Die Frage nach der Behandlung von Bewegung im statischen Medium Bild bedeutet auch immer eine Frage nach der Darstellung und Behandlung von Zeit im Bild. "Wahrnehmbar ist Zeit nur durch Bewegung und durch Veränderung von Zuständen." Diese Hausarbeit soll zuerst gängige Bewegungsdarstellungen in Comics zusammenfassen und kategorisieren, bevor ein historischer Blick auf die Anfänge des modernen Comic geworfen wird. Außerdem enthält sie 23 Abbildungen.
Als erster richtiger Comic gelten in der Literatur allgemeinhin Richard F. Outcaults "The Yellow Kid" von 1895 sowie Rudolph Dirks "The Katzenjammer Kids" von 1897. Wie wird Bewegung in diesen frühen Beispielen, besonders in den bewegungsreicheren Bildern der "Katzenjammer Kids", dargestellt? Worauf basieren diese Zeichen und welche setzen sich durch?
Comics als eine intermediale Form der Bilderzählung, die sich zwischen Literatur und bildender Kunst befindet, erfahren erst seit einigen Jahren ein gesteigertes Interesse der Wissenschaft. Lange als populäres Massenmedium nicht beachtet, fehlt auch heute noch eine wissenschaftliche Analyse einzelner Aspekte vor allem auf kunsthistorischer Seite. Dabei verwendet der Comic Elemente aus unterschiedlichen Zeichensystemen, wie z.B. Schrift, Zahlen, Bilder oder Gestik, woraus eine eigene Bildsprache von symbolhaftem, also verweisendem, Charakter entsteht. Wiederkehrende Ideogramme beschreiben als visuellen Code, den der geübte Comicleser versteht, Dinge, die rein abbildend nicht darstellbar sind oder nicht in einem langen Text umschrieben werden sollen.
Mithilfe ideographischer Zeichen drückt ein Zeichner bildhaft ein nicht bildhaftes Phänomen aus: Die Sprechblase wird zum Ideogramm der Sprache, Noten und Notenschlüssel zum Ideogramm von Musik, Onomatopoien und typographische Schriftgestaltung beschreiben phonetische Details, und verschiedene graphische Symbole wie Geschwindigkeitslinien sorgen für den Eindruck von Bewegung im Bild. Diese Zeichen ergeben einen dem Comic eigenen Code, der, einmal erfunden und bewährt, das Medium durchzieht. Doch wie kommt es zu solchen konventionalisierten graphischen Repräsentationen realer Phänomene?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ideogramme der Bewegung
- 2.1 Bewegung in mehreren Bildern
- 2.2 Bewegung im Einzelpanel
- 3. Die Entwicklung des frühen amerikanischen Zeitungscomics
- 4. Richard F. Outcault: The Yellow Kid, 1895-1898
- 4.1 Entstehungsgeschichte
- 4.2 Bewegung in The Yellow Kid
- 5. Rudolph Dirks: The Katzenjammer Kids, 1897 bis heute
- 5.1 Entstehungsgeschichte
- 5.2 Bewegung in The Katzenjammer Kids
- 6. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Bewegung in frühen amerikanischen Comic-Strips, insbesondere in "The Yellow Kid" und "The Katzenjammer Kids". Die Zielsetzung besteht darin, gängige Bewegungsdarstellungen zu kategorisieren und deren historische Entwicklung im Kontext der Entstehung des modernen Comics zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Ideogrammen als visuelle Codes für die Darstellung von Bewegung und Zeit im statischen Medium Bild.
- Darstellung von Bewegung in statischen Bildern
- Ideogramme als visuelle Codes im Comic
- Historische Entwicklung des amerikanischen Zeitungscomics
- Analyse von "The Yellow Kid" und "The Katzenjammer Kids"
- Behandlung von Zeit und Bewegung im Bild
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Darstellung von Bewegung in Comics ein und verweist auf den Mangel an kunsthistorischer Forschung in diesem Bereich. Sie betont die Bedeutung von Ideogrammen als visuelle Codes zur Darstellung von Bewegung, Sprache und anderen nicht-bildhaften Phänomenen und hebt die Notwendigkeit hervor, die konventionalisierten graphischen Repräsentationen realer Phänomene zu untersuchen. Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der darin besteht, gängige Bewegungsdarstellungen zu kategorisieren und die frühen amerikanischen Comic-Strips "The Yellow Kid" und "The Katzenjammer Kids" als Fallbeispiele zu analysieren.
2. Ideogramme der Bewegung: Dieses Kapitel befasst sich mit der theoretischen Grundlage der Bewegungsdarstellung in Comics. Es unterscheidet zwischen der Darstellung von Bewegung in mehreren Bildern und im Einzelpanel und analysiert die Rolle verschiedener graphischer Elemente wie Sprechblasen, Onomatopoien und Geschwindigkeitslinien als Ideogramme, die dem Leser helfen, die Bewegung und den Zeitverlauf zu verstehen. Das Kapitel betont die Interaktion zwischen dem statischen Bild und der dynamischen Wahrnehmung des Lesers, wobei die Lücken im Bild durch die Imagination des Lesers gefüllt werden.
