Der Aufbau dieser Arbeit ist so gewählt, dass zuerst die grundlegenden Begriffe definiert und anhand dieser Definition die Literatur beider Generationen analysiert wird. Da man davon ausgeht, dass das Heimatverständnis beider Generationen sehr differenziert ausfällt, sollen im letzten Teil die Ansichten der Autoren gegenübergestellt und Unterschiede aufgeschlüsselt werden.
Während die Erste Generation ihre Heimat aus der Ferne betrachtet beziehungsweise unter Heimweh leidet, ist die Zweite Generation auf der Suche nach Heimat, da sie sich permanent zwischen zwei Kulturen entscheiden muss: die Heimat der Eltern und dem Land, in dem sie aufgewachsen sind.
Doch was bedeutet eigentlich Heimat? Ist Heimat ein Ort oder ein Gefühl? Kann es mehrere Heimaten geben, bzw. kann aus der Fremde Heimat werden? Diese Forschungsarbeit will zunächst diese grundlegenden Fragen klären, um anhand derer herauszufinden, wie die Autoren das Thema Heimat verarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Der Heimatbegriff
- 1.1 Definition
- 1.2 Wenn Heimat fremd wird
- 1.3 Inklusion oder Exklusion in der neuen Heimat?
- 1.4 Identität
- 1.5 Heimat und Identität in Migrationsliteratur
- 1.6 Das Schreiben im dritten Raum
- 2. Migrationsliteratur - Definition
- 3. Rafik Schami
- 3.1 Heimat bei Rafik Schami
- 3.1.1 Sehnsucht nach der Heimat
- 3.1.2 Ideologisierung der Heimat
- 3.1.3 Sprachliche Merkmale und typische Bilder
- 3.1.4 Sprache als Heimat
- 3.1.5 Das „perfekte\" Zusammenleben: Die Zirkusmetapher
- 3.2 Die Fremde bei Rafik Schami
- 3.2.1 Fremde als Bedrückung
- 3.2.2 Fremde als Bereicherung
- 3.2.3 Der Wandel von Fremde zu Heimat
- 3.3 Zwischenbilanz
- 3.1 Heimat bei Rafik Schami
- 4. Feridun Zaimoglu
- 4.1 Heimat der Zweiten Generation
- 4.2 Heimat bei Feridun Zaimoglu
- 4.2.1 Heimatlosigkeit
- 4.2.2 Doppelte Heimat
- 4.2.3 Heimat als Ort der Sehnsucht
- 4.2.4 Sprache als Ausdruck der doppelten Nichtzugehörigkeit?
- 4.3 Fremde bei Feridun Zaimoglu
- 4.3.1 Fremdes Vaterland
- 4.3.2 Fremdes Deutschland
- 4.3.3 Fremde als Chance
- 4.3.4 Anpassung
- 4.4 Leben zwischen Diesseits und Jenseits
- 4.5 Zwischenbilanz
- 5. Das Fremde in Deutschland
- 5.1 Faszination Fremde: Rafik Schamis Literatur
- 5.2 Fremdsein bedeutet beobachtet werden: die Zweite Generation
- 5.3 Textverstehen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht den Umgang mit den Themen Heimat und Fremde in der deutschsprachigen Migrationsliteratur, indem sie die Perspektiven der ersten und zweiten Generation vergleicht. Die Arbeit analysiert, wie die Konzepte von Heimat und Fremde in den literarischen Werken dargestellt werden und welche Bedeutung diese für die Identitätsbildung der Migranten haben.
- Heimatbegriff und seine Wandlung im Kontext der Migration
- Identitätsfindung zwischen zwei Kulturen
- Der Einfluss der Sprache auf die Wahrnehmung von Heimat und Fremde
- Vergleichende Analyse der literarischen Strategien der ersten und zweiten Migrationsgeneration
- Integration und Exklusion in der neuen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert den historischen Kontext der Migrationsliteratur in Deutschland, beginnend mit der Anwerbung von Gastarbeitern in den 1950er Jahren und der darauf folgenden "Multikulturalisierung" der deutschen Gesellschaft. Sie hebt die Bedeutung der Migrationsliteratur als Ausdruck der Erfahrungen von Migranten hervor und betont den Unterschied zwischen der Literatur der ersten und zweiten Generation. Die Arbeit wählt Rafik Schami und Feridun Zaimoglu als repräsentative Autoren beider Generationen aus, aufgrund ihres literarischen Erfolgs und ihres Engagements für die Akzeptanz von Migranten.
1. Der Heimatbegriff: Dieses Kapitel untersucht den komplexen Begriff "Heimat" und seine verschiedenen Facetten. Es analysiert die Definition von Heimat, ihre mögliche Verwandlung in Fremde, die Aspekte von Inklusion und Exklusion im Kontext einer neuen Heimat, sowie die enge Beziehung zwischen Heimat und Identität. Es legt den Fokus darauf, wie diese Konzepte in der Migrationsliteratur zum Ausdruck kommen und die Bedeutung des "Schreibens im dritten Raum" als literarisches Mittel.
2. Migrationsliteratur - Definition: Dieses Kapitel bietet eine präzise Definition von Migrationsliteratur, die den historischen Kontext, die Herausforderungen und den Beitrag dieser Literaturform zur deutschen Literaturlandschaft berücksichtigt. Es differenziert zwischen den verschiedenen Aspekten und Perspektiven, die in der Migrationsliteratur präsentiert werden.
3. Rafik Schami: Dieses Kapitel analysiert das Werk von Rafik Schami, der die Perspektive der ersten Generation repräsentiert. Es untersucht seine Darstellung von Heimat, die Sehnsucht danach, sowie die Ideologisierung dieses Begriffs. Die Analyse fokussiert auf sprachliche Besonderheiten und typische Bildwelten in Schamis Werken. Es wird zudem die Metapher des Zirkus zur Darstellung des Zusammenlebens verschiedener Kulturen und die verschiedenen Aspekte der Fremde bei Schami (als Bedrückung und Bereicherung) untersucht.
