen, Leseschwäche, Rechtschreibschwäche, Teilleistungsstörung, Diskrepanzkriterium.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Legasthenie/Lese-Rechtschreib-Schwäche/-Störung (LRS)
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Legasthenie und Lese-Rechtschreib-Schwäche/-Störung (LRS). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Klärung von Begrifflichkeiten, der Darstellung aktueller Forschungsergebnisse zur Diagnose und Therapie von LRS sowie der Beschreibung von Fördermaßnahmen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung des Begriffs Legasthenie/LRS, das Erscheinungsbild und die Diagnostik von LRS, die Ursachen von LRS (insbesondere die Rolle der phonologischen Bewusstheit), geeignete Fördermaßnahmen in verschiedenen Lernphasen und die Differenzierung zwischen LRS und Legasthenie. Es werden auch typische Fehlermuster beim Lesen und Schreiben sowie die Problematik der Fehlerinkonstanz beschrieben. Die Bedeutung von Begleitstörungen wie ADHS wird ebenfalls angesprochen.
Wie wird LRS diagnostiziert?
Die Diagnose von LRS erfolgt anhand der Definition der WHO im ICD-10 und beinhaltet den Ausschluss anderer Ursachen wie Sehstörungen oder Hörprobleme. Der diagnostische Prozess umfasst standardisierte Lese- und Rechtschreibtests sowie Intelligenztests. Die Abklärung von Begleitstörungen wie ADHS ist wichtig, da diese die LRS negativ beeinflussen können.
Welche Ursachen werden für LRS genannt?
Ein Schwerpunkt liegt auf der phonologischen Bewusstheit und ihrer Bedeutung für den Schriftspracherwerb. Phonologische Defizite werden als zentrale Ursache für Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben genannt. Zusätzliche Faktoren und mögliche Begleitstörungen werden ebenfalls angesprochen.
Welche Fördermaßnahmen werden beschrieben?
Das Dokument unterscheidet zwischen der Leseanfangsphase und der späteren Lese- und Schreibphase und stellt für beide Phasen geeignete Förderansätze vor. Es werden wesentliche Strategien und Methoden zur Verbesserung der Lese- und Rechtschreibleistung zusammengefasst.
Was ist der Unterschied zwischen Legasthenie und LRS?
Das Dokument beleuchtet die kontroverse Diskussion um die Unterscheidung zwischen Legasthenie und LRS. Es wird die sinnlose Unterscheidung und die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz von 1978 zur Verwendung des neutraleren Begriffs „Lese-Rechtschreibschwierigkeiten“ (LRS) hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Legasthenie, Lese-Rechtschreib-Schwäche/-Störung (LRS), Schriftspracherwerb, phonologische Bewusstheit, Diagnose, Fördermaßnahmen, Leseschwäche, Rechtschreibschwäche, Teilleistungsstörung, Diskrepanzkriterium.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für angehende Lehrer, Pädagogen, Therapeuten und alle, die sich umfassend mit dem Thema Legasthenie/LRS auseinandersetzen möchten.
- Quote paper
- Sonja Filip (Author), 2011, Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS). Strukturierte Übersicht über Diagnostik und Fördermaßnahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/427488