Mein besonderes Interesse gilt der Psychiatrie und stationär behandelten Patienten nach der Rückgliederung des Saarlandes an das deutsche Reich zwischen 1935 bis zur Schließung der saarländischen Anstalten zu Kriegsbeginn im Jahr 1939. Bedeutend für die regionalgeschichtliche Erforschung dieser Thematik und meiner Quellenerschließung ist die Dissertation „Zwangssterilisation und >Euthanasie< im Saarland 1933 – 1945“ des Historikers Dr. Christoph Braß. Eine wichtige Quelle ist das Werk von Adolf Hitler „Mein Kampf“, außerdem Publikationen der Ärztin Dr. Gisela Tascher. Für ein besseres Verständnis der Dynamisierung im Psychiatriewesen vor 1935 widme ich mich zunächst der Gründungsgeschichte der Psychiatrieanstalten des Saargebietes und ausführlich der Rassenhygiene im Nationalsozialismus sowie ihrem Ursprung. Im Hauptteil wird dahin gehend der Einfluss des NS-Regimes auf das Gesundheitswesen und die Dynamisierung in der Psychiatrie erörtert. Abschließend folgt eine Zusammenfassung des Sachverhaltes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gründungsgeschichte der Anstalten Homburg Saar und Merzig
- Rassenhygiene im Nationalsozialismus und ihr Ursprung
- Der nationalsozialistische Einfluss auf die Ärzteschaft im Saarland
- Die Zentralisierung des Gesundheitssystem im Saarland nach 1935
- Das Schicksal der Anstaltspatienten im Saarland nach 1935
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieses Textes ist es, den Wandel des Gesundheits- und Psychiatriewesens im Saarland zwischen 1935 und 1939 unter dem Einfluss des Nationalsozialismus zu untersuchen. Die Arbeit analysiert, wie rassenhygienische Ideologien des NS-Regimes im Saarland umgesetzt wurden und welche Auswirkungen diese auf die Psychiatrie und die Behandlung von Patienten hatten. Darüber hinaus werden die Gründungsgeschichte der psychiatrischen Anstalten im Saarland und die Entwicklung der Rassenhygiene im Nationalsozialismus beleuchtet.
- Die Auswirkungen der nationalsozialistischen Rassenhygiene auf das Gesundheitswesen im Saarland
- Die Dynamisierung der Psychiatrie im Saarland unter nationalsozialistischem Einfluss
- Das Schicksal von Psychiatriepatienten im Saarland nach der Rückgliederung an das Deutsche Reich
- Die Geschichte der psychiatrischen Anstalten Homburg Saar und Merzig
- Der Ursprung und die Entwicklung der Rassenhygiene im Nationalsozialismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Textes ein und erläutert die rassenhygienischen Ziele des NS-Regimes sowie deren Auswirkungen auf die Psychiatrie. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Psychiatrie im Saarland nach der Rückgliederung an das Deutsche Reich zwischen 1935 und 1939.
2. Die Gründungsgeschichte der Anstalten Homburg Saar und Merzig
Dieses Kapitel befasst sich mit der Gründung der psychiatrischen Anstalten in Homburg Saar und Merzig und beleuchtet die sozialen und medizinischen Verhältnisse der Zeit. Es werden die Gründe für den Ausbau psychiatrischer Einrichtungen im Zusammenhang mit der Industrialisierung und der „Ordnungspsychiatrie“ erläutert.
3. Rassenhygiene im Nationalsozialismus und ihr Ursprung
Kapitel 3 analysiert die Entstehung des Begriffs „Rassenhygiene“ und beleuchtet die Ideologie der Eugenik im Nationalsozialismus. Es wird die Entwicklung von der freiwilligen zur Zwangssterilisation sowie die Rolle der „Degeneration“ des deutschen Volkes im Kontext der Rassenhygiene diskutiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieses Textes sind: Rassenhygiene, Zwangssterilisation, Psychiatrie, Nationalsozialismus, Saarland, Anstaltspatienten, Gesundheitswesen, Eugenik, „Degeneration“, “Erbkranke“, “Minderwertige”, „Arier“, „Erbgesundheit“. Der Text behandelt die Verflechtung von medizinischem Wissen und politischer Ideologie im Kontext der nationalsozialistischen Rassenhygiene und deren Auswirkungen auf die psychiatrische Behandlung im Saarland.
- Citation du texte
- Tilman Vogt (Auteur), 2017, Psychiatriewesen im Saarland unter nationalsozialistischem Einfluss, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/428952