4. Feridun Zaimoglu: Dieses Kapitel widmet sich dem Werk von Feridun Zaimoglu, der die Perspektive der zweiten Generation vertritt. Es analysiert seine Auseinandersetzung mit den Themen Heimat und Fremde, die Erfahrung von Heimatlosigkeit und der "doppelten Heimat." Der Fokus liegt auf Zaimoglus literarischer Darstellung der doppelten Nichtzugehörigkeit, seiner Schilderung des "fremden Vaterlandes" und "fremden Deutschlands", sowie der Möglichkeit, Fremde als Chance zu sehen und den Aspekt der Anpassung.
5. Das Fremde in Deutschland: Dieses Kapitel vergleicht die Darstellung der Fremde in der Literatur Schamis und Zaimoglus. Es untersucht die Faszination des Fremden in Schamis Werk und die Erfahrung, als Angehöriger der zweiten Generation beobachtet zu werden. Der Fokus liegt auf dem Textverständnis und der Interpretation der verschiedenen Perspektiven auf die Integration und das Leben in der neuen Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Migrationsliteratur, Heimat, Fremde, Identität, erste Generation, zweite Generation, Integration, Exklusion, Rafik Schami, Feridun Zaimoglu, Sprache, Kultur, Doppelte Heimat, Heimatlosigkeit, Identitätsfindung.
Häufig gestellte Fragen zur Magisterarbeit: Heimat und Fremde in der deutschsprachigen Migrationsliteratur
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht den Umgang mit den Themen Heimat und Fremde in der deutschsprachigen Migrationsliteratur, indem sie die Perspektiven der ersten und zweiten Generation (am Beispiel von Rafik Schami und Feridun Zaimoglu) vergleicht. Analysiert werden die literarischen Darstellungen von Heimat und Fremde und deren Bedeutung für die Identitätsbildung der Migranten.
Welche Autoren stehen im Mittelpunkt der Analyse?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Werke von Rafik Schami (als Vertreter der ersten Generation) und Feridun Zaimoglu (als Vertreter der zweiten Generation). Die Auswahl begründet sich auf deren literarischen Erfolg und Engagement für die Akzeptanz von Migranten.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: den Heimatbegriff und seine Wandlung im Kontext der Migration, die Identitätsfindung zwischen zwei Kulturen, den Einfluss der Sprache auf die Wahrnehmung von Heimat und Fremde, einen Vergleich der literarischen Strategien der ersten und zweiten Migrationsgeneration sowie Integration und Exklusion in der neuen Gesellschaft.
Wie wird der Heimatbegriff definiert und untersucht?
Das Kapitel "Der Heimatbegriff" analysiert die Definition von Heimat, ihre Transformation in Fremde, Inklusion und Exklusion in der neuen Heimat, den Zusammenhang zwischen Heimat und Identität und die Darstellung dieser Konzepte in der Migrationsliteratur, einschließlich des "Schreibens im dritten Raum".
Wie wird Migrationsliteratur definiert?
Die Arbeit liefert eine präzise Definition von Migrationsliteratur unter Berücksichtigung des historischen Kontextes, der Herausforderungen und des Beitrags dieser Literaturform zur deutschen Literaturlandschaft. Sie differenziert zwischen verschiedenen Aspekten und Perspektiven innerhalb der Migrationsliteratur.
Wie wird Rafik Schamis Werk analysiert?
Die Analyse von Rafik Schamis Werk untersucht seine Darstellung von Heimat (Sehnsucht, Ideologisierung), sprachliche Merkmale und typische Bildwelten, Sprache als Heimat und die Zirkusmetapher als Darstellung des Zusammenlebens verschiedener Kulturen. Weiterhin werden verschiedene Aspekte der Fremde bei Schami (als Bedrückung und Bereicherung) beleuchtet.
Wie wird Feridun Zaimoglus Werk analysiert?
Die Analyse von Feridun Zaimoglus Werk konzentriert sich auf seine Auseinandersetzung mit Heimat und Fremde, Heimatlosigkeit und der "doppelten Heimat". Es werden seine literarische Darstellung der doppelten Nichtzugehörigkeit, das "fremde Vaterland" und "fremde Deutschland", Fremde als Chance und der Aspekt der Anpassung untersucht.
Wie werden die Darstellungen der Fremde bei Schami und Zaimoglu verglichen?
Das Kapitel "Das Fremde in Deutschland" vergleicht die Darstellung der Fremde in den Werken Schamis und Zaimoglus. Es untersucht die Faszination des Fremden bei Schami und die Erfahrung, als Angehöriger der zweiten Generation beobachtet zu werden. Der Fokus liegt auf dem Textverständnis und der Interpretation der verschiedenen Perspektiven auf Integration und Leben in der neuen Gesellschaft.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Migrationsliteratur, Heimat, Fremde, Identität, erste Generation, zweite Generation, Integration, Exklusion, Rafik Schami, Feridun Zaimoglu, Sprache, Kultur, Doppelte Heimat, Heimatlosigkeit, Identitätsfindung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Heimatbegriff, ein Kapitel zur Definition von Migrationsliteratur, je ein Kapitel zur Analyse der Werke von Rafik Schami und Feridun Zaimoglu und ein abschließendes Kapitel zum Thema "Das Fremde in Deutschland".
- Citar trabajo
- Franziska Herrmann (Autor), 2007, Heimat und Fremde in deutschsprachiger Migrationsliteratur. Eine vergleichende Analyse der Ersten und Zweiten Generation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429052