Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Problemstellung
3. Vorgehensweise
4. Begriffsdefinitionen
5. E-Learning
5.1 Geschichtliches
5.2 Einschränkungen und Potenziale
5.3 Formen
6. Blended Learning
7. Vergleichende Gegenüberstellung
8. Zusammenfassung
9. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Gesellschaft in der wir heute leben ist eine Informations- und Wissensgesellschaft. Der Wissenserwerb steht im Vordergrund und der Wissensvermittlung wird eine besondere Bedeutung zugemessen. Die Menschen müssen (hauptsächlich in dem Beruf aber auch in dem Privatleben) immer mehr Neues in immer kürzerer Zeit lernen.
In dieser Ausarbeitung sollen zwei Lernkonzepte vorgestellt und verglichen werden, die einerseits relativ neu in dem Bildungswesen sind, andererseits aber schon einen festen Platz in der Aus-, Fort- und Weiterbildung gefunden haben. E-Learning und Blended Learning werden bereits seit geraumer Zeit in vielen Hochschulen und Firmen erfolgreich eingesetzt. Die Innovation und die Vielfältigkeit - gerade diese Aspekte der beiden Lernformen sind es, die das Thema so interessant und attraktiv für die weiteren Untersuchungen machen. Nicht zu vergessen ist das zeit- und ortsunabhängige Lernen, welches E-Learning und Blended Learning ermöglichen und die verschiedensten Inhalte, die durch diese Lernformen vermittelt werden können.
Ein weiterer Gesichtspunkt, der für die Relevanz dieses Themas spricht, ist die rasche Entwicklung und die fortlaufende Wandlung der elektronischen Medien und die damit verbundene Weiterentwicklung der darauf basierenden Lernformen.
Vor dem Hintergrund der immer schneller werdenden Veränderungen in der Gesellschaft und Wirtschaft muss sich auch die Bildung dem Wandel anpassen. Sie muss das leisten, was einem Individuum zu solchen Fähigkeiten und Fertigkeiten verhilft, die ihm in der heutigen Zeit Erfolg in dem Beruf und dem Privatleben ermöglichen. In diesem Zusammenhang sei der Begriff der Schlüsselqualifikationen genannt.
Da die ausführliche Behandlung der beiden Lernkonzepte sehr umfangreich wäre und den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, möchte ich mich im folgenden Kapitel auf eine konkrete Problemstellung beschränken.
2. Problemstellung
E-Learning und Blended Learning - zwei Begriffe, die nahe beieinander liegen und völlig neue Methoden zur Wissensvermittlung darstellen.
Wie unterscheiden sie sich? Wo liegen ihre Gemeinsamkeiten? Auf diese Fragen wird eine vergleichende Gegenüberstellung der beiden Lernformen Antwort geben.
Aber viel bedeutender erscheint die andere Frage, die sich zwangsläufig bei der Betrachtung zweier Methoden im Hinblick auf die Vermittlung der unabdingbaren Fähigkeiten stellt. Welches der beiden Lernkonzepte - E-Learning oder Blended Learning - hat in der Erwachsenenbildung einen besseren Effekt hinsichtlich des Erwerbs der Schlüsselqualifikationen?
Eine Problemstellung, die der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sein wird.
3. Vorgehensweise
In diesem Kapitel möchte ich meine methodische Vorgehensweise darstellen.
Nach der Einleitung, wo ich mich bemüht habe einen aktuellen Bezug zu dem Thema herzustellen und auf deren Relevanz einzugehen, habe ich anschließend das Thema abgegrenzt und auf eine fest umrissene Problemstellung präzisiert.
In dem nächsten Kapitel werde ich eine allgemeine Erläuterung der ausschlaggebenden Begriffe vornehmen.
In dem ersten Teil der Arbeit sollen beide Lernkonzepte zunächst kurz vorgestellt werden. Wobei auf deren Entstehung und Bedeutung, sowie auf deren Grenzen eingegangen wird.
In dem zweiten Teil werden dann die Vorteile und die Nachteile der Lernformen diskutiert. In dem vorletzten Kapitel werden die Ergebnisse zusammengefasst und die Fragestellung der Ausarbeitung wird beantwortet.
Am Schluss sollen bei der Bearbeitung möglicherweise aufgetretene Schwierigkeiten und eventuell offen gebliebene Fragen angesprochen werden.
4. Begriffsdefinitionen
Der Begriff E-Learning kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt „elektronisches Lernen“, wobei E die Abkürzung für das Wort „electronic“ ist. Allerdings ist die wörtliche Übersetzung nicht unproblematisch, da dieser Begriff heute ziemlich unterschiedlich gebraucht wird und man seine Definition nicht auf den eigentlich sich selbst erklärenden Ausdruck „elektronisches Lernen“ reduzieren darf. Treffend beschrieben wird dieser Begriff in der folgenden Definition „E-Learning kann begriffen werden als Lernen, das mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und im Besonderen mit Lerntechnologien unterstützt bzw. ermöglicht wird. Mehr und mehr etabliert sich «E- Learning» als Oberbegriff für alle Formen und Funktionen des technologiegestützten Lernens wie Computer Based Training (CBT), Distance Learning oder Web Based Training (WBT) und zielt auf ganz unterschiedliche Aspekte und Phänomene auf der Technologie-, System-, Prozess- und Strategieebene ab“ (Autorengruppe E-Writing.de 2002, S.344).
„Blended Learning bedeutet wörtlich „gemischtes Lernen“ und bezeichnet die Verbindung von Online- und Präsenzelementen in Lernangeboten. Im deutschen Sprachraum wird statt Blended Learning auch „hybrides Lernen“ verwendet. Gemeint ist damit ebenfalls die Mischung aus mediengestütztem und Präsenzlernen. Beim Blended Learning gilt es, Präsenzlernen und Medienunterstützung in didaktisch sinnvoller Weise zu kombinieren“ (Häfele/Maier-Häfele 2004, S.15). Dabei werden unterschiedliche Lernformen zusammen verwendet, aus denen eine Methode entsteht, die die Vorteile der einen Lernform stärker auszunutzen versucht, um damit die Nachteile der anderen Lernform auszugleichen.
Der Begriff der Schlüssel qualifikationen wurde 1974 von Dieter Mertens, dem damaligen Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, eingeführt. In seiner These ging er davon aus, dass (vor allem technisches) Fachwissen flüchtig ist und somit auch die Qualifikationen sehr schnell veralten. Er machte den Vorschlag, den Schwerpunkt von der Vermittlung des Fachwissens auf die Vermittlung solcher Qualifikationen zu verlegen, die es den Lernenden ermöglichen auf die Anforderungen und Schwierigkeiten der dynamischen Gesellschaft und Wirtschaft flexibel und intelligent zu reagieren.
„Mit der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen ist der Versuch gemeint, den Menschen einen universell gültigen Schlüssel an die Hand zu geben, der ihnen auf dem Arbeitsmarkt möglichst viele Türen öffnet und sie befähigt, berufliche, gesellschaftliche und individuelle
Probleme selbstständig zu lösen. Dazu gehören beispielsweise Kommunikations- und Teamfähigkeit, Belastbarkeit uns Leistungsbereitschaft, analytisches und strukturierendes Denken sowie konzeptionelle und organisatorische Fähigkeiten“ (Weiterbildung Hamburg|Bildungslexikon).
Obwohl das oben angeführte Zitat den Begriff sehr gut definiert, ist eine endgültige Begriffsbestimmung nicht möglich, da sich der Arbeitsmarkt ständig verändert und somit auch die Anforderungen, die an den Arbeitnehmer gestellt werden. Betrachtet man die Personalanzeigen, stellt sich eher die Frage was heutzutage keine Schlüsselqualifikationen sind.
5. eLearning
5.1 Geschichtliches
Die Lerninhalte elektronisch zu vermitteln versuchte man schon vor langer Zeit. Die erste Lernsoftware, entwickelt in den 1950er Jahren von der Stanford University in Zusammenarbeit mit IBM, war recht simpel und richtete sich an die Grundschulkinder als Zielgruppe.
Das Konzept des computergestützten Lernens beruht auf dem behavioristischen Ansatz in der Lernforschung, charakterisiert durch kleine Lernschritte mit dem Feedback, wo die Komplexität der Aufgaben langsam zunimmt und die Fehler sofort korrigiert werden. Aufgrund der beschränkten technischen Möglichkeiten waren solche Lernprogramme für die privaten Nutzer unerreichbar. Dies änderte sich in den 1980er Jahren, als Computer für die breite Öffentlichkeit verfügbar wurden. Somit waren alle, die einen Computer zu Hause hatten, potenzielle Nutzer des elektronischen Lernens.
Die Lernprogramme waren wenig ansprechend, was Teilweise an der noch nicht ausgereiften Technik lag aber auch an der mangelnden Erfahrung der Autoren. Erst mit der Verbreitung der Multimedia-PC’s in den 1990er Jahren entwickelte sich auch die Lernsoftware weiter, sie wurde interessanter und aufwendiger gestaltet.
Die meisten Lernprogramme vermittelten Wissen in dem IT-Bereich, gerade weil es wegen der schnellen Entwicklung und der Verbreitung von den Computern ein großer Schulungsbedarf auf diesem Gebiet herrschte. Nach und nach setzt man das computergestützte Lernen auch in den anderen Bereichen ein, zum Beispiel zum Sprachenlernen oder in der betrieblichen Ausbildung.
Dennoch wurden die Erwartungen und Hoffnungen, diese neue Form würde das Lernen revolutionieren, nicht erfüllt. Der Grund dafür war mitunter ein schlecht durchdachtes didaktisches Konzept und der mangelnde Nutzen für den Anwender (vgl. Meier 2006, S.39- 42).
5.2 Einschränkungen und Potenziale
Trotz der Bemühungen blieb der gewünschte Erfolg für E-Learning aus. Das neue Konzept hat keine Revolution in dem Bereich des Lernens bewirkt und entwickelt sich eher langsam. Das liegt zu dem größten Teil daran, dass die Anwender, geblendet durch die technischen Neuerungen und die fast unbegrenzten Möglichkeiten der Medien (vor allem des Computers) am Anfang, jetzt mehr und mehr auf das eigentlich Wichtige - auf ein gut durchdachtes Konzept bei den vielen vorhandenen Angeboten achten. Und genau dort liegt der Schwachpunkt. Viele Erzeuger versuchen die methodischen Schwachstellen mit Hilfe der multimedialen Technologie und den schicken Designs der Lernumgebungen zu verstecken. Es wird auf moderne, hoch entwickelte Technik gesetzt. Der Sinn und der Zweck, nämlich ein schneller, einfacher und effektiver Wissenserwerb, werden dabei oft vergessen.
Mit der Zeit hat sich der Anwender an die Möglichkeiten der modernen Technik gewöhnt und lässt sich nicht mehr so einfach von der Qualität der Lernsysteme ablenken.
Eine Rolle spielen auch die unterschiedlichen Ziele der Beteiligten. Die Hersteller oder die Entwickler von den virtuellen Lernumgebungen und der Lernsoftware sind in erster Linie daran interessiert ihre Produkte erfolgreich zu vermarkten und einen größtmöglichen Profit zu erzielen. Dabei spielen die wünsche der Endverbraucher oft eine untergeordnete Rolle. Es ist aber die Didaktik, die ein gutes Lernkonzept ausmacht und nicht die technische Ausrüstung. Dennoch ist und bleibt E-Learning eine wichtige und oft verwendete Lernform der Gegenwart, die auch einige Potenziale für die Zukunft in sich verbirgt. Einer davon ist zum Beispiel die selbstständige Steuerung der Lernprozesse.
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