Vergleichende dogmatische Analyse des Gottes- und Menschenbildes bei Karl Barth und Paul Tillich

Über die Möglichkeiten und Grenzen einer Synthese der Dialektischen Theologie Karl Barths und der Apologetischen Theologie Paul Tillichs am Beispiel des Gottes- und Menschenbildes


Hausarbeit, 2016

24 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Unterrichtliche Voraussetzungen
1.1. Stundenrelevante Angaben zur Lerngruppe
1.2. Unterrichtszusammenhang
1.3. Sachdarstellung/ -analyse

2. Didaktik
2.1. Didaktische Überlegungen
2.2. Ziele der Stunde

3. Methodische Umsetzung

4. Geplanter Stundenverlauf:

5. Anhang
5.1. Literatur
5.2. Anlagen/ Material

1. Unterrichtliche Voraussetzungen

1.1. Stundenrelevante Angaben zur Lerngruppe

Ich begleite den Kurs Q2 EnEa (Englisch auf erhöhtem Anforderungsniveau) seit Ende Mai im Ausbildungsunterricht und unterrichte die Schülerinnen und Schüler[1] seit dem 12. Juni. Der Kurs besteht aus 7 Mädchen und 9 Jungen.

Die Lerngruppe verhält sich sowohl untereinander als auch der Ausbildungslehrerin und mir gegenüber freundlich und aufgeschlossen. Im Allgemeinen ist der Kurs durch eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre und eine große Bereitschaft zur Mitarbeit geprägt. Es gibt eine starke und breite Leistungsspitze. Demgegenüber steht eine Gruppe von Schülern –etwa 1/3 des Kurses - die sich kaum an den Unterrichtsgesprächen beteiligen.

Die Schüler sind mit gängigen Arbeits- und Präsentationsmethoden, wie beispielsweise think–pair–share und der Ergebnispräsentationen mit Hilfe des Overheadprojektors (OHP) vertraut und können ergebnisorientiert in Paaren und Gruppen zusammen arbeiten. Allerdings kommt es bei Partner- und Gruppenarbeiten vor, dass sie sich in Details verlieren und somit Schwierigkeiten im Einhalten von Zeitvorgaben haben.

Englisch als Arbeits- und Kommunikationssprache wird in Plenumsphasen grundsätzlich eingehalten. In Gruppenarbeitsphasen fallen einige Schüler häufiger in die deutsche Sprache zurück und müssen an das Englisch-Sprechen erinnert werden. Während sich der Großteil der Schüler im Unterrichtsgespräch sicher und zielorientiert ausdrückt, fehlen einzelnen Schülern die sprachlichen Grundkenntnisse, um ihre Sprechabsichten verständlich zu überbringen.

Nach anfänglicher Skepsis gegenüber Shakespeare’s Sprache und Schreibstil haben sich die Schüler nach den ersten Unterrichtsstunden gegenüber dem Drama geöffnet, positive Erfahrungen mit der schwierigen Sprache gesammelt und ein Interesse an der Arbeit mit dem Werk entwickelt.

Es ist den Schülern erlaubt, ihre Handys im Unterricht als Hilfsmittel selbstständig einzusetzen.

1.2. Unterrichtszusammenhang

Seit Mai befasst sich die Lerngruppe mit Shakespeare und speziell mit seinem Werk Romeo & Juliet. Shakespeare’s Zeit und Leben wurde thematisiert, das Drama gelesen und in Partner-, Gruppen- und Plenumsphasen, sowie mit der Unterstützung von Rollenspielen und kreativen Textproduktionen sprachlich und inhaltlich erarbeitet. Im Anschluss an die Lektüre wurde die Luhrmann-Verfilmung mit verschiedenen Beobachtungsschwerpunkten (tragic and comic elements, water/fire motif, characters, book vs. film) angeschaut und besprochen.

In der vorausgegangenen Stunde wurden verschiedene filmische Mittel mit entsprechendem Fachvokabular (film analysis) in Gruppen arbeitsteilig erschlossen und durch Schülerpräsentationen vorgestellt. Die Szene von Mercutio’s Tod aus der Zeffirelli-Fassung, die den Schülern auch in der GUB-Stunde als Vergleichsmaterial zur Verfügung steht, wurde genutzt, um Beispiele der filmischen Mittel zu geben.