3. Die Entwicklung des frühen amerikanischen Zeitungscomics: Dieses Kapitel gibt einen historischen Überblick über die Entwicklung des frühen amerikanischen Zeitungscomics. Es beleuchtet die Entstehungsbedingungen und den Kontext, in dem "The Yellow Kid" und "The Katzenjammer Kids" entstanden sind, und setzt diese im breiteren Kontext der Bildbeilagen amerikanischer Zeitungen der Jahrhundertwende an. Der Fokus liegt auf den Neuerungen, die diese Comics im Hinblick auf Thematik und Form einführten und die den anschließenden Boom der Funny Strips prägten.
4. Richard F. Outcault: The Yellow Kid, 1895-1898: Dieses Kapitel analysiert Richard F. Outcaults "The Yellow Kid" als ein frühes und einflussreiches Beispiel für den amerikanischen Zeitungscomic. Es beschreibt die Entstehungsgeschichte des Strips und untersucht detailliert die verschiedenen Techniken, die Outcault zur Darstellung von Bewegung einsetzt. Die Analyse umfasst die Untersuchung der einzelnen Panels und deren Zusammenspiel in der Erzählung, um zu zeigen, wie Outcault die dynamischen Aspekte seiner Geschichte visuell darstellt.
5. Rudolph Dirks: The Katzenjammer Kids, 1897 bis heute: Ähnlich dem vorherigen Kapitel, analysiert dieses Kapitel Rudolph Dirks "The Katzenjammer Kids", einen weiteren einflussreichen Comic-Strip der damaligen Zeit. Es skizziert die Entstehungsgeschichte und betrachtet die Besonderheiten der Bewegungsdarstellung im Vergleich zu "The Yellow Kid". Der Schwerpunkt liegt auf den stilistischen Unterschieden und Gemeinsamkeiten in der Verwendung von Ideogrammen und deren Wirkung auf die Dynamik der Erzählung.
Schlüsselwörter
Bewegungsdarstellung, Comic, Ideogramme, Zeitungscomics, amerikanischer Comic, The Yellow Kid, The Katzenjammer Kids, Richard F. Outcault, Rudolph Dirks, visuelle Codes, Bildsprache, Dynamik, Zeit im Bild, Bildgeschichte.
Häufig gestellte Fragen zu: Darstellung von Bewegung in frühen amerikanischen Comic-Strips
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Bewegung in frühen amerikanischen Comic-Strips, insbesondere in "The Yellow Kid" und "The Katzenjammer Kids". Sie analysiert gängige Bewegungsdarstellungen, deren historische Entwicklung und die Rolle von Ideogrammen als visuelle Codes für Bewegung und Zeit im statischen Medium Bild.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit kategorisiert gängige Bewegungsdarstellungen und analysiert deren historische Entwicklung im Kontext der Entstehung des modernen Comics. Sie beleuchtet die Rolle von Ideogrammen als visuelle Codes für die Darstellung von Bewegung und Zeit.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Darstellung von Bewegung in statischen Bildern, Ideogramme als visuelle Codes im Comic, die historische Entwicklung des amerikanischen Zeitungscomics, eine Analyse von "The Yellow Kid" und "The Katzenjammer Kids" sowie die Behandlung von Zeit und Bewegung im Bild.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit umfasst sechs Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in das Thema ein. Kapitel 2 ("Ideogramme der Bewegung") behandelt die theoretische Grundlage der Bewegungsdarstellung. Kapitel 3 ("Die Entwicklung des frühen amerikanischen Zeitungscomics") gibt einen historischen Überblick. Kapitel 4 ("Richard F. Outcault: The Yellow Kid, 1895-1898") und Kapitel 5 ("Rudolph Dirks: The Katzenjammer Kids, 1897 bis heute") analysieren die beiden genannten Comic-Strips. Kapitel 6 (Schlussbetrachtung) fasst die Ergebnisse zusammen.
Wie werden Bewegung und Zeit in den analysierten Comics dargestellt?
Die Arbeit untersucht verschiedene graphische Elemente wie Sprechblasen, Onomatopoien und Geschwindigkeitslinien als Ideogramme, die dem Leser helfen, Bewegung und Zeitverlauf zu verstehen. Die Interaktion zwischen dem statischen Bild und der dynamischen Wahrnehmung des Lesers wird betont.
Welche Rolle spielen Ideogramme in der Darstellung von Bewegung?
Ideogramme werden als visuelle Codes betrachtet, die Bewegung, Sprache und andere nicht-bildhafte Phänomene darstellen. Die Arbeit untersucht, wie konventionalisierte graphische Repräsentationen realer Phänomene eingesetzt werden.
Welche Comics werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert detailliert "The Yellow Kid" von Richard F. Outcault und "The Katzenjammer Kids" von Rudolph Dirks als einflussreiche Beispiele für frühe amerikanische Zeitungscomics.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Bewegungsdarstellung, Comic, Ideogramme, Zeitungscomics, amerikanischer Comic, The Yellow Kid, The Katzenjammer Kids, Richard F. Outcault, Rudolph Dirks, visuelle Codes, Bildsprache, Dynamik, Zeit im Bild, Bildgeschichte.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und richtet sich an Personen, die sich für die Geschichte des Comics, die Bildwissenschaft und die Analyse visueller Codes interessieren.
- Citar trabajo
- Sofie Neu (Autor), 2015, Ideogramme der Bewegung in frühen amerikanischen Comic-Strips. Dynamik in "The Yellow Kid" und "The Katzenjammer Kids", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/428828