Mit dem Rückzug Nelson Mandelas aus der Politik, schwand im gleichen Maße auch der Einfluss des ehemaligen Präsidenten auf sein Land, Südafrika. Nicht nur aus politischer Sicht, sondern auch aus ethischer. Sein Werdegang, inklusive dem 27-jährigen Gefängnisaufenthalt, zeugt vor allem bei gewaltfreien Protestlern von großem Charakter. Er war in der Lage viele Menschen durch seine Weltanschauung zu inspirieren und somit ein friedliches Zusammenleben der schwarzen und weißen Bevölkerung Südafrikas nach der Apartheid in die Wege zu leiten. Obwohl sich Mandela darauf konzentrierte diesen Gedanken mit seinem Volk zu teilen, wird Südafrika heute immer noch häufig mit Rassismus und Gewalt in Verbindung gebracht. Auf politischer Ebene lassen sich Rückschlüsse auf Ursachen hierfür beispielsweise in der aktuellen Wirtschaftslage oder dem Bildungssystem finden. Auf soziologischer Ebene stellt sich die Frage, ob die Worte Mandelas und ihre Bedeutung überhaupt noch Anklang in Südafrika finden. Ein Begleit-Phänomen, das von den Medien Südafrikas nur selten aufgegriffen wird, aber in dieser Arbeit eine wesentliche Bedeutung hat, ist der Zuwachs der weißen Bevölkerung in den Slums Südafrikas. Betroffene sprechen nun von einem umgekehrten Rassismus der Seitens der schwarzen Bevölkerung ausgeübt wird. Dies zeigt, dass die von Mandela gewünschte Regenbogennation heute nicht existiert. So stellt sich die Frage, ob eine Abweichung der politischen Strategien Mandelas, eine bessere Zukunft des Landes herbeigeführt hätte. Bei der Behandlung dieser Frage ist nicht zu erwarten, eine alternative, bessere Strategie zu finden, sondern Problematiken während und nach der frühzeitig beendeten Amtszeit Mandelas als eventuelle Ursachen für heutige Auswirkungen benennen zu können. Durch die Identifikation der genannten, möglichen Ursachen für den Fortbestand von Rassismus und Gewalt, sowie der Ausübung von Rache an der weißen Bevölkerung, lässt sich auch ein möglicher Ausblick auf zukünftige Diskussionsthemen erstellen, die von der Regierung in Südafrika behandelt werden sollten, um die Visionen Mandelas zurück in das Parlament zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Südafrika während der Apartheid
- 2 Der Weg aus der Apartheid
- 2.1 Politische Herausforderungen
- 2.2 Soziale Herausforderungen – Nelson Mandelas Visionen einer multiethnischen Regenbogennation
- 3 Südafrika heute
- 3.1 Das Erbe von Nelson Mandela
- 3.2 Spaltung des ANC
- 3.3 Rache - Die Bekämpfung des kolonialen Geistes in Afrika durch umgekehrte Diskriminierung
- 4 Schlussbetrachtung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Nelson Mandelas Visionen einer multiethnischen Regenbogennation auf das heutige Südafrika. Ziel ist es, zu analysieren, inwieweit die Visionen Mandelas in der heutigen südafrikanischen Gesellschaft verwirklicht wurden und welche Herausforderungen die Realisierung dieser Visionen weiterhin darstellen.
- Das Erbe von Nelson Mandela und seine Rolle in der Überwindung der Apartheid
- Die politische und soziale Situation Südafrikas nach der Apartheid
- Die Herausforderungen der Rassismusbekämpfung und die Frage des umgekehrten Rassismus
- Der Einfluss von Mandelas Visionen auf die heutige Gesellschaft
- Mögliche Ursachen für den Fortbestand von Rassismus und Gewalt in Südafrika
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den Rückzug Nelson Mandelas aus der Politik und die damit verbundene Abnahme seines Einflusses auf Südafrika. Es wird auf die Bedeutung Mandelas für gewaltfreie Protestbewegungen und seine Vision einer friedlichen Koexistenz der schwarzen und weißen Bevölkerung Südafrikas eingegangen.
Das erste Kapitel behandelt die Apartheid in Südafrika und schildert die Folgen der Rassentrennung für die schwarze Bevölkerung. Es werden wichtige Gesetzesbeschlüsse wie der Natives Land Act und der Bantu Education Act analysiert und ihre Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der schwarzen Bevölkerung aufgezeigt.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Weg aus der Apartheid und beleuchtet die politischen und sozialen Herausforderungen dieser Transformation. Insbesondere werden die Visionen Nelson Mandelas für eine multiethnische Regenbogennation näher beleuchtet.
Das dritte Kapitel analysiert die aktuelle Situation in Südafrika und beleuchtet das Erbe von Nelson Mandela, die Spaltung des ANC und die Thematik des umgekehrten Rassismus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Rassismus, Gewalt, Apartheid, multiethnische Gesellschaft, Nelson Mandela, Regenbogennation, soziale Gerechtigkeit, politische Transformation, umgekehrter Rassismus und dem Erbe von Nelson Mandela. Die Analyse fokussiert auf die Auswirkungen von Mandelas Visionen auf das heutige Südafrika und die Herausforderungen, die diese Visionen weiterhin darstellen.
- Citation du texte
- Niklas Pernat (Auteur), 2018, Die Visionen von Nelson Mandela. Wie viel Regenbogennation steckt im Südafrika von heute?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/427561