Die vorliegende Stunde dient der Analyse der oben genannten Szene (im Vergleich der Luhrmann- und Zeffirelli-Fassung), bei der die erschlossenen filmischen Mittel herausgearbeitet werden sollen.

In der nachfolgenden Doppelstunde soll eine abschließende Reflexion und persönliche Bewertung von Luhrmann’s Romeo & Juliet stattfinden, die außerdem die Frage zulässt, welchen Stellenwert Literaturverfilmungen für die Literatur allgemein einnehmen können.

1.3. Sachdarstellung/ -analyse

Die Literaturgrundlage der beiden in dieser Stunde genutzten Filmversionen bildet Shakespeare’s Drama Romeo & Juliet (1594). Die gleichnamigen Filmversionen von Zeffirelli (1968) und Luhrmann (1996) spiegeln bis auf kleine Änderungen die Geschichte der Literaturgrundlage wieder. Deswegen wird diese im Folgenden in Anlehnung an Mühlmann (2007) zusammengefasst dargestellt. Das Drama erzählt die tragische Liebesgeschichte zweier junger Menschen (Romeo und Julia) aus verfeindeten Familien. Auf Grund der Diskrepanzen zwischen ihren Familien halten sie ihre Liebe geheim. In einem Kampf zwischen Anhängern der beiden Familien tötet Romeo Julia’s Cousin und wird verbannt. Um die Liebenden wieder zu vereinen, wird ein Plan entwickelt. Julia nimmt ein Gift zu sich, das sie tot erscheinen lässt. Gleichzeitig wird eine Nachricht an Romeo gesandt, die ihn in diesen Plan einweihen soll. Statt dieser Nachricht erfährt dieser jedoch nur, dass seine Frau tot sei. Er reist zurück nach Verona und bringt sich am Grab Julia‘s um. Diese erwacht kurz darauf, erblickt den toten Romeo und wählt ebenfalls den Freitod. Über dem Grab ihrer Kinder beschließen die beiden Familien das Ende ihrer Fehde.

Die Szene, die in der heutigen Unterrichtsstunde genutzt wird, zeigt einen Streit zwischen Anhängern der beiden Familien, der mit dem Tod Mercutio’s, Romeo’s engem Freund, endet. Kurz nach seiner Vermählung trifft Romeo auf Julia’s Cousin Tybalt, der ihn zum Kampf herausfordert. Als Romeo diesen ablehnt, da er nicht gegen die Familie seiner Frau kämpfen möchte, kommt es zum Kampf zwischen Mercutio und Tybalt, in dem Tybalt Mercutio tödlich verletzt. Während diese Szene in der Zeffirelli-Fassung in Bezug auf Schauplatz, Ablauf und Text getreu der Literaturgrundlage umgesetzt wurde, wurden in der Luhrmann-Fassung Veränderungen vorgenommen, die vor allem der Anpassung an das moderne Setting dieser Filmversion dienten.

Da eine offene und ganzheitliche Analyse einer Filmszene sehr komplex und kaum in den Rahmen einer Unterrichtsstunde zu fassen ist, analysieren die Schüler die oben beschriebene Szene schwerpunktmäßig im Hinblick auf den Einsatz filmischer Mittel und deren Wirkung. Filmische Mittel werden von Regisseuren eingesetzt, um bestimmte Stimmungen und Wirkungen zu kreieren. So entsprechen sie den rhetorischen Mitteln in Texten. Zu den filmischen Mitteln gehören verschiedene Positionen, Bewegungen und Techniken der Kameraführung, die Vertonung des Films (Dialoge, Musik, Effekte) sowie die Wahl von Setting, Requisiten und Kostümen. All diese Aspekte haben je nach Ausgestaltung einen Einfluss auf die Wirkung eines Filmes und beeinflussen die Wahrnehmung des Films durch den Rezipienten (vgl. Poqué & Albrecht).

