Walthers Minnelieder reichen von der “hohen“ bis zur “ebenen“ Minne. Aus dieser Beobachtung habe ich die Hypothese abgeleitet, dass er nicht eindeutig einer dieser Formen zuzuordnen ist, sondern stattdessen repräsentativ für die Entwicklung einer Minnekonzeption zu sein scheint. Um diese Annahme zu belegen, werde ich zunächst darlegen, wie sich der Minnesang als Gattung definieren lässt, um einen ersten Einblick in die Thematik zu gewährleisten. Anschließend werde ich von der allgemeinen Definition zu Walthers persönlicher Auffassung von ‚minne‘ übergehen und aufzeigen, dass sich dort bereits einige innovative Ansichten finden lassen. Im Folgenden werde ich das Lied „Under der linden“ als Beispiel für ein Lied der ebenen Minne analysieren. Ich werde dann im Weiteren auf das mittelalterliche Frauenbild eingehen und anschließend auch die Gattung der „Frauenstrophe“ untersuchen. Damit verbinde ich das Ziel, einen Zusammenhang zwischen einer veränderten Minneauffassung und einem erneuerten Frauenbild herzustellen, die für mich untrennbar miteinander verbunden sind und deren Veränderung auch auf die mittelalterliche Gesellschaft anzuwenden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition der Gattung „Minnesang“
- Entwicklung der ebenen Minne
- Walthers Definition der „minne“
- Neue Ansätze in der Minnelyrik
- Die ebene Minne am Beispiel „Under der linden“
- Ein neues Frauenbild
- Die Frau in der ebenen Minne
- Die Frauenstrophe
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Entwicklung der Minnekonzeption bei Walther von der Vogelweide, einem bedeutenden Minnesänger des Mittelalters. Sie untersucht, wie sich Walthers Verständnis von „minne“ von traditionellen Konzepten abhebt und wie diese Entwicklung mit einem veränderten Frauenbild zusammenhängt.
- Entwicklung der Minnekonzeption im Mittelalter
- Die „ebene Minne“ bei Walther von der Vogelweide
- Das Frauenbild in der Minnelyrik
- Der Einfluss gesellschaftlicher Normen auf die Minne
- Die Bedeutung der „Frauenstrophe“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Walther von der Vogelweide und seine Thematik der „Liebe“ vor und verdeutlicht die zentrale Fragestellung der Hausarbeit: die Entwicklung der Minnekonzeption bei Walther von der Vogelweide. Das zweite Kapitel definiert die Gattung „Minnesang“ und ihre wichtigsten Merkmale, wie die „Aufführungssituation“ und die „Geschlechterliebe“. Im dritten Kapitel wird die Entwicklung der „ebenen Minne“ erläutert, wobei Walthers eigene Definition der „minne“ sowie neue Ansätze in der Minnelyrik beleuchtet werden. Das vierte Kapitel analysiert das Lied „Under der linden“ als Beispiel für ein Lied der ebenen Minne. Im fünften Kapitel wird das mittelalterliche Frauenbild und die „Frauenstrophe“ untersucht, wobei der Zusammenhang zwischen einer veränderten Minneauffassung und einem erneuerten Frauenbild hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Minnesang, Walther von der Vogelweide, ebene Minne, Frauenbild, Frauenstrophe, Mittelalter, Minnekonzeption, gesellschaftliche Normen, Liebe, Geschlechterliebe, „Under der linden“.
- Citation du texte
- Kim Eileen Beckmannn (Auteur), 2018, Walther von der Vogelweide. Die Entwicklung einer "neuen" Minnekonzeption im Zusammenhang mit dem mittelalterlichen Frauenbild, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/428762