Diese Arbeit widmet sich dem Kerngedanken antiautoritärer Schulpraxis im Verlauf der letzten Jahrzehnte. Ziel ist es, nachzuzeichnen, inwiefern sich Alexander Sutherland Neills Konzept antiautoritärerer Erziehung auf nachfolgende Schulkonzepte ausgewirkt hat und welche Beweggründe im Laufe der Geschichte der BRD dazu führten, dass sich antiautoritäre Schulformen wie beispielsweise die Glocksee-Schule in Hannover-Döhren durchsetzen konnten und noch immer erfolgreich sind.
Zunächst wird der Ursprung antiautoritärer Erziehung in Anlehnung an Rousseau nachgezeichnet, welcher die Wurzel aller institutionellen antiautoritären Praxis des vorangegangenen Jahrhunderts darstellt. Darauf folgt eine Ausführung Neills Verständnisses antiautoritärer Erziehung, sowie seiner eigens erschaffenen demokratischen Internatsschule „Summerhill“ in den frühen 20ern des 20. Jahrhunderts, welche das Fundament jeglicher nachfolgender Alternativschulbewegungen darstellt. Im Zuge dessen sollen der Grundgedanke und die verfolgten Ziele des Schulkonzepts, die dort ausgeübte Kindererziehung sowie das Verhältnis von Autorität und Macht näher beleuchtet werden.
Anschließend erfolgt eine Darstellung der Reformbewegungen Deutschlands der späten 60er, welche sich seitens sich gegen autoritäre und veraltete Strukturen an Universitäten auflehnender Studenten sowie gegen schulische Strukturen protestierender Schüler ereigneten. Diese stellen einen entscheidenden Katalysator für die Entstehung antiautoritärer Schulen in den späten 60er Jahren wie beispielsweise der Glocksee-Schule dar, auf die daran anschließend eingegangen wird.
In diesem Zusammenhang werden zunächst die Grundvoraussetzungen, die Ideen sowie die konkrete Umsetzung des antiautoritären Gedankens, welcher Bei Neill wurzelt, in der Glocksee-Schule dargelegt. Hiernach werden kritische Einwände gegen das Konzept der Schule seitens ehemaliger SchülerInnen thematisiert. Schließlich werden in einem Fazit die wichtigsten Erkenntnisse hinsichtlich der Existenz und Entstehung antiautoritärer Schulpraxis, wie sie noch heute verrichtet wird, reflektiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext – Der Ursprung Antiautoritärer Erziehung bei Rousseau
- Neills Verständnis Antiautoritärer Erziehung.
- Grundgedanke
- Die Ziele von Summerhill.
- Kindererziehung.
- Verhältnis von Autorität und Macht.
- Reformbewegungen.
- Reformbewegungen seitens Studierender.
- Reformbewegungen seitens der Schüler.
- Die Glocksee-Schule als Beispiel Antiautoritärer Schulpraxis
- Grundlegungen, Ideen und Umsetzung des Antiautoritären Verständnisses
- Die Glocksee-Schule in der Kritik – Erfahrungen der Absolventinnen und Absolventen....
- Fazit....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Konzept der antiautoritären Schulpraxis in den letzten Jahrzehnten. Sie untersucht, inwieweit Alexander Sutherland Neills antiautoritäre Erziehungskonzept die Entwicklung von Schulkonzepten beeinflusst hat. Die Arbeit beleuchtet auch die historischen und gesellschaftlichen Faktoren, die zur Entstehung von antiautoritären Schulen wie der Glocksee-Schule in Hannover-Döhren führten.
- Der Einfluss von Jean-Jacques Rousseaus Ideen auf antiautoritäre Erziehung
- Neills Konzept der antiautoritären Erziehung und seine Umsetzung in der „Summerhill“-Schule
- Die Rolle von Studenten- und Schülerprotestbewegungen in den späten 1960er Jahren bei der Entstehung antiautoritärer Schulen
- Die Umsetzung und Kritik am antiautoritären Schulkonzept an der Glocksee-Schule
- Die Entwicklung und Bedeutung antiautoritärer Schulpraxis im Kontext der heutigen Bildungslandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Kernthemen und die Zielsetzung der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Bedeutung des Konzepts der antiautoritären Schulpraxis und führt die wichtigsten Themenbereiche ein.
Kapitel 2 untersucht den historischen Ursprung der antiautoritären Erziehung, indem es Jean-Jacques Rousseaus Ideen in seinem Werk „Emil oder über die Erziehung“ analysiert. Es werden die zentralen Prinzipien seiner Pädagogik und deren Einfluss auf spätere antiautoritäre Erziehungskonzepte beleuchtet.
Kapitel 3 widmet sich Neills Verständnis der antiautoritären Erziehung. Es beleuchtet die Grundgedanken und Ziele seiner „Summerhill“-Schule und analysiert die Umsetzung der antiautoritären Prinzipien in der Praxis.
Kapitel 4 behandelt die Reformbewegungen in Deutschland in den späten 1960er Jahren. Es zeigt auf, wie Studenten- und Schülerproteste gegen autoritäre Strukturen in Universitäten und Schulen die Entstehung antiautoritärer Schulen, wie der Glocksee-Schule, beeinflussten.
Kapitel 5 widmet sich der Glocksee-Schule als Beispiel für antiautoritäre Schulpraxis. Es werden die Grundprinzipien, die Umsetzung des Konzepts und die Erfahrungen ehemaliger SchülerInnen untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen antiautoritäre Schulpraxis, Erziehungsphilosophie, Jean-Jacques Rousseau, Alexander Sutherland Neill, „Summerhill“-Schule, Studenten- und Schülerproteste, die Glocksee-Schule, und die Geschichte von Alternativschulen in Deutschland.
- Quote paper
- Patrycia Gellert (Author), 2015, Die antiautoritäre Schulpraxis der heutigen Zeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/428976