2. Didaktik

2.1. Didaktische Überlegungen

Die Arbeit mit Shakespeare’s Romeo & Juliet wird sowohl durch das niedersächsische Kerncurriculum (KC), die Hinweise zum Abitur 2018 als auch den schulinternen Lehrplan vorgeschrieben (Niedersächsisches Kultusministerium, 2015, 2009).

Die Ergänzung der Lektüre durch eine Filmversion wird ebenfalls durch das Kerncurriculum gestützt, da neben dem Umgang mit Texten auch der Umgang mit verschiedenen Medien und dabei unter anderem „…[die Analyse und Interpretation von] Filme[n] unter Berücksichtigung der verwendeten filmischen Mittel…“ (S. 25) geschult werden soll. Der Schwerpunkt dieser Stunde liegt in der Förderung der Methodenkompetenz der Schüler im Bereich der Arbeitstechniken und Mediennutzung (S.24). Auch Thaler (2012) hält eine Ergänzung eines literarischen Texts durch einen Film für sinnvoll, da diese den Unterricht „abwechslungsreicher, offener, handlungsorientierter und medienorientierter“ gestalten kann (S. 268). Des Weiteren stärkt die Nutzung einer (relativ) modernen Filmversion die Verbindung des historischen Unterrichtsgegenstandes mit der Lebenswirklichkeit der Schüler, da diese sich auch in ihrer Freizeit häufig mit Filmen beschäftigen und das modernisierte Setting in der Verfilmung von 1996 für die Schüler nachvollziehbarer ist als die Szenerie aus Shakespeare’s Zeit.

Wie in der Sachdarstellung (2.1) bereits angedeutet, umfasst eine ganzheitliche Filmanalyse mehr als die Beobachtung der genannten filmischen Mittel und deren Wirkung. Um dennoch die Methodenkompetenz im Bereich der Medienanalyse zu stärken, wird der Umfang der Analyse an das Kompetenzniveau der Schüler angepasst und durch eine Konzentration auf einige klar feststellbare Aspekte didaktisch reduziert. So sollen die Schüler in dieser Unterrichtsstunde ihre Fähigkeiten in der Medienanalyse erweitern, indem sie die zuvor erlernten filmischen Mittel im Material der Stunde identifizieren und deuten. Die Konzentration auf die filmischen Mittel macht zudem eine erfolgreiche Analyse der Filmszene möglich, auch wenn Shakespeare’s Frühneuenglisch für eine sprachliche Analyse für manche Schüler zu schwierig ist. Um eine weitere Komplexitätsreduktion einer Filmanalyse zu ermöglichen, arbeiten die Schüler in der Gruppenarbeit arbeitsteilig an den verschiedenen Kategorien der filmischen Mittel (vgl. 2.1) und stellen sich in der Präsentationsphase gegenseitig ihre Ergebnisse vor. So können sich die Schüler jeweils auf einen Aspekt der filmischen Mittel konzentrieren (Vertonung, Kamera, Setting).

[...]


[1] Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Vergleichende dogmatische Analyse des Gottes- und Menschenbildes bei Karl Barth und Paul Tillich
Untertitel
Über die Möglichkeiten und Grenzen einer Synthese der Dialektischen Theologie Karl Barths und der Apologetischen Theologie Paul Tillichs am Beispiel des Gottes- und Menschenbildes
Hochschule
Westfälische Wilhelms-Universität Münster  (Evangelisch-Theologische Fakultät)
Veranstaltung
Proseminar Dogmatik: Paul Tillichs Theologie (SoSe 2016)
Note
1,7
Autor
Jahr
2016
Seiten
24
Katalognummer
V427736
ISBN (eBook)
9783668717831
ISBN (Buch)
9783668717848
Dateigröße
566 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Paul Tillich, Karl Barth, Dogmatik, Systematische Theologie, Theologische Anthropologie, Gotteslehre
Arbeit zitieren
Jan Mark Budde (Autor:in), 2016, Vergleichende dogmatische Analyse des Gottes- und Menschenbildes bei Karl Barth und Paul Tillich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/427736

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Vergleichende dogmatische Analyse des Gottes- und Menschenbildes bei Karl Barth und Paul Tillich



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden